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Erst total überwältigt, dann in die Eistonne

10.12.2021

Zum ersten Mal seit 2013 steht eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft wieder in einem WM-Viertelfinale, zum ersten Mal seit 2013 gab es bei einer Weltmeisterschaft fünf Siege in Folge vom Start weg: Mit dem souveränen 38:27 am Freitagmittag gegen Südkorea wahrte die DHB-Auswahl ihre weiße Weste - und steht als erster Viertelfinalist des Turniers bereits vor dem Hauptrundenfinale gegen Dänemark am Sonntag (20.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv) fest.

Dementsprechend glücklich waren alle Beteiligten nach der Partie im spanischen Granollers - hier die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Henk Groener:

Zum Sieg: Ich bin sehr stolz auf die Leistung der kompletten Mannschaft. Wir haben eine hervorragende Leistung geboten, sind gleich super gestartet, die Abwehr war zu, wir haben die Gegenstöße reingemacht. Südkorea musste immer nach Lösungen suchen. Wir hatten in der ersten Halbzeit noch ein paar Schwierigkeiten in der Abwehr mit deren Beweglichkeit. In der zweiten Hälfte lief es dann besser, die Torhüterinnen haben ein paar Bälle mehr gehalten. Es war ein verdienter Sieg unserer Mannschaft, die absolut toll gekämpft hat. 

Zu den Stärken und Schwächen gegen Korea: Es gab sehr viel, was die Mannschaft gut gemacht hat. Wir hatten uns viel vorgenommen für dieses Spiel und wir wussten, Korea spielt einen ganz anderen Handball als wir ihn aus Europa kennen. Das hatten wir in der ersten Halbzeit nicht so im Griff gehabt, wie wir es wollten.  Dafür hat aber unser Tempospiel nach vorne super funktioniert und wir haben in der Abwehr viele Bälle weggenommen und vorne verwertet. In der Halbzeit haben wir besprochen, wie wir die Abwehr noch verbessern und dass wir bis zum Schluss Gas geben müssen.  

Zur wieder sehr starken deutschen Defensive: Wenn wir in der Abwehr erfolgreich sein wollen, geht es nur über viel Arbeit, aber es soll auch mit Freude verbunden sein. Die Spielerinnen sollen Spaß an der Abwehr haben. Und es soll den Zuschauern Spaß machen, unserer Abwehr zuzuschauen. 

Zum nächsten Gegner Dänemark: Die Däninnen verfügen über eine stabile Mannschaft und spielen eine sehr geschlossene 6:0-Abwehr und im Angriff auch häufig 7-gegen-6. Das ist eine Sache, die wir lösen müssen. Wir werden uns vorbereiten und gehen auch dieses Spiel so an, dass wir gewinnen wollen. 

Xenia Smits:

Zum Spiel: Ich kann meine Gefühle noch gar nicht so beschreiben, weil ich grade total überwältigt bin. Das Einzige, was ich sagen kann: Große Freude und - endlich! Wir haben diese ungewohnte Spielweise der Koreanerinnen für uns gut gelöst und waren als Mannschaft gleich komplett da, haben uns gegenseitig geholfen. Wir habe einige schnelle Tore geworfen, wir haben uns andere Tore hart erarbeitet. Es hat fast alles gepasst - vor allem das Ergebnis, und das ist das Wichtigste.

Zur eventuellen Feier nach dem Sieg: Jetzt geht es erstmal ab in die Eistonne und dann müssen wir uns auf Dänemark vorbereiten. Aber wir werden uns auf jeden Fall nochmal zusammensetzen und diese Riesenfreude genießen.

Alina Grijseels:

Zum Sieg: Wir sind überglücklich, dass wir es geschafft haben und im Viertelfinale sind und dass wir so konsequent und gut gespielt haben.

Zu den Schlüsseln zum Sieg: Wir haben uns in der zweiten Halbzeit nochmals in der Abwehr gesteigert, zudem hatten wir am Ende mehr Kräfte und haben viele schnelle Tore erzielt und Korea teilweise überlaufen, was auch die 37 Tore zeigen. Wir waren auf die verschiedenen Varianten der koreanischen Abwehr und das 7-gegen-6 im Angriff vorbereitet, auch wenn es im ersten Moment immer etwas ungewohnt ist. Aber wir haben immer die richtige Antwort gezeigt.

Zum nächsten Gegner Dänemark: Das wird ein ganz anderes Spiel. Dänemark spielt einen europäischen Stil, sehr schnell, sehr körperbetont. Das ist ein schwerer Gegner, der bislang sehr dominant im Turnier aufgetreten ist. Aber auch gegen Dänemark sehe ich uns nicht chancenlos, wenn wir unsere Qualität aufs Spielfeld bringen.