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Bauers Jungs freuen sich auf eine Reifeprüfung

28.04.2022

SC DHfK Leipzig – JSG Melsungen/Körle/Guxhagen (Samstag, 16.30 Uhr; Hinspiel: 30:19). Das Hinspiel-Ergebnis spricht eindeutig für die Leipziger, die jetzt in eigener Halle die Möglichkeit haben, den Einzug ins Halbfinale zu realisieren. Bei den Melsungern stellt sich auch die Frage, wie die Spieler mit der derzeit hohen Belastung zurechtkommen. Denn wichtige Leistungsträger tanzen derzeit auf zwei Hochzeiten: Neben der A-Jugend-Meisterschaft sind Thorge Lutze, Lasse Ohl und Co. auch in den Titelkampf des B-Nachwuchses involviert. So standen am vergangenen Wochenende für sie zwei Begegnungen an, was nicht spurlos an ihnen vorbeigehen dürfte. Leipzig steht vor seinem ersten Halbfinal-Einzug seit dem Jahr 2017, Melsungen würde erstmals 2018 die Vorschlussrunde verpassen.

TV Bittenfeld – SC Magdeburg (Samstag, 17 Uhr; Hinspiel: 32:40). Gelingt dem TV Bittenfeld noch einmal ein ähnlicher Parforceritt wie im Achtelfinale gegen Kiel, als die Schwaben die Acht-Tore-Niederlage im Rückspiel in eigener Halle noch umdrehten. Die Vorzeichen sind nach 60 Minuten in Magdeburg identisch. „Nach der ersten Enttäuschung über das Hinspiel-Ergebnis sind Mut und Lust zurückgekehr. Wir wollen taktisch ein paar Sachen anders machen, aber das wird nichts Grunlegendes", sagt Bittenfelds Trainer Ulf Hummel. Die Energieleistung seines Teams gegen den THW hat natürlich auch der SCM wahrgenommen. „In dieser Atmosphäre in Bittenfeld zu bestehen, wird eine Reifeprüfung, auf die unsere Mannschaft Bock hat. Jeder von uns weiß, dass das Ding noch nicht durch ist. Wir haben die klare Absicht, auch das Rückspiel für uns zu entscheiden und wollen dort nichts verteidigen. Am Ende möchten wir mit unserer Leistung zufrieden sein. Und wenn wir das sind, stimmte wahrscheinlich auch das Ergebnis“, sagt Magdeburgs Trainer Julian Bauer, dessen Mannschaft in der Trainingswoche einen sehr konzentrierten Eindruck hinterließ. „Magdeburg ist für uns eine knüppelharte Aufgabe, und wenn sie mit dem richtigen Fuß aufstehen, haben wir eine übel schwere Aufgabe vor uns. Wenn wir aber, sagen wir so 15 Minute vor Schluss mit vier, fünf Toren führen würden, dann kann es ein heißer Tanz in unserer Halle werden", hat Hummel das Halbfinale noch nicht komplett abgeschrieben.

Rhein-Neckar Löwen – TSV Bayer Dormagen (Samstag, 19 Uhr; Hinspiel: 38:29). Ihre bisherigen K.o.-Spiele haben die Rhein-Neckar Löwen in der Kronauer Trainingshalle souverän für sich entschieden, jetzt schlagen sie für die Viertelfinal-Begegnung ihre Zelte in der Östringer Stadthalle auf, die in den vergangenen Jahren schon einige große und bedeutende Jugendspiele erlebt hat. Wenn die Nordbadener an ihre bisherigen Leistungen anknüpfen, könnten dort auch in den nächsten Wochen noch Höhepunkte anstehen. „Trotz des vermeintlich deutlichen Ergebnisses werden wir uns fokussiert auf das Rückspiel vorbereiten und nicht überheblich an die Sache rangehen", kündigt Löwen-Trainer Daniel Haase an. Bei den Gästen gibt es noch ein paar Fragezeichen, was die Aufstellung angeht, weil die Zweitliga-Mannschaft zur gleichen Zeit ein wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenverbleib anstehen hat. Eine Verlegung war allerdings nicht möglich, da die Löwen am Sonntag in der 1. Bundesliga an der Reihe sind. „Einige jüngere Spieler werden die Chance bekommen, dieses Spiel als Möglichkeit zur Weiterentwicklung bestreiten zu können. Die Löwen sind in dieser Saison das Nonplusultra, deshalb wollen wir die Partie als tolle Herausforderung annehmen", sagt Gästetrainer David Röhrig. Sein Team zeigte im Hinspiel gute Ansätze, muss aber in Sachen Abwehr-Robustheit, Schnelligkeit und Chancenverwertung eine Schippe drauflegen, um gegen die Gastgeber mithalten zu können.

SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin (Sonntag, 15 Uhr; Hinspiel: 32:42). Die SG Flensburg-Handewitt ist nach dem SC Magdeburg die zweite Mannschaft in dieser Saison, die den Füchsen 30 oder mehr Gegentore eingeschenkt hat. Und trotzdem musste sich die Mannschaft von Michael Jacobsen im Hinspiel deutlich geschlagen geben. „Beide Mannschaften haben alles reingehauen, aber Berlin hatte eine beeindruckend geringe Fehlerquote. Auch mit ihrer Körperlichkeit konnten wir nicht mithalten“, blickt der dänische Trainer der Flensburger zurück. „Der Unterschied von zehn Toren ist natürlich eine große Hürde, aber wir werden uns nicht auf den Rücken legen und zu Berlin sagen: ,Kommt her und spielt etwas Handball.‘ Wir verfolgen das Ziel, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und am Ende möglichst für uns zu entscheiden.“ Der Titelverteidiger freut sich über die gute Ausgangslage, aber Trainer Kenji Hövels sah in der Abwehrarbeit nicht den eigenen Anspruch erfüllt: „Einen Sieg mit zehn Toren Unterschied hätte ich vor dem Hinspiel unterschrieben, die 32 Gegentore jedoch nicht. Defensiv muss es am Sonntag besser laufen.“  (RW)