Füchse sind etwas abgezockter als der SCM
SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg 29:29 (15:11). Die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen, auch wenn die SG auf der Anzeigetafel stets die Nase vorne hatte. Beim 9:5 in der 15. Minute konnte sich Flensburg erstmals deutlicher absetzen. Es fehlte an Mut und Konsequenz im HSVH-Angriff. Hinzu kam eine Vielzahl an Fehlwürfen, sodass die Gastgeber zur Halbzeitsirene mit 15:11 in Führung lagen. Die zweite Hälfte begann wie die erste zu Ende gegangen war. Flensburg dominierte das Geschehen, nutzte Unachtsamkeiten der Hamburger Defensive gnadenlos aus und enteilte auf 20:14. Vieles sprach für einen doppelten Punktgewinn der SG. In den letzten zehn Minuten ging jedoch ein Ruck durch das Team von der Elbe. Hamburg provozierte einige Flensburger Ballverluste und kam dank konsequentem Tempospiel immer näher heran. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der der HSV sogar noch Siegchancen hatte. Letztendlich traf Niklas Aevermann mit der Schlusssirene zum 29:29 und sicherte seinem Team einen glücklichen Punktgewinn. „Wenn du im gesamten Spiel nicht einmal in Führung liegst, kannst du ein Spiel nicht gewinnen. Leider konnten wir erst in der Schlussphase unsere Leistung zeigen und daher kann man nach diesem Spielverlauf von einem glücklichen Punktgewinn sprechen, den ich natürlich trotzdem gern mitnehme,“ so Gästetrainer Sven Rusbült.
Füchse Berlin – SC Magdeburg 35:32 (16:14). In der Männer-Bundesliga gewann Magdeburg am Wochenende das Spitzenspiel gegen Berlin, beim ältesten Nachwuchs hingegen gingen die beiden Punkte an die Füchse. Wie schon in der Vorrunde bot der SCM dem deutschen Meister gut Paroli. Das Team von Kenji Hövels lag zwar nie im Hintertreffen, sah sich jedoch einem zu keinem Zeitpunkt aufsteckenden Gegner gegenüber, der angeführt vom zwölffachen Torschützen Fritz-Leon Haake immer wieder aufkam. Nach dem 10:6 war das genauso wie nach dem 25:20. Selbst beim 29:25 (50.) konnte sich Berlin noch nicht sicher fühlen. Georg Löwen brachte Magdeburg noch einmal auf 28:30 heran, aber dann stoppte der Titelträger die Aufholjagd. „Wir haben uns spielerisch auf Augenhöhe mit Berlin befunden. Zwei Unterschiede habe ich ausgemacht: Berlin war in einigen Situationen noch abgezockter und wir haben zu wenig aus unseren Überzahlsituationen gemacht“, sagte Magdeburgs Trainer Julian Bauer.
GWD Minden – SC DHfK Leipzig 26:41 (13:30). Die erste grüne Karte lag nach 5, die zweite nach 17 Minuten auf dem Tisch – allein das zeigt schon, dass die Mindener überhaupt nicht in die Partie fanden. So war der 3:13-Zwischenstand aus GWD-Sicht bei der zweiten von Sebastian Bagats genommenen Auszeit schon mehr als ein Fingerzeig. Danach hielt Minden ungefähr diesen Abstand bis zur 45. Minute, aber hinten heraus legten die Gäste dann noch einmal zu und knackten die 40-Tore-Marke.
HSG Lemgo – 1. VfL Potsdam 21:27 (12:14). Die „Jungadler“ sprachen nach ihrem siebten Erfolg im achten Saisonspiel von einem „Arbeitssieg“ und kletterten in der Hauptrunde auf den beachtlichen zweiten Platz. Die VfL-Mannschaft um den sehr gut aufgelegten Torhüter Malte Tredup kam zunächst nicht richtig ins Spiel und lag nach 13 Minuten 5:7 zurück. Als Paul Schnautz nur wenige Minuten später zum 10:7 einsetzte, schien etwas Ruhe ins Potsdamer Spiel zu kommen. Doch viele vermeidbare Fehler sorgten dafür, dass es zur Pause und einer 14:12-Pausenführung des VfL noch immer eng war. So spannend blieb es auch bis zur 45. Minute, ehe die Gäste aus einem 19:17 ein vorentscheidendes 25:18 machten. Lemgos Trainer Maik Schulze sah mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen deutlichen Leistungsschritt nach vorne: „Wir haben Potsdam mit einer guten kämpferischen Einstellung Paroli geboten. Am Ende spürte man bei uns den hohen Kräfteverschleiß.“ Die Erklärung dafür: Die Trainingswoche der HSG war nicht gut verlaufen, dazu fehlten mehrere Schlüsselspieler.