Achtelfinalisten werden am Wochenende ermittelt

26.03.2022

Die 1/16-Final-Partien im Überblick:
SC Magdeburg - HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (Samstag, 15.30 Uhr; Hinspiel: 29:31)
SC DHfK Leipzig - HC Bremen (Samstag, 16.30 Uhr; 34:22)
TSV GWD Minden - Mecklenburger Stiere Schwerin (Samstag, 16.30 Uhr; 28:28)
HSG Rodgau Nieder-Roden - HC Erlangen (Samstag, 17.30 Uhr; 25:28)
TSV Bayer Dormagen - VfL Gummersbach (Samstag, 17.45 Uhr; 31:30)
SG Flensburg-Handewitt - TSV Burgdorf (Samstag, 18.30 Uhr; 29:29)
HSG Hanau - Rhein-Neckar Löwen (Sonntag, 13 Uhr; 18:47)
HC Düsseldorf - TSG Münster (Sonntag, 13.45 Uhr; 30:32)
HSV Hamburg - VfL Horneburg (Sonntag, 14 Uhr; 26:25)
SG Pforzheim/Eutingen - Frischauf Göppingen (Sonntag, 14 Uhr; 34:22)
JSG Balingen/Weilstetten - TSV Allach (Sonntag, 15 Uhr; 23:27)
JSG Melsungen/Körle/Guxhagen - TuSEM Essen (Sonntag, 15.30 Uhr; 32:35)
1. VfL Potsdam - HC Empor Rostock (Sonntag, 16 Uhr; 31:25)
TV Bittenfeld - HG Oftersheim/Schwetzingen (Sonntag, 16 Uhr; 23:20)
Füchse Berlin - NSG EHV/Nickelhütte Aue (Sonntag, 17 Uhr; 36:21)
HSG Lemgo - THW Kiel (Sonntag, 17 Uhr; 26:34)

Souveräne Favoriten
Am Achtelfinal-Einzug der Meisterschaftskandidaten SC DHfK Leipzig, Füchse Berlin und Rhein-Neckar Löwen gibt es wohl kaum noch etwas zu deuteln. Leipzig distanzierte den HC Bremen auswärts mit 34:22 und kann am Samstag mit der Unterstützung der heimischen Fans den erwarteten Einzug in die Runde der letzten 16 Teams realisieren. „Wir haben unsere Sache im Hinspiel nicht schlecht gemacht, mussten allerdings einsehen, dass Leipzig einfach besser ist. Wenn wir an die zweite Halbzeit von vor einer Woche anknüpfen, sind wir zufrieden", sagt Bremens Vorsitzende Ralf Fricke. Für das Team von der Weser wird die Saison unter normalen Umständen ihre Fortsetzung im DHB-Pokal finden. Das Gleiche ist bei der HSG Hanau (18:47 gegen die Rhein-Neckar Löwen) und der NSG EHV/Nickehütte Aue (21:36 gegen die Füchse Berlin) zu erwarten. Die Trainer Daniel Haase (Rhein-Neckar Löwen) und Kenji Hövels (Berlin) fordern trotzdem eine konzentrierte Vorstellung. „Mit der gleichen Einstellung wie im Hinspiel werden wir auch das Spiel am Sonntag durchziehen, auch wenn sich unsere Formation sicherlich verändern wird", kündigt Haase an.
Deutlicher als erwartet
Mit vermeintlich beruhigenden Polstern gehen die SG Pforzheim/Eutingen (34:22 gegen Frischauf Göppingen) und der THW Kiel (34:26 gegen die HSG Lemgo) in die Rückspiele. Allerdings warnt THW-Trainer André Lohrbach vor aufkommender Selbstsicherheit: „Wir haben das Hinspiel noch einmal analysiert und uns genauso intensiv auf Sonntag vorbereitet wie auf den ersten Vergleich. Vor allem die mentale Vorbereitung ist bei diesem Ergebnis wichtig, denn wir wissen ganz genau, dass da einiges auf uns zu kommt. Lemgo wird mit aller Macht versuchen, das Blatt zu wenden." Was Lohrbach bestätigt ist das Pausenergebnis von vor einer Woche: Nach 30 Minuten führte Lemgo nämlich noch mit 12:11. Das zeigt, dass die Ostwestfalen nicht zu unterschätzen sind. Auch Göppingen bot Pforzheim lange Paroli. „An den ersten 40 Minuten gemessen, kassierten wie eine unnötig hohe Klatsche", zeigte sich Trainer Gerd Römer enttäuscht, während sein SG-Kollege Alexander Lipps guter Dinge sein kann, die Qualifikation für das Achtelfinale zu schaffen.

Noch lange nicht aufgegeben
Es ist zwar ein Auswärtsspiel, aber abgeschrieben hat der HC Empor Rostock das Achtelfinale noch nicht. „Wir wollen an die konzentrierte Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen und dem VfL mit einem verbesserten Kader Paroli bieten. Abgerechnet wird erst nach den zweiten 60 Minuten", glaubt Empor-Training auch nach der 25:31-Heimniederlage gegen Potsdam weiterhin an seine Schützlinge.

Spannung vorprogrammiert
Nicht weniger als acht Partien endeten mit Siegen mit weniger als fünf Treffern Unterschied, hinzu kommen zwei Partien in denen die Ausgangslage komplett offen ist . Der TSV GWD Minden und die Mecklenburger Stiere Schwerin (28:28) sowie die SG Flensburg-Handewitt und der TSV Burgdorf (29:29) trennten sich unentschieden. Können Minden und Flensburg am Samstag vom Heimvorteil profitieren? „Es wird die nächste Wundertüte, wir werden sehen, ob am Samstag von unseren zuletzt fehlenden Spielern welche zurückkehren. Nach der Leistung und dem Ergebnis am Mittwoch ist auf jeden Fall alles möglich", so Burgdorfs Trainer Vincent Marohn. Sein Team hatte den Flensburgern erheblich ersatzgeschwächt einen großen Kampf geliefert. „Wir sind im Hinspiel schon hohes Tempo gegangen und wollen in diesem Bereich noch einmal zulegen", stellt SG-Trainer Simon Hennig die Zuschauer und den Gegner auf Hochgeschwindigkeitshandball der Flensburger ein, deren Torjäger Fynn Hasenkamp - das wurde unter der Woche vermeldet - zur neuen Saison nach Lemgo wechselt. Die Schweriner, als Qualifikant in die Runde gegangen, haben eine prima Entwicklung in dieser Spielzeit gezeigt. Im Heimspiel gegen Minden war in der ersten Halbzeit eine gewisse Nervosität auf diesem komplett neuen K.o.-Runden-Parkett nicht von der Hand zu weisen. Aber im zweiten Durchgang fühlten sich die Jungstiere pudelwohl, holten einen Sechs-Tore-Rückstand auf und nehmen dieses gute Gefühlt mit auf den weiten Weg nach Ostwestfalen. Neben den gegen Lemgo erfolgreichen Kielern haben fünf weitere Teams, die aus der Hauptrunde B kamen, ihre Hinspiele gewonnen: Der HC Erlangen (28:25 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden), die TSG Münster (32:30 gegen den HC Düsseldorf), der TSV Allach (27:23 gegen die JSG Balingen/Weilstetten), TuSEM Essen (35:32 gegen die JSG Melsungen/Körle/Guxhagen) und die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, der die Überraschung gegen den SC Magdeburg gelang (31:29). Alle Begegnungen haben gemeinsam, dass der Unterschied aus dem Hinspiel minimal und noch keine Vorentscheidung gefallen ist. Manche Trainer hatten sich eine bessere Ausgangslage gewünscht, aber alle glauben noch an ihre Chance. Beides gilt zum Beispiel für Magdeburgs Coach Julian Bauer, der in Dutenhofen keine gute Leistung seines Teams sah: „Wir haben unser schwächstes Saisonspiel gezeigt. Das Beste war das Ergebnis, das uns alle Möglichkeiten offen lässt. Insbesondere defensiv müssen wir uns steigern, um das Spiel drehen zu können. Sein Dutenhofener Kollege André Ferber genießt die gute Ausgangslage: „Wir freuen uns auf das Rückspiel und werden gut daran tun, an die Dinge anzuknüpfen, die uns im Hinspiel stark gemacht haben: Tempotore, gemeinsames Verteidigen, Disziplin im Angriff und eine gute Torhüterleistung." Siegreich aber nicht so deutlich wie erhofft schloss der TV Bittenfeld erst am Donnerstag das 16. und letzte Hinspiel gegen die ersatzgeschwächte HG Oftersheim/Schwetzingen ab. „Oftersheim hat uns vor Probleme gestellt, aber jetzt ist es mir völlig wurstegal, wie das Spiel am Sonntag abläuft: ob wir unentschieden spielen oder mit einem Tor Unterschied gewinnen. Jetzt müssen wir einfach den Achtelfinal-Einzug sicherstellen", ist TVB-Trainer Ulf Hummel zuversichtlich. Es könnte allerdings durchaus sein, dass die Oftersheimer nach möglichen Freitestungen von zuletzt isolierten Spielern mit einer nominell wieder stärkeren Mannschaft auflaufen können. Darauf setzt auch Trainer Christoph Lahme: „Wir hoffen, dass zwei, drei Leute zurückkommen und wir wieder etwas gezielter wechseln können."
Der HC Erlangen, die TSG Münster, der TSV Allach und TuSEM Essen vereint, dass sie in eigener Halle vorlegen konnten und ihren Vorsprung in Nieder-Roden, Düsseldorf, Balingen beziehungsweise Melsungen verteidigen wollen. „Es wird schwierigen, den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Drei Tore sind nichts in einem Spiel mit viel Tempo und vielen Toren", weiß Essens Coach Lukas Ellwanger, dass es in Nordhessen auf Kleinigkeiten ankommen könnte. Ähnlich schätzt Münsters Übungsleiter die Ausgangssituation vor der Partie beim HC Düsseldorf ein: „Wir haben gezeigt, dass wir uns mit einer Mannschaft aus der Hauptrunde mindestens auf Augenhöhe befinden, wenn nicht sogar etwas besser sind. Wenn wir diese Leistung auch am Sonntag auf die Platte bringen, können wir erneut gewinnen - auch wenn's knapp wird." Besonders heiß dürfte es in den Derbys zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gumersbach sowie dem HSV Hamburg und dem VfL Horneburg, die nicht nur wenige Kilometer, sondern auch nur ein Törchen trennt. „Rückblickend können wir einiges aus dem Hinspiel mitnehmen. Wir wissen, wo wir unsere Fehler gemacht haben und was wir ändern müssen", sagte Hamburgs Trainer Sven Rusbült. „Den Heimvorteil, den Horneburg genutzt hat, haben wir jetzt auf unserer Seite und wollen davon profitieren. Wenn wir unsere Leistung abrufen und die Nerven bewahren, bin ich optimistisch, eine Runde weiterzukommen." Mit der Schlusssirene gelang Dormagen der 31:30-Siegtreffer in Gummersbach. „Das war ein wichtiger Treffer, und das nehmen wir natülich gerne mit. Wir müssen alles reinwerfen, weil Gummersbach uns mit Sicherheit wieder einen großen Kampf bieten wird", erwartet TSV-Trainer David Röhrig eine heiße Angelegenheit. Ähnliches verspricht auch das Duell zwischen der HSG Rodgau Nieder-Roden und dem HC Erlangen. Nach dem Hinspiel schwärmte HCE-Trainer Johannes Heufelder von einer Partie die „Werbung für den Handball" war. „Für Samstag erwarte ich einen ganz heißen Tanz. Wir haben zwar einen hauchdünnen, aber am Ende wahrscheinlich nichts aussagenden Vorsprung, sodass wir noch einmal eine genauso engagierte Leistung abrufen müssen. Ein paar Prozent mehr wünscht sich Nieder-Rodens Christian Sommer: „Mit fünf bis zehn Prozent mehr Fokus aufs gegnerische Tor ist noch alles drin." Nicht zu vergessen ist, dass die HSG aufgrund eines Staus erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn in Erlangen ankam. „Andere Mannschaften gehen bei diesen Vorzeichen vielleicht mit zehn Toren unter. Dass wir knapp dran waren, spricht für die Jungs und macht mich zuversichtlich." (RW)