Junglöwen legen im Endspiel vor
Die B-Jugend der Rhein-Neckar Löwen hat die Tür zum Gewinn der deutschen Meisterschaft weit aufgestoßen. Vor über 1000 frenetischen Zuschauern in der stimmungsvollen Atmosphäre der Wikinghalle besiegen die Junglöwen im Final-Hinspiel den Gastgeber SG Flensburg-Handewitt mit 32:28 (15:12). „Mit dem Ergebnis bin ich zwar zufrieden, aber wir haben uns heute das Leben selbst unnötig schwer gemacht", zog Tobias Scholtes, der Trainer der Nordbadener, nach dem packenden Fight seiner Jungs Resümee, die über ein Viertel der gesamten Spielzeit in Unterzahl bestreiten musste. „Wir wussten, was heute auf uns zukommt, und doch haben wir uns zu Beginn überrumpeln lassen. Die SG hat uns mit hoher Dynamik attackiert und wir haben einander in der Abwehr nicht gut genug ausgeholfen", so Scholtes.
Es war weit mehr als eine würdige Finalkulisse und großes Kino, was die handballverrückten Norddeutschen in der Wikinghalle zum Saisonhöhepunkt auf die Beine gestellt hatten: Sounds wie bei einem Bundesligaspiel, eine Lasershow vor dem Anpfiff, das SG-Maskottchen als Einpeitscher und eine hochemotionale, stattliche Fanbase.
Die Junglöwen ließen sich von ihrem Stotterstart nicht aus der Ruhe bringen, bissen sich hinein ins Spiel und konnten durch Goalgetter Felix Göttler beim 6:6 (10.) erstmals ausgleichen. Doch die SG legte immer wieder vor und erst mit einem 3:0-Lauf zwischen der 17. und 22. Spielminute konnten die Badener erstmals die Führung übernehmen (12:10). Diese gaben sie auch das gesamte Spiel über nicht wieder her.
Nach dem Seitenwechsel legten die Junglöwen zu. Beim 18:13 (28.) stellten die Gelbhemden erstmals auf plus fünf. Doch die SG ließ sich nicht abschütteln und kämpfte sich, angetrieben von ihren enthusiastischen Fans und dem quirligen Spielgestalter Jesse Blumenberg auf zwei Tore heran (20:18, 36.). Die Scholtes-Sieben behielt jedoch die Übersicht und hatte immer wieder eine passende Antwort parat. Auch nach dem Flensburger 26:28-Anschluss zeigten die Gäste ihre Reife und sicherten sich den 32:28-Hinspielsieg.
Flensburg-Handewitt: Balzersen, Hauenstein - Knüppel, Morawski, Czertowicz (5/2), Schmidt (1), Stahlberg, Nielsen, Blumenberg (8), Mauderer, Sekowski (5), Kinsky (2), Westphalen (4).
Rhein-Neckar Löwen: Hörnig, Pleimes - Riffelmacher (2), Göttler (8), Lennart Karrenbauer (5), Mayer (6), Sommer (6), Momber (3), Eden, Usatiuc, Laurin Karrenbauer (2), Hartmann, Nauß.
Schiedsrichter: Julian Fedtke/Niels Weinrich.