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Über den Ex-Klub ins Achtelfinale?

22.03.2022

HC Empor Rostock - 1. VfL Potsdam (Mittwoch, 19 Uhr). Nach den zwischenzeitlichen 13 Corona-Fällen im Potsdamer Team sind noch immer nicht alle Spieler wieder voll ins Training eingestiegen. „Trotz der Widrigkeiten haben eine ordentliche Hauptrunde gespielt", wirft Trainer Alexander Haase den Blick zurück. Das 1/16-Finale gegen den HC Empor Rostock wird kein Selbstläufer für den VfL. Das leitet Haase alleine schon aus den Ergebnissen des Teams von der Ostsee ab: „Sie haben zweimal nur knapp gegen Kiel verloren. Wir sind gewarnt, wollen aber natürlich ins Achtelfinale." Die Erfolgsaussichten von Empor hängen erheblich davon ab, in welcher Verfassung sich einige Spieler nach ihrer Corona-Infektion präsentieren beziehungsweise, ob sie die Freitestung erfolgreich „bestehen". „Gegen Kiel zum Beispiel hatten wir den Kader zusammen, der unserem wahren Gesicht entspricht", hofft Trainer Tobias Seering, dass das Stammpersonal auf so vielen Positionen wie möglich spielfähig ist. Seering selbst weilt derzeit auf einer Trainerfortbildung in Hennef. Ihn vertritt auf der Bank Tristan Staat.

TSV Burgdorf - SG Flensburg-Handewitt (Mittwoch, 19 Uhr). Flensburgs Trainer Michael Jacobsen wirft vor dem 1/16-Finale seiner SG beim TSV Burgdorf den Blick über den Tellerrand hinaus: „Der DHB hat in dieser Saison einen super Modus aufgestellt. Dass die Teams, die vom Niveau her vergleichbar sind, relativ schnell gegeneinander spielten, tat der Entwicklung aller Spieler sehr gut. Jede Woche wartete die nächste schwere Herausforderung", sagt der Däne. Und die Aufgabe am Mittwochabend in Niedersachsen ist auch nicht von Pappe. Jacobsen formuliert's noch klarer: „Burgdorf ist der stärkste Gegner, den wir erwischen konnten." Während Flensburg schon im Laufe der Hauptrunde einige Male mit Corona in Berührung kam und zuletzt das Spiel gegen Berlin absagen musste (Jacobsen: „Die Infektionen und einige Verletzungen waren Gründe dafür, dass wir nur Fünfter wurden"), hat es jetzt auch die Jungrecken heftig erwischt. „Wir konnten in der vergangenen Woche kaum trainieren. Normalerweise glaube ich, dass wir uns mit Flensburg auf Augenhöhe bewegen würden, aber in der momentanen Situation sehe ich uns als Underdog und absolute Wundertüte", sagt Trainer Vincent Marohn. Wundertüte auch, weil die Niedersachsen in der Hauptrunde einige Male nicht in Bestbesetzung spielen konnten - wegen Verletzungen, aber auch aufgrund von Abstellungen in den Seniorenbereich. Das macht eine Einschätzung des wahren Leistungsvermögens schwierig. „Auf jeden Fall kann ich sagen, dass die Spieler sich individuell weiterentwickelt haben und das Mannschaftsgefüge zusammengewachsen ist", so Marohn, der sein Team insbesondere vor der Tempofestigkeit des Gegners und den Rückraum-Shootern Mikael Helmersson sowie Fynn Hasenkamp warnt. Auch Jacobsen macht beim Gegner in der zweiten Reihe eine hohe Qualität aus: „Die Achse mit Jarne Aust und Fynn Unger ist richtig stark. Auch am Kreis sind sie mit Justus Fischer, falls er dabei ist, und Luis Rodriguez sehr gut besetzt."

Frischauf Göppingen - SG Pforzheim/Eutingen (Mittwoch, 19 Uhr). Gerade einmal knapp 90 Kilometer muss die SG Pforzheim/Eutingen über die Autobahn A8 zurücklegen, und schon hat sie am Mittwoch ihr Auswärtsziel in Göppingen erreicht, wo sie in der Vorrunde als 36:27-Sieger vom Feld ging. Frischauf-Trainer Gerd Römer hofft, dass sein Team den Gästen diesmal besser die Stirn bieten kann. Die Entwicklung in den Hauptrundenpartien stimmt ihn dabei positiv. „Die Leistungssteigerung war zu erkennen, aber auch zu erwarten, weil viele Spieler dem jüngeren Jahrgang angehören, und da ist immer ein großer Leistungssrpung drin." Römer bezeichnet die Pforzheimer als „Top-Team, das kein Traumlos ist", welches mit dem starken vierten Platz in der Hautprundenstaffel A2 viele überrascht hat. Eine Mammutaufgabe haben die Göppinger Jungs vor sich, wenn es darum geht Nico Schöttle in Schach zu halten. „Er ist ein Ausnahmespieler, und das wird er auch beweisen", weiß Römer um die Fähigkeiten des U19-Europameisters. Corona und diverse Blessueren sind auch an Frischauf nicht spurlos vorbei gegangen, aber das alles befinde sich nicht im überdimensionalen Bereich.

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen - SC Magdeburg (Mittwoch, 19.30 Uhr). In der B-Jugend hat Michel Fiedler das Tor der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen gehütet, am Mittwoch kehrt er mit dem SCM an seine alte Wirkungsstätte zurück und trifft dabei auf einige ehemalige Weggefährten. Für den Magdeburger Schlussmann mit mittelhessischen Wurzeln wird es in der Dutenhofener Sporthalle eine besondere Begegnung. Die Partie war ursprünglich bereits für das vergangene Wochenende angesetzt, aber dann kam den Gästen Corona in die Quere, woraufhin Dutenhofen einer Spielverlegung zugestimmt hat. „Die HSG ist in der Lage, jeden zu schlagen. Es gibt keine viel schwereren Gegner, die aus der Hauptrunde B kommen. Vor allem auf den Rückraum mit Noel Höpfner, Nils Finkeldey und Florentin Datz müssen wir aufpassen", sagt Magdeburgs Trainer Julian Bauer, der grundsätzlich mit der Entwicklung seiner Jungs zufrieden ist, in einem Bereich aber noch gerne den Schalter umlegen möchte: Magdeburg hat selten enge Spiele für sich entschieden, hier muss die Mannschaft noch lernen, den Sack zuzumachen. „Gegen Dutenhofen erhoffe ich mir, dass sich unser breiter Kader über die Länge des Spiels bemerkbar macht", so Bauer.

HG Oftersheim/Schwetzingen - TV Bittenfeld (Donnerstag, 20 Uhr). Das ist bitter: Die ganze Saison über blieb die HG Oftersheim/Schwetzingen von Corona-Infektions weitestgehend verschont, und ausgerechnet vor den K.o.-Spielen schlägt das Virus erbarmungslos zu. „Wir müssen sehen, wie viele von unseren neun betroffenen Spielern sich noch freitesten können. Ansonsten müssen wir mit den vier, fünf verbliebenen A-Jugendlichen antreten und mit der B-Jugend auffüllen. Das ist zu dieser Saisonphase eine richtige Watschn", hadert HG-Trainer Christoph Lahme. Eine Vorbereitung in der Trainingshalle auf die starken Bittenfelder, in Hauptrunde A, Staffel 2 immerhin zweitplatziert hinter den Rhein-Neckar Löwen, war nicht möglich. Lahme hatte lediglich die Möglichkeit, seine Spieler via individuellem Videostudium auf den TVB einzustellen. Im möglicherweise Unerwarteten liegt ein potenzieller Stolperstein für Bittenfeld. So sieht es auch Trainer Ulf Hummel: „Erstens wird Oftersheim Kräfte freisetzen, die du in einem normalen Spiel nicht hast, und zweitens wissen wir nicht, welche taktischen Dinge auf uns zukommen. Ich habe großen Respekt vor dieser Begegnung gegen eine körperliche präsente Mannschaft. Keiner von uns darf auch nur ansatzweise denken: Diese beiden Spiele nehmen wir mal eben so mit."  (RW)