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Marohn: Krasse Mentalität mit viel Herz

25.03.2022

TSV Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt 29:29 (14:14). Neun Ausfälle (!) musste der TSV Burgdorf verzeichnen, aber auch das raubte den Jungrecken nicht ansatzweise die Siegermentalität. Im Gegenteil. Mit allem was sie hatten, bissen sich die Gastgeber in die Begegnung und knüpften den Flensburgern mit fünf B-Jugendlichen, darunter vier aus dem jüngeren Jahrgang, ein Unentschieden ab. „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, wie sie diese Rückschläge vor der Partie weggesteckt hat. Die Jungs zeigten eine krasse Mentalität mit viel Herz und Leidenschaft“, strahlte TSV-Trainer Vincent Marohn. Möglicherweise hatten die Gäste ein paar der eingesetzten Burgdorfer nicht auf dem Zettel, auch ihre körperliche Überlegenheit konnte die Flensburger Mannschaft nicht ausspielen. „Mit etwas mehr Cleverness, wäre auch ein Sieg möglich gewesen, aber wir haben auch so eine sehr gute Ausgangslage“, sagte Marohn. Das Unentschieden in letzter Sekunde stellte Renke Rohrweber (9/4) mit einem verwandelten Siebenmeter her. Auf ebenfalls neun Treffer kam der Rückraumlinke Fynn Unger. Auf Flensburger Seite war einmal mehr Mikael Helmersson (12/6) der herausragende Schütze.

Frischauf Göppingen – SG Pforzheim/Eutingen 22:34 (12:15). Aus einer lange Zeit umkämpften Begegnung entwickelte sich im Laufe der zweiten Halbzeit ein klarer Pforzheimer Auswärtssieg. Bis zur 37. Minute hielt Frischauf das Ergebnis offen (17:18), als die Gäste dann jedoch ihre Abwehr umstellten, musste Göppingens Trainer Gerd Römer „unverständlich fahrige Angriffs-Entscheidungen“ beobachten, die das Bild bei den Einheimischen prägten. Das führte zu einem erheblichen Kräfteverschleiß, wovon die SG mit ihren Aktivposten Nico Schöttle, Torsten Anselm und Arved Horchheimer hinten heraus profitierte. Hinzu kam, dass Moritz Luckert das Torhüterduell gegen Julian Buchele für sich entschied. „Wir hätten den Sieg in dieser Höhe nicht erwartet, sondern waren auf eine enge Partie eingestellt, die es 30 Minuten lang ja auch war“, sagte Pforzheims Trainer Alexander Lipps. Als Göppingen abbaute setzte seine Mannschaft viele Nadelstiche über Gegenstoßtore.

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen – SC Magdeburg 31:29 (17:17). Dutenhofens Heimsieg zählte zu den Überraschungen der 1/16-Final-Runde, wenngleich Gästetrainer Julian Bauer die Erklärung dafür schnell parat hatte: „Das war unser bislang schwächstes Saisonspiel, und das ausgerechnet zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt.“ Immerhin: Das knappe Ergebnis versöhnte ihn, denn es hätte den SCM noch deutlicher erwischen können. In der 54. Minute führten mit Mittelhessen, angetrieben von Noel Höpfner (9 Tore) nämlich noch mit 31:25. „Wir haben herausragend mit bedingungslosem Einsatz im Angriff und gemeinschaftlichem Kampf in der Abwehr gespielt“, freute sich HSG-Trainer André Ferber über den verdienten Heimsieg. Bei Magdeburg mangelte es aber an der Abwehrleistung, die Bauer als „katastrophal“ einstufte. Die Sachsen-Anhalter verloren zu viele Zweikämpfe und hatten auch im Torhüter-Duell das Nachsehen. Am Angriff gab es hingegen nichts auszusetzen.

HC Empor Rostock – 1. VfL Potsdam 25:31 (12:11). Der personell dezimierten Rostocker zeigten in der ersten Halbzeit eine gute Leistung, die nach einem zwischenzeitlichen 12:9-Vorsprung noch mit der knappen Führung belohnt wurde. Daran konnte der HCE nach Wiederbeginn nicht mehr anknüpfen. Bei den Gastgebern häuften sich vor allem die technischen Fehler und beste sich bietende Gelegenheiten brachten keine Torerfolge ein. Auch die Abwehr erreichte nicht die zuvor gezeigten Leistungen, sodass Potsdam in der zweiten Hälfte zu 20 Treffern kam.

VfL Gummersbach - TSV Bayer Dormagen 30:31 (15:13). Nur einmal führte die A-Jugend des TSV Bayer Dormagen - das aber war im letzten Augenblick dank des Treffers von Lucas Rehfus. Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da führten die Gastgeber bereits mit 5:0. „Der VfL war einfach taktisch stärker, beweglicher und im Kopf wacher“, bewertete Röhrig den „glücklichen Sieg“ seines Teams. Das kam zwar langsam besser ins Spiel, leistete sich aber zu oft grobe Patzer. So dauerte es eine Weile, bis der TSV - der von der komplett anwesenden eigenen C-Jugend lautstark unterstützt wurde - die Partie wieder enger gestaltete. In der 50. Minute lag Gummersbach sogar mit 28:23 vorne. Dann aber drehte der TSV auf und schaffte mit dem 8:2-Lauf in den letzten zehn Minuten doch noch die Wende. Am Ende war es Lucas Rehfus, der mit einem Hattrick für die Entscheidung sorgte: Seinen beiden Feldtreffern zum 30:29 und 30:30 ließ er den verwandelten Strafwurf zum 31:30-Sieg folgen. „Es war klasse, wie die Mannschaft sich wieder ins Spiel zurückkämpfte", so Trainer David Röhrig.

Rhein-Neckar Löwen - HSG Hanau 47:18 (25:8). Die schnelle 3:0-Führung drückte von Beginn an die deutliche Überlegenheit der Junglöwen aus. Über 6:1 (8.), 13:5 (16.) und 21:7 (25.) kamen die Hausherren vor 300 Zuschauern zur 25:8-Halbzeitführung. Die Gegenwehr der Gäste mündete schon zu diesem Zeitpunkt in Schadensbegrenzung. Die Dominanz des Bundesliga-Nachwuches war in allen Belangen vorhanden. Dies änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Die Gastgeber konnten munter wechseln und hielten das Niveau hoch. Mit starken Abwehraktionen und Tempohandball erhöhte das Team von Trainer Daniel Haase weiter das Resultat. Die Vorgaben wurden über 60 Minuten umgesetzt und die Partie sehr ernst genommen. „Wir wollten das Spiel dominieren. Dass es am Ende so deutlich wurde, ist natürlich schön. Wir wollen nicht nachlassen, das haben die Jungs gut umgesetzt. Ich bin mit der Einstellung sehr zufrieden.

NSG EHV/Nickelhütte Aue - Füchse Berlin 21:36 (8:19). Der Favorit aus der Haupstadt erstickte Aues Hoffnungen auf eine Sensation gegen den großen Favoriten direkt im Keim. Bereits nach etwas mehr als vier Minuten lag Berlin mit 5:1 in Front - die Füchse machten ernst und nathlos so weiter. „Wir haben eine sehr gute Abwehr gestellt und erreichten eine starke Wurfquote mit kaum technischen Fehlern im Angriff", zeigte sich Gästetrainer mit der Leistung aus der ersten Halbzeit hochzufrieden. Kein Wunder bei einem 19:8-Vorsprung. Danach wurde der Titelverteidiger etwas nachlässiger beim Abschluss und entschied Durchagang Nummer zwei „nur" noch mit vier Toren Differenz für sich.

HG Oftersheim/Schwetzingen - TV Bittenfeld 20:23 (9:13). In einer für Bittenfeld-Verhältnisse torarmen Begegnung taten sich die Gäste über Minuten hinweg mit dem Torabschluss schwer. Dazu trug erheblich die prima eingestellte Oftersheimer Mannschaft bei, die den TVB mit ihrem Konzept vor einige Probleme stellte. „Von dem, was wir uns taktisch zurechtgelegt hatten, ist einiges nicht aufgegangen", gab Bittenfelds Trainer offen zu. In der von ihm erwartet schwierigen Begegnung kompensierte Oftersheim einige Ausfälle über das Kollektiv, die Abwehr der Schwaben rührte jedoch Beton an. Sie stand in Verbindung mit dem starken Joshua Schreiner zwischen den Pfosten sehr kompakt. Verdammit stolz war HG-Trainer Christoph Lahme, der die Begegnung Quarantäne-bedingt von zu Hause aus via Video verfolgte, auf seine Jungs: „Es ist großartig, dass wir mit diesen Voraussetzungen und dieser Besetzung nur mit drei Toren verloren haben. Allerdings muss man auch sagen, dass sogar noch mehr drin war." Die Einheimischen verlangsamten gezielt das Tempo und setzten die Sachen, die sie zuvor im Training in Kleingruppen einstudiert hatten, größtenteils erfolgreich um. (RW)