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Groener: Haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen"

03.03.2022

Mit 25:31 (12:10) hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ihr Heimspiel gegen die Niederlande im Rahmen der Qualifikation zur EHF EURO 2022 verloren. Das Rückspiel steigt am Samstag. Wir haben die Stimmen zur Partie notiert:

 

Bundestrainer Henk Groener

Zum Spiel: „Wir haben heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten haben wir es gut hinbekommen und eine starke Abwehr mit einer überragenden Kathi Filter im Tor auf die Platte gekriegt. 10 Gegentore im ersten Durchgang sind toll. Dafür sind 21 Gegentreffer nach der Pause einfach viel zu viel. Direkt nach der Pause geraten wir in Rückstand und erholen uns davon nicht mehr, obwohl wir viele Dinge, wie etwa die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr probiert haben. Trotzdem haben wir den niederländischen Angriff nicht mehr in Griff gekriegt.“

Über die Stunden bis zum Rückspiel am Samstag: „Da werden wir jetzt vor allem viel regenerativ arbeiten, denn viele Spielerinnen haben heute enorm viel Arbeit auf der Platte geleistet, die Partie war temporeich und energieraubend.“

Zum Unterschied zwischen beiden Teams: „Die Niederlande haben einfach in der Breite noch die homogenere Qualität und ein sichereres Tempospiel. Dazu können sie in der Abwehr häufiger wechseln ohne Niveauverlust. Dass wir ihnen mit einfach weggeworfenen Pässen dann Feuer geben, ist ärgerlich, sechs Tore sind einfach zu viel. Das wollen wir am Samstag besser machen.“

 

Alina Grijseels

Zum Spiel: „Anfangs haben wir fünf Minuten gebraucht und es dann sehr gut gemacht, speziell in der Abwehr. Nach der Pause haben wir dann das Spiel weggegeben: Wir vergeben gute Chancen und stehen hinten nicht mehr so kompakt, das war letztlich der Knackpunkt.“

Zu den unterschiedlichen Halbzeiten: „Das hat viel mit Kraft, aber auch mit der Qualität des Gegners zu tun. Die Niederlande schlägt man nicht mal eben im Vorbeigehen, aber das wissen wir und übermorgen bietet sich uns direkt die Chance, es besser zu machen. Heute war es zumindest schön, wieder vor solch einer Kulisse und mit einer tollen Stimmung in der Halle zu spielen.“

Zu den starken Ansätzen vor der Pause: „Wir haben noch Luft nach oben, auch im Positionsangriff. Aber man konnte sehen, dass wir in der Abwehr mit den Spitzenteams mithalten können. Das ohne Aussetzer über 60 Minuten abzurufen, muss unser Ziel sein.“

 

Emily Bölk

Zum Spiel: „Aus meinem Gefühl heraus haben nach der Pause die Kraft und die Aggressivität gefehlt. Wir hatten keinen Zugriff in der Abwehr, haben den Gegner fahrlässig zum Abschluss kommen lassen und waren auch im Angriff nicht mehr so entschlossen. Da hätten wir mehr in die Tiefe ziehen müssen, stattdessen unterlaufen uns Ballverluste, die der Gegner mit seiner Stärke im Tempospiel voll ausnutzt. Trotzdem konnten wir der Niederlande streckenweise Paroli bieten und schönen Handball zeigen, daran müssen wir anknüpfen.“

Zur Kulisse vor Zuschauern: „Es war total schön und hat richtig Spaß gemacht, nach all der Zeit wieder vor Zuschauern zu spielen. Die Stimmung war toll, deshalb geht mein Dank an jeden einzelnen Fan. Und ich hoffe, dass uns der eine oder andere auch am Samstag in Rotterdam unterstützt.“

 

Katharina Filter

Zum Spiel: Wir haben nicht ganz so gut in die zweite Halbzeit reingefunden, wie wir die erste beendet haben. Wir haben dann sehr viele Gegentore bekommen, konnten unsere Chancen im Angriff nicht nutzen, was in der ersten gut geklappt hat und haben dann auch zu viele Bälle verworfen.

Über die Stunden bis zum Rückspiel am Samstag: Für das Rückspiel behalten wir uns die erste Halbzeit im Kopf, da haben wir uns echt gut zurückgekämpft. Wir werden in 48 Stunden keinen völlig anderen Handball spielen, diesen Rhythmus kennen wir von der WM. Wir wollen bis Samstag kleine Sachen verbessern, ruhiger in der Offensive spielen und besser im Positionsangriff auftreten.

 

Lisa Antl:

Zum Spiel: Wir sind im Spiel zwischendurch etwas eingebrochen. Die Niederlande haben im Spiel das Tempo verschärft und uns damit überrannt, wofür wir dann spontan keine Lösungen finden konnten.

Zur Stimmung in der Halle: Unbeschreiblich, es war eine tolle Stimmung hier. Man fühlt endlich wieder das richtige Handball-Feeling, was wir alle schon immer geliebt haben. Eine volle Halle ist immer toll für ein Spiel und man kann sich zu 100 Prozent auf den Sport fokussieren.