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20190510_Derbysieg Kiel

10.05.2019

Kiel (SID) Lauernder Branchenprimus gegen souveränen Spitzenreiter, Rekordmeister gegen Titelverteidiger, Kiel gegen Flensburg - mehr geht nicht im deutschen Handball. "Das ist ein tolles Duell vor einem Riesen-Publikum. In der Halle und am Fernseher", sagte Bundestrainer Christian Prokop bei Radio SAW voller Vorfreude auf den Showdown am Sonntag (14.30 Uhr/Sky).

Der 99. Nordklassiker elektrisiert die Szene, wird er doch als ein ganz besonderer in die Geschichte eingehen: Zum einen ist es das letzte Derby von Trainer-Ikone Alfred Gislason, der im Sommer nach elf Jahren als THW-Coach aufhört. Zum anderen entscheidet sich in der Kieler Sparkassen-Arena am Wochenende womöglich die Meisterschaft. Nur ein Sieg des THW kann den Kampf an der Ligaspitze vier Spieltage vor dem Saisonende noch einmal spannend machen.

"Wir wollen nicht länger auf einen Flensburger Ausrutscher hoffen, sondern ihn selbst verursachen", sagte Kiels Nationalspieler Patrick Wiencek im Interview der Sport Bild. Ob er die Meisterschaft angesichts der vier Minuspunkte Rückstand auf die SG schon abgehakt hat? "Auf keinen Fall. So was würde unser Trainer auch nie zulassen", sagte der Kreisläufer.

Dem Abo-Meister vergangener Jahre droht die vierte Saison nacheinander ohne Schale, eine Ewigkeit im erfolgsverwöhnten Kieler Handball-Kosmos. Doch viel braucht sich der THW diesmal nicht vorwerfen zu lassen. 

Nach holprigem Saisonstart mit zwei Niederlagen (u.a. 25:26 in Flensburg) in vier Spielen verloren die Zebras in den 26 Ligaspielen seitdem nur noch einmal, gewannen den DHB-Pokal und feierten in den letzten 15 Pflichtspielen ausnahmslos Siege. Sechs Minuspunkte, wie sie die Kieler zurzeit haben, reichten in den vergangenen zehn Jahren nur einmal nicht zum Meistertitel.

"Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viel Selbstvertrauen angesammelt", sagte Nationalspieler Steffen Weinhold dem NDR Hörfunk und prognostiziert für die Partie gegen den Erzrivalen ein "sehr enges" Spiel: "Ich hoffe, dass die Halle in Kiel brennen wird und wir das Spiel mit den Fans im Rücken gewinnen können."

In Flensburg spielt man die Bedeutung der Partie mit der Lockerheit des Tabellenführers herunter. "Es gibt nur zwei Punkte – wie in jedem anderem Spiel auch", sagte SG-Trainer Maik Machulla: "Egal, was am Sonntag in Kiel passiert: Wir haben weiterhin alles selbst in der Hand. Wir sollten diese Situation auch ein Stück genießen und auf keinen Fall verkrampfen."

Quelle: SID