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"Die Niederlande sind uns ein paar Schritte voraus"

23.04.2022

Bundestrainer Markus Gaugisch

Zum Spiel: Auf der anderen Seite ist es gut, die Gegnerinnen bei 24 zu halten. Da haben die Niederlande gegen unsere stehende Formation Schwierigkeiten gehabt. Natürlich haben wir vor allem in der ersten Halbzeit zu viele freie Chancen hergegeben, dann einen unorganisierten Rückzug spielen müssen, was sie ausgenutzt haben. Man sieht, dass sie uns voraus sind was Tempo, Druck und das Passspiel angeht. Nichtsdestotrotz haben wir vorne gut über den Kreis gespielt und konnten uns einige Situationen rausnehmen. Insgesamt war Holland aber deutlich besser und für uns war es ein lehrreiches Spiel.

Zur Lehrgangswoche: Der Spaßfaktor war super. Der hilft um erfolgreich zu sein, aber ist natürlich nicht entscheidend. Unterm Strich haben wir diese Woche hart und viel gearbeitet. Es gibt schon ein paar Dinge, die wir verändert haben und wir müssen uns erst finden. Das braucht Zeit und den möglichst vollen Kader um die Qualität im individuellen Bereich noch zu erhöhen und den Konkurrenzkampf zu schüren.
Ich freue mich schon auf den nächsten Lehrgang und könnte eigentlich gleich weiter machen, weil es sehr intensiv war, anstatt direkt nach Hause zu fahren. Aber wir werden es nachbesprechen und dann schauen, wie wir beim nächsten Lehrgang auftreten.

Zur Nachbereitung: Wir werden das Spiel gemeinsam anschauen. Es war vor allem auch zu sehen, dass wir einfache Standardwürfe hergegeben haben. Da muss jede einzelne an ihrer Wurfqualität arbeiten und es ist die Aufgabe, dass jede für sich individuell besser wird. Wir als Trainerteam wollen unterstützen und sie begleiten in ihrer Bundesligasaison und werden dann sehen, wie wir dann weitermachen.

Zur kommenden Auslosung für die EM: Natürlich will man wissen, wer die Gegnerinnen sind. Es ist ein Privileg, für Deutschland bei der Europameisterschaft aufzulaufen und entsprechend nehmen wir alles so wie es kommt.

 

Kapitänin Alina Grijseels

Zum Spiel: Wir verschlafen die erste Halbzeit ein bisschen, machen zu viele technische Fehler und verwerfen viele freie Chancen. Dann kriegen wir schnelle Gegenstoß-Tore aus der ersten und zweiten Welle. Dadurch verunsichern wir uns ein bisschen selbst. Gegen den stehenden Angriff steht unsere Abwehr ganz gut. Und ich glaube auch, 24 Gegentore sind vollkommen im Rahmen, damit können wir sehr zufrieden sein. Mit der Angriffsleistung nicht unbedingt, vor allem was den Abschluss angeht. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit verwerfen wir zu viele freie Chancen. Die müssen wir besser verwerten und dann sieht das Ergebnis auch anders aus. 

Zur Lehrgangswoche: Es war eine sehr intensive und harte Woche für uns in den Trainingseinheiten. Wir konnten Markus und seine Philosophie kennenlernen. Wir wissen jetzt, woran wir noch arbeiten müssen und was er will. Ich glaube, dass das gut zu uns passt. Am Ende hätten wir natürlich gerne ein besseres Ergebnis mitgenommen fürs Gefühl, aber ich glaube, wir sind da auf dem richtigen Weg. Wir müssen weiter auf uns schauen, die freien Chancen reinwerfen und uns nicht so verunsichern lassen. Dann glaube ich, dass wir mit der Defensive und einem besseren Angriffsspiel gegen jeder Mannschaft mithalten können.

Zum Ausblick auf die nächsten Monate: Wir werden uns das Spiel von heute alle noch mal ansehen. Markus schickt uns individuelle Szenen und Videos. Dann ist ein bisschen Urlaub angesagt, weg vom Handball, um den Kopf frei zu kriegen. So können wir dann im September wieder Vollgas geben und im nächsten Lehrgang sofort an dem anknüpfen, was wir uns jetzt in der kurzen Woche erarbeiten konnten. So viel Zeit ist dann ja auch gar nicht mehr bis zur EM.

 

Luisa Schulze

Zum Spiel: Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet, wir haben uns im Angriff schwer getan und viele einfache Ballverluste gehabt. Das haben die Niederländerinnen im Tempo-Gegenstoß eiskalt ausgenutzt. Von daher haben wir versucht, die erste Halbzeit in der Pause schnell abzuhaken und es in der zweiten Hälfte besser zu machen. Ich denke teilweise ist es uns auch gelungen. Wir hatten gute Aktionen in der Deckung und daran müssen wir einfach weiter arbeiten. Nach vorne haben wir uns gute Aktionen rausgespielt, aber auch einfach viele Torchancen liegen lassen wo wir effektiver werfen müssen. Man hat jetzt gegen Top-Gegnerinnen gesehen, woran wir arbeiten müssen, was wir in den nächsten Maßnahmen tun werden.

Zur Lehrgangswoche: Es war alles in allem eine sehr erfolgreiche Woche. Markus Gaugisch hat viel neuen Input reingebracht, was für den Großteil der Mannschaft natürlich auch neu war. Es hat auch viel Spaß gemacht, wir wissen alle woran wir weiter arbeiten müssen und freuen uns auf die nächsten Maßnahmen.



Maren Weigel

Zum Spiel: Natürlich ist auf der einen Seite die Enttäuschung da. Ich denke, wir gehen alle in ein Spiel, um zu gewinnen und das haben wir auch auf jeden Fall versucht. Wir haben unser Bestes gegeben. Man hat gemerkt, dass wir einfach zu viele gute Chancen vergeben haben, unser Torabschluss war nicht gut. Wir haben in der Abwehr teilweise den Zugriff nicht gefunden. Aber nichtsdestotrotz finde ich es gut, dass wir als Team die ganze Zeit gekämpft haben. Wir konnten auf die Aufgaben, die die Gegner uns gestellt haben, reagieren und uns auch gute Chancen herausarbeiten. Und ich denke, darauf können wir aufbauen und deswegen müssen wir nicht komplett enttäuscht sein.

Zur Lehrgangswoche: Ich finde, es war eine sehr gute Woche. Markus Gaugisch hat ein gutes Gespür dafür, was die Mannschaft braucht, beispielsweise bei der Ansprache vor der Kabine oder bei den Videovorbereitungen. Es gab viele neue Eindrücke. Jeder Trainer bringt so seine eigenen Vorstellungen mit ein und wenn man die noch nicht kennt, ist das für den Kopf manchmal sehr viel. Aber ich denke, wir haben da alle gut mitgezogen und wenn wir da weiter arbeiten geht es weiter bergauf.