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Voller Vorfreude aufs Viertelfinale

13.12.2021

Das erste WM-Viertelfinale seit 2013 steht an - und die deutsche Mannschaft ist voller Vorfreude auf das Duell mit WM-Gastgeber Spanien im Dienstagabend (20.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv). „Sie Stimmung im Team ist weiterhin gut, auch wenn wir gegen Dänemark nicht den Flow hatten, den wir uns gewünscht hatten. Aber ein WM-Viertelfinale zu spielen ist richtig cool, und wir wollen alle wieder Spaß auf der Platte haben und an die zuvor tollen Leistungen anknüpfen“, sagte Kapitän Emily Bölk beim digitalen DHB-Medientermin am Montag. Auch, dass es gegen den Gastgeber gehe, sei eher Motivation: „Es ist doch ein toller Ansporn, wenn eine ganze Halle gegen dich ist, denn ich rechne mit viel mehr Zuschauern als bei unseren bisherigen Spielen.“ Mit einem 27:24 im finalen Hauptrundenspiel gegen Brasilien - dem sechsten Sieg im sechsten Spiel - hatte sich Spanien den Sieg in der Hauptrundengruppe 4 gesichert, Deutschland war Zweiter in Gruppe 3.

Alle Spielerinnen seien fit, berichtet auch Bundestrainer Henk Groener, die Niederlage gegen Dänemark sei abgehakt. „Wir haben gleich nach dem Spiel darüber geredet, aber seitdem gilt der ganze Fokus den Spanierinnen.“ Am Montagvormittag stand noch ein leichtes Training auf dem Programm, weiter geht es mit Videostudium und einer abendlichen Besprechung. Auch Groener findet es „schön, dass wir vor vielen Zuschauern in Granollers spielen werden“.

Der Niederländer ist sich sicher, dass die deutsche Mannschaft die mentale Stärke habe, um die Aufgabe im Viertelfinale zu bestehen: „Mit Ausnahme der Partie gegen Dänemark ging es in jedem Spiel um etwas, zum Beispiel gegen Ungarn und Südkorea. Daher werden wir mit viel Selbstvertrauen gegen Spanien auflaufen.“

Beim kommenden Gegner haben bislang vor allem Alexandrina Barbosa, die früher einmal für den Thüringer HC auflief, sowie die erfahrene Torfrau Silvia Navarro die Akzente gesetzt. „Spanien spielt mit einer viel offensiveren Deckung als Dänemark, vielleicht kommt uns das entgegen, die Spanierinnen haben auch nicht so ein Gardemaß wie die Däninnen“, sagt Emily Bölk. „Spanien spielt auch im Angriff schnell, mit Herzblut und Leidenschaft“, ergänzt Bundestrainer Groener.

Beide Mannschaften kennen sich sehr gut, am 28. November trafen Deutschland und Spanien beim Turnier in Madrid im letzten WM-Vorbereitungsspiel aufeinander, die Gastgeberinnen hatten beim 23:22 das glücklichere Ende. „Die Erkenntnisse aus diesem Spiel werden natürlich in unsere Vorbereitung einarbeiten, genauso wie die Lehren aus der Niederlage gegen Dänemark“, blickt Groener voraus. „Wenn wir unsere hundertprozentige Leistung abrufen, spielen wir um den Sieg“, ist sich Bölk sicher. Und dabei stehe wie sicher das Team im Vordergrund, „nicht, welche Spielerin wie viele Tore wirft“.

Definitiv gäbe es nach der ersten Turnierniederlage - „in einem Spiel, in dem es um nichts ging“ (Bölk) - keine Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: „Es ist nichts passiert, jeder hat schon einmal ein solches Spiel gehabt. Es ist doch besser, man verliert ein solches Spiel, wenn man schon fürs Viertelfinale qualifiziert ist, als das Viertelfinale selbst. Denn insgesamt haben wir bisher mit Ausnahme des Dänemark-Spiels eine Leistung gezeigt, auf die wir richtig stolz sein können. Wir haben eine positive Einstellung und jede glaubt an sich. Denn wir wissen, was wir gegen Spanien abliefern müssen.“

(BP)