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05.11.2021

Es war eine besondere Premiere für Liudmila Bodnieva. Als die 43-Jährige im ersten Spiel der EM-Qualifikation Anfang Oktober gegen die Schweiz ihr Debüt feierte, war die frühere Weltklasse Kreisläuferin die erste Frau, die eine russische A-Nationalmannschaft als Cheftrainerin führte. Bei den Olympischen Spielen in Tokio war sie noch Assistentin von Alexej Alexejev, der die Sbornaja nach der EM 2020 übernommen und dann in Tokio zur Silbermedaille geführt hatte. Alexejevs Vertrag wurde nicht verlängert, und so schlug die Stunde von Bodnieva, die als Spielerin 2001 und 2005 Weltmeisterin war, zudem 2006 EM-Silber gewonnen hatte. Sechsmal stand sie als beste Kreisläuferin in All-Star-Teams bei Welt- und Europameisterschaften, 2005 wurde sie gar als MVP der Heim-WM ausgezeichnet. In ihrer langen Karriere hatte die auf den Kalmücken geborene Bodnieva nur für zwei Vereine gespielt – AKWA Wolgograd und Krim Ljubljana (2003 bis 2013), stand mit dem slowenischen Rekordmeister in zwei Champions-League-Finals und lebt auch heute noch in Ljubljana - auch wenn sie zwischenzeitlich auch Assistentin von Olga Akopian beim neuen Vorzeigeklub CSKA Moskau war, dem großen Rivalen von Rostow-Don. Die Mission der neuen Cheftrainerin, die seit vielen Jahren EHF-Delegierte und Mitglied im EHF Women‘s Board ist, ist nich einfach.