Marohn ist „zufrieden, aber nicht sehr zufrieden“
TSV Burgdorf – HG Oftersheim/Schwetzingen 29:25 (11:10). „Mit einem Vorsprung von sechs, sieben Toren wären wir sehr zufrieden gewesen, so sind wir ,nur‘ zufrieden“, ordnete TSV-Trainer Vincent Marohn den 29:25-Sieg der „Jungrecken“ ein, die gerade in der ersten Halbzeit großen Widerstand der Gäste aus der Kurpfalz erfuhren. Oftersheim deckte entschlossen, sah in vielen Eins-gegen-eins-Situationen gut aus und hatte in Person von Leon Back einen zuverlässigen Torwart. „Wir hätten mit einer Führung in die Pause gehen können. Leider verpassten wir es, ein paar Nadelstiche zu setzen. Taktisch haben die Jungs unseren Plan gut umgesetzt“, sagte HG-Trainer Christoph Lahme. Die ersten fünf bis zehn Minuten des zweiten Durchgangs bezeichnete er jedoch als „rabenschwarz“. „Da waren wir nicht mehr auf der Höhe.“ Gleichzeitig erhöhten die Niedersachsen nun ihr im ersten Abschnitt noch schleppendes Tempo, mit dem es nun einfacher fiel, sich Chancen und schließlich auch Tore herauszuspielen. „Leider haben wir dieses Niveau nur bis zur 50. Minute gehalten, sonst wäre noch ein etwas klarere Sieg drin gewesen“, bewertete Vincent Marohn.
HSG Rodgau Nieder-Roden – Mecklenburger Stiere Schwerin 27:21 (14:9). Mit nur zehn Akteuren mussten die „Jungstiere“ eine Sechs-Tore-Differenz aus Hessen mitnehmen. Die Ausfälle der Schweriner waren nicht von Pappe: Mit Niklas Gautzsch, Angus Kuhn und Bahne Lübert fehlten ihnen unter anderem drei Leistungsträger. Vor 260 Zuschauern setzten die motivierten Gastgeber von Beginn an wichtige Akzente und konzentrierten sich in ihrer Defensive schnell auf die torgefährlichen Jungstiere Leon Bahr und Ole Präckel. Respekt erarbeitete sich abermals Janis Sarrach im Tor, der unter anderem mit zwei parierten Siebenmetern seine Quote ausbaute. „Er war bei uns im Kopf“, kommentierte HSG-Trainer Christian Sommer Sarrachs großartige Leistung. Er vereitelte schon im ersten Abschnitt neun Nieder-Rodener Hundert-Prozent-Chancen. Die Jungstiere leisteten sich ein paar technische Fehler zu viel, die die Baggerseepiraten zu Kontern nutzten. Schwerin verkürzte im zweiten Abschnitt auf 12:16 und 14:18, gefolgt von einer wieder stärken Phase der Gastgeber (27:19). Was die beiden Anschlusstreffer der Stiere in der Schlussminute noch wert sein können, wird das Rückspiel zeigen. „Zufrieden bin ich mit unserer heutigen Leistung nicht. Man spürt allmählich, dass es eine lange Saison war beziehungsweise noch ist. Das Ergebnis ist für uns in Ordnung“, sagte Christian Sommer.
Frischauf Göppingen – NSG EHV/Nickelhütte Aue 27:25 (13:14). Über die gesamte Spielzeit gesehen lag Aue zwar einen Tick länger in Führung (28 gegenüber 26 Minuten), aber die etwas bessere Ausgangsposition nimmt Göppingen mit ins Rückspiel. Beide Seiten ließen einige gute Wurfmöglichkeiten aus, bei Frischauf waren es allein in der Schlussviertelfinale mindestens derer fünf. „Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung. Wie schon vermutet, wird das Rückspiel die Entscheidung herbeiführen“, so Göppingens Trainer Gerd Römer, der sich einmal mehr auf die Tore von Danil Dyatlov verlassen konnte. Er traf neunmal. Neun Feldtore plus zwei Siebenmetertreffer gingen auf das Konto von Aues Daniel Sova. Sein Trainer Phillip Braun sah das Spiel folgendermaßen: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der wir in der Kooperation zwischen Abwehr und Torhüter sehr ordentlich standen. Darauf konnten wir auch im zweiten Abschnitt bauen, allerdings scheiterten wir zu häufig am sehr guten Göppinger Schlussmann.“
VfL Horneburg – HSG Hanau 44:32 (21:14). So mancher Beobachter des Hochgeschwindigkeitsspiels in Horneburg sah kein einziges Mal den Arm der Schiedsrichter für das passive Vorwandzeichen hochgehen, was für das offene Visier beider Teams spricht. „Es ging ständig rauf und runter“, beschrieb VfL-Trainer Stefan Hagedorn den Charakter der Begegnung. Die fokussierten Gastgeber hatten in nahezu allen Mannschaftsteilen ein Ass im Ärmel. Schlussmann Kjell Motzkus verzeichnete 18 Paraden und damit eine bemerkenswerte Quote, Ole Hagedorn knallte aus dem Rückraum elf Würfe in die Hanauer Maschen, mit denen er das Shooter-Duell gegen Max Moock (9) für sich entschied, und dann zeigte sich von Linksaußen Luca-Elias Weiß (10/1) treffsicher. Unter anderem war er es, der davon profitierte, als die Gäste zunächst Hagedorn und später auch noch Jonas Gerkens offensiver deckten. „Im Spiel vier gegen vier haben gut die Räume gefunden und genutzt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die großartig gespielt hat. Vor allem muss man beachten, dass sechs Spieler am Tag zuvor schon für unsere Männermannschaft in der Verbandsliga im Einsatz waren“, freute sich Horneburgs Coach. (RW)