16 Teams greifen nach zweiter Chance
Das Gleis in Richtung deutsche Meisterschaft endete vor einer Woche für 16 Mannschaften, für die sich die Weiche nun in Richtung DHB-Pokal stellte. Sie bekommen die zweite Chance auf einen Titel und die Direkt-Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga-Saison 2022/23. Wer das Pokal-Halbfinale erreicht, hat bereits frühzeitig Planungssicherheit. Bis dahin fehlen aber noch zwei Runden. Am Wochenende geht's mit den Achtelfinal-Hinspielen in die Vollen.
Frischauf Göppingen - VfL Gummersbach (Samstag, 12 Uhr). Göppingens Ausscheiden im DM-1/16-Finale gegen die SG Pforzheim/Eutingen war neben der Stärke des Gegners auch der eigenen personellen Situation geschuldet. Corona-Fälle und Blessuren schwächten Frischauf nicht unerheblich. „Wir werden alles dafür tun, in die richtige Bahn zurückzukehren und den gut eingespielten Oberbergischen Paroli bieten zu können. Es wird wichtig sein, dass unsere Stammspieler wieder in Vollbesitz ihrer Kräfte sind", sagt Göppingens Trainer Gerd Römer.
HSG Hanau - TSV Allach (Samstag, 16 Uhr). Wird Hanaus Trainer Adrian Schild im Heimspiel gegen Allach auf eine offensivere Abwehrvariante als gewöhnlich setzen? „Wir müssen kreativ werden", deutet er an, nachdem sich Alen Durmic im Drittliga-Spiel schwer am Knie verletzte. Durmich bildet gemeinsam mit ebenfalls verletzten Kapitän Niklas Schierling den Innenblock in der HSG-Deckung, der somit komplett ausfällt. Aus dem Lazarett gibt es jedoch auch gute Nachrichten, denn Erik Pogadl könnte noch in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Pogadls Rückkehr käme gerade zur rechten Zeit, denn mit Allach gastiert ein sehr starker Gegner in Hanau.
HC Bremen - Mecklenburger Stiere Schwerin (Samstag, 19.30 Uhr). „Das 1/16-Finale gegen Minden ist abgehakt", betont Schwerins Trainer Teo Evangelidis. Nach dem Hinspiel (28:28) hatten sich die Jungstiere noch Chancen auf eine Überraschung ausgerechnet, aber im zweiten Vergleich waren die Ostwestfalen die deutlich überlegene Mannschaft. Im Training spürte Evangelidis, dass die Enttäuschung aus den Spielerköpfen gewichen ist. „Wir sind mental gut drauf", glaubt er. „Wir haben wie alle Mannschaften das Ziel, das Halbfinale und damit die Qualifikation für die nächste Saison zu schaffen. Mit Bremen erwarten wir eine schwierige Aufgabe." Der HC schlug sich gegen das Top-Team aus Leipzig sehr achtbar, konnte die beiden Niederlagen jedoch nicht verhindern. „Wir waren mit unseren Leistungen zufrieden, hätten im Rückspiel aber mit zwei bis vier Toren weniger Unterschied verlieren können. Die Motivation ist groß, gegen Schwerin zu gewinnen", so Bremens Vorsitzender Ralf Fricke. Mit Ausnahme eines Corona-Falls können die Gastgeber die Begegnung mit voller Besetzung betreiten.
NSG EHV/Nickelhütte Aue - HSG Lemgo (Samstag, 20 Uhr). 34 Gegentore kassierte Lemgo in den beiden 1/16-Final-Begegnungen gegen den THW Kiel. „Das war zu viel", kommentiert Trainer Maik Schulze, der folglich den Hebel in der Deckung ansetzen will. „Es wird darauf ankommen, eine gute Abwehr zu stellen", fordert er vor dem Auswärtsspiel im Erzgebirge gegen die für ihren Tempohandball und ihr Spiel mit vielen Kreuzungen bekannten Auer. Dass die Gastgeber gegen Berlin die Segel streichen mussten, war keine Überraschung. Der Deutsche Meister stellte sich wie erwartet als eine Nummer zu groß heraus. Mit Lemgo trifft man nun auf eine weitere Mannschaft, die die Hauptrunde in der Hauptrunde A bestritt.
HG Oftersheim/Schwetzingen - HC Düsseldorf (Sonntag, 13 Uhr). Der Grund für die Niederlage gegen Bittenfeld waren aus Oftersheimer Sicht die letzten 25 Minuten des Rückspiels. „Da haben wir es mit zu vielen technischen Fehlern verhunzt", sagt Trainer Christoph Lahme, der aber insbesondere im starken Hinspiel mächtig stolz auf seine Jungs war. Ein paar Corona-Genesene kehren gegen Düsseldorf in den HG-Kader zurück, bei 100 Prozent sind sie jedoch noch nicht. „Es wird wieder eine personelle Wundertüte", kündigt Lahme an, der zudem bei der Verteilung der Einsatzzeiten wohl dosiert agieren muss. Das Düsseldorfer Spiel gegen Münster hat Oftersheims Coach haarklein auseinander genommen und eine solide Mannschaft gesehen, die variabel im Rückraum agiert und eine gute 6:0-Deckung stellt. „Ich rechne mit einem Spitz-auf-Knopf-Spiel", so seine Prognose. Aus direkten Aufeinandertreffen kennen sich die Kurpfälzer und Rheinländer nicht. Sie standen sich noch in einem Spiel gegenüber.
TuSEM Essen - HSG Rodgau Nieder-Roden (Sonntag, 14 Uhr). Beide Mannschaften schnupperten vor einer Woche am Achtelfinale. Essen hatte das Spiel gegen Melsungen lange Zeit in eigener Hand, Nieder-Roden war gegen Erlangen ebenfalls nicht chancenlos. „Auch gegen Essen haben wir unsere Chance", ist sich HSG-Trainer Christian Sommer sicher, der sein Team vor dem starken TuSEM-Rückraum mit Sam de Vries, Luis Buschhaus und Alexander Ernst warnt. Krankheits- und verletzungsbedingt sind die Hessen derzeit etwas gebeutelt, obendrein ist die B-Jugend ins Final-Four um die Hessenmeisterschaft involviert, sodass eine Auffüllen aus dem jüngeren Jahrgang nicht möglich sein wird.
HC Empor Rostock - TSV Burgdorf (Sonntag, 15 Uhr). Über drei Viertel der 1/16-Final-Distanz hielt Burgdorf gegen die SG Flensburg-Handewitt mit. Zum Sieg reichte es jedoch nicht. Die personell nach wie vor dezimierten Niedersachsen können wohl wieder auf zwei Rückkehrer setzen. „Das ist aber nach wie vor alles andere als die volle Besetzung, mit der wir nach Rostock fahren. Aber wir haben gelernt, mit diesen Dingen umzugehen", kündigt Trainer Vincent Marohn an. „Wir wollen ein Ergebnis erzielen, das uns alle Optionen für das Rückspiel offen hält." Rostocks Coach Tobias Seering hofft ebenfalls auf eine Entspannung in Sachen Ausfällen. Bezüglich Corona ist beim HC derzeit „viel los" wie der Trainer es ausdrückt. Die Rollen sind in seinen Augen klar verteilt: „Burgdorf ist der klare Favorit. Wir nehmen die Außenseiterrolle gerne an."
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen - VfL Horneburg (Sonntag, 16 Uhr). Zwei der stärksten Mannschaft aus der Hauptrunde B duellierten sich am Sonntagnachmittag in der Sporthalle des Hüttenberger Sportzentrums. Das bestätigten sowohl Dutenhofen als auch Horneburg gegen Magdeburg beziehungsweise Hamburg. Die Mittelhessen hatten das Hinspiel gegen Magdeburg überraschend für sich entschieden, während dem VfL gegen Hamburg die Winzigkeit von einem Tor zum Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft fehlte. Trotz des knappen Ausscheidens erwartet HSG-Trainer André Ferber einen Gegner, der von großer Euphorie getragen wird. „Horneburg ist eine physisch starke Mannschaft, die mit Jonas Gerkens und Ole Hagedorn zwei gefährliche Rückraumschützen hat. Wir müssen spielerisch und emotional dagegenhalten." (RW)