Oftersheim dreht Hinspielniederlage gegen Burgdorf
Mecklenburger Stiere Schwerin – HSG Rodgau Nieder-Roden 24:29 (9:14) – Hinspiel: 21:27, Nieder-Roden erreicht damit das Halbfinale. Die Südhessen zeigten im Vergleich zum Hinspiel eine ganz andere Körpersprache und fuhren einen nie gefährdeten Sieg ein. Dieser hatte mehrere Gründe: Nieder-Roden steigerte sich, während Schwerin erneut auf die Leistungsträger Bahne Lübert sowie Niklas Gautzsch verzichten musste und sein eigentliches Leistungsvermögen nicht abrufen konnte. Außerdem schied Schwerins wichtiger Abwehrspieler Jannes Bonin schon in der zehnten Minute mit der Roten Karte aus. „Wir haben kein besonders gutes Spiel gemacht. Nieder-Roden ist der verdiente Sieger“, so Stiere-Trainer Michael Gutsche. „Trotzdem schmälert das Ausscheiden keineswegs unsere tolle Saison, in der wir unerwartete Erfolge gefeiert haben.“ In der Anfangsphase bot Schwerin seinem Gegner noch Paroli, auf Dauer war das Team von Christian Sommer aber die deutlich stärkere Mannschaft. „Wir hatten uns das Erreichen des Final Four als Ziel gesetzt und freuen uns, dieses jetzt erreicht zu haben“, sagte der HSG-Coach.
HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Burgdorf 32:26 (17:11) – Hinspiel: 25:29, Oftersheim/Schwetzingen erreicht das Halbfinale. Als Paul Heldermann in der 58. Minute den TSV Burgdorf auf 26:30 heranbrachte, hätte es für die Niedersachsen gereicht. Aber dann erzielte Luca Metz zwei seiner drei Tore in dieser Partie genau zum richtigen Zeitpunkt aus Oftersheimer Sicht und warf die HG ins Halbfinale. Die Jungrecken lagen beim 0:1 durch Jugend-Nationalspieler Luis Rodriguez zum einzigen Mal in Führung. Ab der Endphase der ersten Halbzeit verschafften sich die Kurpfälzer ein deutliches Polster. Aber sowohl nach dem 17:11 (30.) als auch nach dem 28:21 (51.) kämpfte sich der TSV, angetrieben von seinem starken Linkshänder Leonard Zink noch einmal zurück. „Leider haben wir nicht richtig zu unserem Spiel gefunden. In der Abwehr legten wir ein zu inkonsequentes Verhalten an den Tag und vorne verwarfen wir zu viel. Für uns war mehr drin. Wir hätten schon im Hinspiel ein besseres Ergebnis erreichen können“, sagte Burgdorfs Trainer Vincent Marohn, der nun mit seinem Team ab Mitte Mai in der Qualifikation um die erneute Bundesliga-Qualifikation kämpft. Die Gastgeber riefen genau das ab, was Trainer Christoph Lahme ihnen in den vorbereitenden Trainingseinheiten vermittelt hatte. „Wir haben Burgdorf in der zweiten Halbzeit nie die Chance gegeben, den Rückstand auf drei Tore zu reduzieren und können stolz sein, gegen dieses Team gewonnen zu haben", freute sich Lahme genauso wie die zahlreichen Zuschauer, die sich nach der Schlusssirene überglücklich in den Armen lagen.
NSG EHV/Nickelhütte Aue – Frischauf Göppingen 31:30 (17:15) – Hinspiel: 25:27, Göppingen erreicht das Halbfinale. Beide Teams zeigten das durch ihre Achtelfinal-Erfolge gewonnene Selbstvertrauen und warfen alles in den Ring, was sie hatten. Genauso wie schon im ersten Aufeinandertreffen in Göppingen schenkten sich die „Hüttenjungs“ und Frischauf nichts. „Nuancen gaben den Ausschlag“, machte Aues Trainer Phillip Braun deutlich. Eine Nuance waren zum Beispiel die Siebenmeter: Die Gastgeber vergaben insgesamt drei Strafwürfe. Nach einer Viertelstunde hatte das Team aus dem Erzgebirge die Hinspiel-Hypothek gedreht (10:7). Die Grün-Weißen waren zu Beginn der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft und gingen nach einem 5:1-Lauf wieder mit 20:18 in Front. Drei Tore am Stück von Finn Espig ließen Aue in der 57. Minute auf ein Happy-End hoffen. Daniel Sova legte nach, doch Krischa Leis antwortete und bugsierte sein Team ins Halbfinale. „Die Vorfreude auf das Final Four ist genauso riesengroß wie der Respekt vor Aue und seinem lautstarken Publikum“, zollte Göppingens Trainer Gerd Römer den Gastgebern reichlich Anerkennung.
HSG Hanau – VfL Horneburg 26:30 (13:14) – Hinspiel: 32:44, Horneburg erreicht das Halbfinale. Horneburg erwartete einen wilden Ansturm der Hanauer, die nichts zu verlieren hatten. Den Versuch, die Gäste aus Norddeutschland mit einem Blitzstart zu überrumpeln, wendete das Team von Stefan Hagedorn jedoch gekonnt mit einer starken 6:0-Deckung und dem sicheren Torhüter Kjell Motzkus ab. Die HSG merkte schnell, dass es kein Zuckerschlecken wird, gegen den VfL Torerfolge zu erzielen. In den ersten zehn Minuten musste Motzkus lediglich einmal den Ball aus dem Netz fischen. Auch auf die doppelte und die teilweise dreifache Manndeckung gegen den kompletten Rückraum der Gäste, fand Horneburg die richtigen Ansätze. Der wendige Mittelmann Luca Weiß führte die Mannschaft, David Lüer tat sich hervor, und auch Torjäger Ole Hagedorn setzte trotz Manndeckung immer wieder Nadelstiche. „Wir haben uns ganz sicher durchgesetzt und deutlich gemacht, dass wir nicht auf Sachstandsverwaltung, sondern einen weiteren Sieg aus waren“, sagte Trainer Stefan Hagedorn, der sämtlichen Spielern mindestens zehn Minuten Einsatzzeit gab, sodass alle den Triumph auf dem Feld in vollen Zügen genossen konnten. (RW)