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„Am Ende zählen die zwei Punkte“

08.12.2021

Erfolgreicher Start in die WM-Hauptrunde im spanischen Granollers - und die weiße Weste bleibt: Das 29:18 gegen den Kongo am Mittwochabend war der vierte Sieg der deutschen Frauennationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Spanien.  Bundestrainer Henk Groener und die deutschen Spielerinnen waren allerdings nur mit dem Ergebnis zufrieden, weniger mit der Leistung. Die zwei eingeplanten Punkte bringen Deutschland dem Viertelfinale einen Schritt näher - die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Henk Groener:

Zum Spiel: Mit diesem Spiel kann keiner zufrieden sein. Wir fangen die Partie schon schlecht an und verwerfen die ersten drei, vier freien Chancen. Dann sind wir das ganze Spiel der eigenen Form hinterhergelaufen. Wir haben ganz lange gebraucht, um das zu spielen, was wir wollten. Wir haben gewonnen, aber mit dem Spiel kann keiner zufrieden sein. 

Über die Erkenntnisse aus dem Spiel: Das Allerwichtigste ist: Wenn bei uns der Fokus nicht zu 100 Prozent da ist, gibt es einen deutlichen Leistungsabfall. In der ersten Halbzeit hatte die Abwehr noch ordentlich gestanden, aber leider haben wir vorne zu viele Bälle verworfen. So machen wir uns das Leben schwer. Wir haben viel durchgewechselt und vielen Spielerinnen eine Pause geben können, das ist auch ein Teil der Erklärung. Es war wichtig, dass einige Mal eine Pause bekamen, die zuvor viel gespielt hatten. Insgesamt war der Leistungsabfall zu groß, darüber werden wir am Donnerstag sprechen.  Aber: wir haben das Spiel gewonnen, zwei Punkte und bereiten uns jetzt auf Korea vor.  

Über den nächsten Gegner: Korea verfügt über ein schnelles Spiel und eine stabile Abwehr, ist aber anfällig im Rückzugsverhalten. Da ergeben sich für uns Möglichkeiten, wenn wir die Abwehr wieder richtig stellen. Wir müssen sie vor Probleme in deren Angriff stellen, dann unser Tempospiel aufziehen und bessere Abschlüsse zeigen als gegen den Kongo - dann geben wir uns selbst mehr Sicherheit.  

Luisa Schulze:

Zum Spiel: Das Spiel fühlt sich schlechter an, als es das Ergebnis zeigt. Wir wussten, dass es ein komplett anderes Spiel wird, als die, die wir in der Vorrunde hatten. Vor solchen Mannschaften muss man gewarnt sein und muss von der ersten Minute an da sein. Das ist uns heute nur teilweise gelungen. Wenn man in der Anfangsphase fünf, sechs Chancen liegenlässt, macht es das nicht einfacher, in ein solches Spiel zu kommen. Wir haben uns danach aber reingekämpft und uns abgesetzt. Im Endeffekt sind es zwei Punkte, über die wir glücklich sein sollen. Zudem konnten wir viel wechseln und die Kräfte verteilen, was wichtig ist für die kommenden Aufgaben.

Zum nächsten Gegner: Südkorea wird wieder ein ganz anderes Spiel. Sie sind klein und schnell - das wird ein hartes Stück Arbeit. Wenn jeder an seine Leistungsgrenzen geht und jeder voll da ist von der ersten Minute da ist, können wir was erreichen.

Alina Grijseels:

Zum Spiel: Wir sind nicht zufrieden mit unserer Leistung, denn wir wollten deutlich konzentrierter und aggressiver zu Werke gehen und auch im Angriff konsequenter spielen. Das ist uns nicht immer gelungen. Aber trotzdem muss man sagen, dass am Ende die zweite Punkte zählen. Jetzt gilt der volle Fokus Südkorea. Es war auch wichtig, dass wir durchwechseln konnten, um Kräfte zu sparen, und um alle Spielerinnen im Turnier zu halten. Für die nächsten zwei Spiele wird es wichtig, dass wir genügend Kräfte haben.

Zum nächsten Gegner: Korea spielt einen asiatischen Stil - klein, schnell, beweglich, das wird etwas ganz anderes als gegen den Kongo. Da müssen wir uns anders darauf einstellen. Aber wenn wir die Abwehr so stellen wie in den drei Vorrundenspielen und so aggressiv zu Werke gehen, haben wir Chancen, Südkorea zu schlagen.