Markus Gaugisch: "Die Energie der Mannschaft war klasse!"
Das erste von zwei Länderspielen gegen Olympiasieger Frankreich hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am Freitagabend in Metz mit 31:34 (15:16) verloren. dhb.de hat die Stimmen nach der Partie gesammelt:
Bundestrainer Markus Gaugisch
Zum Spiel: „Das Fazit fällt positiv aus. Natürlich wollen wir immer gewinnen, und die Chance war vielleicht auch da. Trotzdem sollte man realistisch bleiben und nicht erwarten, dass wir beim Olympiasieger gewinnen müssen. 31 Treffer sind gut, auch in der Deckung habe ich eine wahnsinnig aktive Mannschaft gesehen, die gefightet hat. Wir bekommen bloß ein paar Tempogegentore zu viel, da ist Frankreich mit Power in die Zweikämpfe gekommen, das hat den Unterschied ausgemacht. Aber wir hatten bis hierhin vier Trainingseinheiten und ich habe viel von dem gesehen, was wir machen wollen, können also heute zufrieden sein. Auch die Energie der Mannschaft war klasse, wir sind immer wiede rangekommen. Und solche Spiele brauchen wir, um zu wachsen, dann werden wir Schritt für Schritt vorankommen.“
Zur hohen Trefferquote über Außen: „Wir wollten von Anfang an viel in die Nahdistanz und die Gegnerinnen isolieren, um auch die zweite Position zu ziehen. Da hatten wir die Qualität, um den Ball weiterzuspielen und die Außen haben dann super getroffen. Mit der Quote bin ich sehr zufrieden, die paar Technischen Fehler sind dann dem Stress und Druck geschuldet, darin ist uns Olympiasieger Frankreich noch ein Stück voraus.“
Meike Schmelzer - zum Spiel: "Die knappe Niederlage ist schade, da auch ein bisschen mehr drin gewesen ist. Wir haben aber in der entscheidenden Phase gesehen, welche Mannschaft in der absoluten Weltspitze ist und welche noch nicht. Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein. Wir haben sie im Spiel vor Aufgaben gestellt, wir waren sehr geduldig im Angriff. Da hat man schon extrem die Handschrift von Markus gesehen. Wir haben von vorneherein gesagt, wir kämpfen 60 Minuten und beschäftigen uns nicht so sehr damit, was auf der Ergebnisanzeige steht. Wir hatten einen klaren Plan und konnten zwischendrin auch ein bisschen justieren. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme mit unserem Tempospiel, haben das in der Pause angesprochen und das dann in der zweiten Halbzeit besser umgesetzt."
Alina Grijseels - zum Spiel: "Ich glaube schon, dass noch mehr drin war. Wir hatten in der zweiten Halbzeit so vier, fünf Minuten, in denen wir einfache technische Fehler machen, ein paar Mal den Ball wegschmeißen und Frankreich zu einfachen Toren einladen. Die kommen so wieder ran und dann kommt natürlich die Stimmung in der Halle auch. Deshalb glaube ich, es gibt noch ein paar Dinge, die wir verbessern können – beispielsweise in der Abwehr und im Angriff konsequenter spielen. Insgesamt sind wir aber zufrieden. Ich glaube, Frankreich bekommt nicht oft so viele Gegentore. Wir haben es geschafft, sie gut zu isolieren und unsere 1:1-Fähigkeiten einzubringen. Auch in der Abwehr war es phasenweise wirklich gut. Wenn wir sie in den stehenden Angriff gekriegt haben, haben wir gut verteidigt. Rückzug ist so ein Punkt, der noch deutlich besser werden muss, aber das fängt auch vorne an."
Emily Bölk - zum Spiel: "Insgesamt überwiegt auf jeden Fall das Positive, wenn man sieht, dass wir in so kurzer Zeit so eine Performance gegen Frankreich hinlegen und wirklich lange Zeit auf Augenhöhe sind. Wenn man nur dieses Spiel betrachtet und außer Augen lässt, dass Frankreich haushoher Favorit ist, zu Hause gespielt hat, Olympiasieger ist, nur das Spiel betrachtet, dann sind drei Tore fast schon zu viel. Da haben wir uns mit ein paar technischen Fehler zu viel in den entscheidenden Phasen selbst ins Knie geschossen. Wir haben aber trotzdem nie aufgegeben, bis zum Schluss gefightet und immer wieder neue Sachen probiert. Alle haben versucht, dass was wir erarbeitet haben umzusetzen und ich glaube, dass alle einen guten Job gemacht haben. Für Sonntag wollen wir grundsätzlich technische Fehler vermeiden und dann können wir uns noch im Rückzugverhalten verbessern, da hat uns Frankreich ein, zweimal überlaufen. Da können wir uns noch cleverer umorientieren. Ansonsten wollen wir weiter an der Variabilität feilen und die Sachen, die gut waren noch weiter verfeinern. Aber für die kurze Zeit, die wir diese Woche hatten, war das heute sehr cool und da wollen wir Sonntag nochmal einen Schritt mehr machen.