Niederlage zum Jahresauftakt
03.03.2022
Dämpfer im Klassiker: Deutschlands Handballerinnen haben bei ihrem Jahresauftakt einen Überraschungserfolg verpasst. Das DHB-Team von Bundestrainer Henk Groener verlor das erste von zwei EM-Qualifikationsspielen gegen Ex-Weltmeister Niederlande 25:31 (12:10), hat aber weiter gute Chancen auf die Teilnahme am Turnier in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro im November.
"In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, dass unsere Abwehr mit Spitzenteams mithalten kann", sagte Kapitänin Alina Grijseels, "Aber dann geben wir das Spiel aus der Hand, stehen nicht mehr kompakt, das war der Knackpunkt. Das hat etwas mit Kraft zu tun, aber auch mit der Qualität des Gegners. Die Niederlande schlägt man nicht im Vorbeigehen."
Auch je sechs Tore von Grijseels und Emily Bölk reichten am Donnerstagabend vor 1718 Zuschauern in Krefeld nicht zum Sieg für die Auswahl des DHB. Das Groener-Team verlor nach der Pause den Faden und entwickelte vor allem im Rückraum viel zu wenig Gefahr. Der gute Tag der Torhüterin Katharina Filter blieb so unbelohnt.
In der Tabelle der Qualifikationsgruppe 3 liegt Deutschland (3:3 Punkte) nach nur einem Sieg aus drei Spielen unverändert auf dem zweiten Platz hinter den noch makellosen Niederländerinnen (6:0), die das deutsche Team bereits am Samstag (16.00 Uhr/sportdeutschland.TV) in Rotterdam zum Rückspiel erwarten. Die weiteren Gruppengegner sind nach ursprünglicher Ansetzung Griechenland (0:4) und Belarus (1:3).
Ein "temporeiches" Spiel hatte Groener im Vorfeld erwartet, die Abwehrarbeit werde der "Schlüssel zum Erfolg" sein. Und wie bereits bei der WM im Dezember präsentierte sich die deutsche Deckung recht sicher. Zudem parierte Torhüterin Filter einen Ball nach dem anderen. Das Problem, und das war die nächste Parallele zum Viertelfinal-Aus bei der WM, war zunächst der Positionsangriff. Das Groener-Team um die agile Grijseels, die wie Co-Kapitänin Bölk das 50. Länderspiel bestritt, fand nur wenige Lücken in der Gäste-Abwehr.
Beim 3:6 nach einer Viertelstunde nahm Groener eine Auszeit, die kurz darauf Wirkung zeigte. Durch einen 4:0-Lauf übernahm Deutschland die Führung. In der Folge entwickelte sich im insgesamt 74. Duell beider Nationen ein enges und umkämpftes Spiel, die Führungen wechselten hin und her.
Nach der Pause verlor Deutschland jedoch die Kontrolle, die Niederlande setzte sich schnell ab. Das Rückzugsverhalten zeigte Schwächen auf, zudem kamen die Niederländerinnen immer besser in Fahrt. Groener fand in seiner Auszeit deutliche Worte.
(SID)