Leipziger Halbfinal-Einzug mit Schönheitsfehler
SC DHfK Leipzig – JSG Melsungen/Körle/Guxhagen 28:29 (16:15) – Hinspiel: 30:19, Leipzig erreicht damit das Halbfinale. Die Leipziger ließen sich nach dem deutlichen Hinspielerfolg in Nordhessen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und qualifizierten sich für das Halbfinale. Als Schönheitsfehler, der die Freude etwas trübte, kassierte der SC jedoch eine überraschende Niederlage. Melsungen war mit lediglich acht Feldspielern und zwei Torhütern nach Sachsen gereist und erwischte die Einheimischen dank einer kämpferischen und taktischen Glanzleistung auf dem falschen Fuß. Obendrein wartete JSG-Trainer Florian Maienschein mit ein paar Aufstellungs-Überraschungen auf. Unter anderem kam der etatmäßige Außen Florian Drosten im Rückraum zum Einsatz und stach als bester Torschütze hervor (10/3). Melsungen hatte in der sich ergebenden personellen Situation einige Eingewöhnungsprobleme und lag nach acht Minuten mit 1:4 zurück. Allmählich kam die Maienschein-Sieben auf Betriebstemperatur, übernahm beim Stand von 6:7 die Führung, die danach mehrfach wechselte. Nach 48 Minuten sprach einiges für die Leipziger, die sich bis auf 27:21 abgesetzt hatten. Die Gäste ließen trotzdem nicht locker und führten mit einem 8:0-Lauf die Wende herbei. Trainer Maienschien ließ nach seiner Auszeit in der 55. Minute konsequent mit dem siebten Feldspieler agieren. Dieser Schachzug ging auf. Manuel Hörr erzielte in dieser wichtigen Phase vier seiner sechs Tore und holte die Führung zurück auf die Seite seines Teams (29:27). Oliver Webers Anschlusstreffer konnte die Leipziger Niederlage nicht mehr abwenden, aber über allem stand natürlich die Qualifikation für das Halbfinale.
TV Bittenfeld – SC Magdeburg 32:38 (11:15) – Hinspiel: 32:40, Magdeburg erreicht damit das Halbfinale. „Wunder gibt es immer wieder“, sang Katja Ebstein einst. Für den TV Bittenfeld ist ein weiteres nach dem Achtelfinal-Erfolg über den THW Kiel ausgeblieben. Die Schwaben konnten die Acht-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel diesmal nicht aufholen. Sie mussten sich dem SCM auch in ihrem heimischen Hexenkessel geschlagen geben. „Magdeburg hat sich den Halbfinal-Einzug absolut verdient. Sie waren heute und in der Addition beider Partien die bessere Mannschaft“, gratulierte TVB-Trainer Ulf Hummel den Gästen zum Weiterkommen. Bittenfeld überlegte sich wilde Abwehrformationen von einer Manndeckung bis hin zu 3:3-Variante, gegen die die die Sachsen-Anhalter die Freiräume gut nutzten. „Wir wollten Bittenfeld von Anfang an den Glauben an ein Weiterkommen nehmen und die Halle ruhig halten. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Gästetrainer Julian Bauer. Georg Löwen und Tim Hertzfeld hielten das Deckungszentrum zusammen. Die Abstimmung gemeinsam mit Schlussmann Michel Fiedler passte tadellos. Folglich gelang den Einheimischen in den ersten zwölf Minuten lediglich ein Tor. „In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, Bittenfeld die Aussichten auf den Sieg zu nehmen“, erklärte Bauer die Zielsetzung für den zweiten Durchgang. Magdeburg hatte hier und da zwar ein paar Probleme mit der Kreisläufer-Verteidigung, lief allerdings zu keinem Zeitpunkt ernsthaft Gefahr, als Verlierer von der Platte zu gehen. „Trotz des Ausscheidens können wir stolz auf eine tolle Saison sein“, sagte Ulf Hummel.
Rhein-Neckar Löwen – TSV Bayer Dormagen 35:22 (18:10) – Hinspiel: 38:29, die Rhein-Neckar Löwen erreichen damit das Halbfinale. Für Dormagen überschnitt sich die Begegnung zeitlich mit dem Zweitligaspiel der 1. Mannschaft gegen den TV Emsdetten. Weil in dieser mit dem Kampf um den Klassenverbleib einiges auf dem Spiel stand, wurde dort unter anderem Leistungsträger Sören Steinhaus eingesetzt. Auch der Trainer David Röhrig nahm bei den Männern auf der Bank Platz und wurde in Östringen durch Florian Buddenborg vertreten. Bei den Löwen fehlten gegenüber dem Hinspiel David Móré und Lion Zacharias. „Wir haben auch nach dem deutlichen Hinspielsieg erneut konzentriert gespielt. In der Abwehr riefen wir unser Potenzial ab, und dass es im Angriff ein paar Leichtfertigkeiten gab, will ich dem Team nicht vorwerfen, weil es seine Sache wieder sehr konsequent gemacht hat“, so Löwen-Trainer Daniel Haase. 50 Minuten lang gaben die Nordbadener Vollgas, dann schalteten sie etwas in den Feiermodus um und ließen Dormagen noch minimal aufkommen. „Wir haben gesehen, über welchen ausgeglichenen Kader die Löwen verfügen. Mit ihrem hohen Tempo haben sie uns vor große Herausforderungen gestellt“, sagte Gästetrainer Buddenborg. Der TSV warf trotz der klaren Vorzeichen noch einmal alles in die Waagschale und gab bis zur Schlusssirene alles. „Ich kann nur allen Spieler ein großes Lob aussprechen. Die Jungs haben alles gegeben und auch spielerisch zum Beispiel mit der Kooperation über den Kreis gute Akzente gesetzt“, so Buddenborg.
SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin 19:30 (11:15) – Hinspiel: 32:42, Berlin erreicht damit das Halbfinale. Füchse-Trainer Kenji Hövels wollte nach 32 Gegentoren im Hinspiel sehen, dass seine Mannschaft in Flensburg in der Abwehr eine Schippe drauflegt. Sie setzte diese Vorgaben in die Tat um. „Ich bin mit der Abwehrleistung sehr zufrieden. Wir haben 60 Minuten lang sehr konstant verteidigt“, sagte Hövels. In den ersten Minuten machte sich bei den Gästen das Fehlen von Max Beneke und Moritz Sauter bemerkbar. Die Füchse brauchten etwas Zeit, um sich Lösungen zu erarbeiten, was im Laufe des ersten Abschnitts dann immer besser gelang. Flensburg schloss bis zur 19. Minute von 3:9 auf 7:9 auf, danach war der Titelverteidiger wieder am Drücker und ließ keine Zweifel aufkommen. Nach dem 11:15-Pausenstand brauchte der Hauptstadt-Klub fünf Minuten, um auf 19:12 zu erhöhen und die Vorentscheidung herbeizuführen. (RW)