Vorfreude auf eine „interessante Vorrundengruppe"
Die Gegner und der Fahrplan für den November stehen: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes trifft bei der EHF EURO 2022 in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro (4. bis 20. November) auf Polen, Montenegro und Spanien. Das ergab die Auslosung am Donnerstagnachmittag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.
Die DHB-Auswahl startet am 5. November mit der Partie gegen Polen in das Turnier, es folgen die weiteren Gruppenspiele gegen Montenegro (7. November) und zum Vorrundenabschluss Spanien (9. November). Spielort ist das Moraca Sports Center in Podgorica.
Gegen Auftaktgegner Polen spielte die Frauen-Nationalmannschaft zuletzt bei der vergangenen EHF EURO 2020 in Dänemark, wo sich beide Mannschaften in der Vorrunde mit 21:21 trennten. Die letzte Partie der deutschen Frauen gegen Montenegro fand im November 2019 im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Japan in Stuttgart statt (Endergebnis: 29:33). Spanien und Deutschland standen sich zuletzt im WM-Viertelfinale im Dezember 2021 gegenüber mit dem besseren Ende für die Südeuropäerinnen.
Die drei besten Mannschaften jeder der vier Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde. Im Falle der sportlichen Qualifikation sind in der Hauptrunde Olympiasieger Frankreich, die Niederlande, Nordmazedonien und Rumänien mögliche Gegner von Alina Grijseels, Emily Bölk und Co. Spielort der Hauptrunde ist das Boris Trajkovski Sports Center in Skopje. Die zweite Hauptrundengruppe wird in Ljubljana ausgetragen. Die Finalrunde findet auch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana statt.
Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch buchte in der vergangenen Woche mit einem 40:11-Erfolg gegen Griechenland ihr Ticket für die Europameisterschaft. Es ist die 15. Teilnahme bei der 15. Ausgabe der EHF EURO der Frauen für eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft.
Die EM in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro ist außerdem die letzte europäische Endrunde, an der 16 Mannschaften teilnehmen werden. Bei der EHF EURO 2024 in Österreich, der Schweiz und Ungarn werden erstmals 24 Nationen um die Medaillen spielen.
Die Stimmen zur Auslosung:
Markus Gaugisch (Bundestrainer): „Wir freuen uns auf eine interessante Vorrundengruppe. Mit Polen haben wir, verglichen mit den Top-Favoriten aus Topf 1, sicherlich das auf dem Papier einfachste Los bekommen. Dennoch sind sie eine junge, sich in der Entwicklung befindliche Mannschaft, gegen die wir mit höchster Konzentration agieren müssen, um erfolgreich in das Turnier zu starten. Das atmosphärische Highlight ist die Partie gegen Gastgeber Montenegro mit ihren enthusiastischen Heimfans, aber darauf können wir uns freuen. Spanien als WM-Vierter ist der Favorit in unserer Gruppe. Die Partie gibt uns die Chance, Revanche für das verlorene WM-Viertelfinale zu nehmen.
Insgesamt ist unser erstes Ziel die Qualifikation für die Hauptrunde, in die wir möglichst viele Punkte mitnehmen wollen. In der Hauptrunde warten dann natürlich mit voraussichtlich vor allem Frankreich und der Niederlande zwei richtige Kracher auf uns. Wichtig wird für uns auf unserem Weg zur EHF EURO sein, dass bis dahin alle Spielerinnen fit sein werden. Außerdem wollen wir uns als Mannschaft weiterentwickeln, um bei der EM auf unserem höchsten Level spielen zu können.“
Axel Kromer (Vorstand Sport): „Wir können mit der Auslosung zufrieden sein. Wir wollen die Vorrunde erfolgreich bestreiten und uns für die Hauptrunde qualifizieren. Dort warten dann, wenn sich die Favoriten in unserer Kreuzgruppe durchsetzen, richtige Hammer-Gegner auf uns. Dennoch wollen wir auch in dieser starken Hauptrundengruppe möglichst lange die Chance auf Folgespiele haben."
Alina Grijseels (Kapitänin): „Ich denke, dass wir eine spannende Gruppe erwischt haben. In Podgorica gegen Montenegro wird die Stimmung sicherlich sehr hitzig werden, aber auf diese Partie können wir uns definitiv freuen. Mit Spanien haben wir uns in den letzten Jahren immer wieder gemessen. Ich denke, dass das eine Partie auf Augenhöhe ist und wir wollen uns natürlich für die Niederlage im WM-Viertelfinale revanchieren. Polen ist die vermeintlich schwächste Mannschaft aus Topf 1, wir haben uns aber bei der EHF EURO 2022 gegen sie lange schwer getan. Dennoch muss es aber unser Anspruch sein, dieses Spiel zu gewinnen.
Unser Ziel ist das Erreichen der Hauptrunde mit einer möglichst guten Ausgangslage. Da warten mit vermutlich Frankreich, der Niederlande und Rumänien Top-Teams auf uns. Die Vorfreude auf das Turnier ist definitiv sehr groß, vor allem jetzt, wo die Gruppen feststehen."
Emily Bölk (Kapitänin): „Bei einer EHF EURO gibt es keine Wunschgegner. Gerade für uns als relativ junges Team mit neuem Trainer ist jedes Spiel wie ein Finale. Gegen Polen haben wir zuletzt vor zwei Jahren bei der EHF EURO gespielt, was ein sehr knappes Spiel war. Sie haben ein junges, ambitioniertes Team mit großen Rückraum-Shooterinnen, die uns damals vor einige Probleme gestellt haben. Es wird spannend zu sehen sein, wie viele Schritte wir, aber auch Polen in der Entwicklung nach vorne gemacht haben. Gegen Montenegro haben wir relativ lange nicht mehr gespielt, sie sind aber eine Mannschaft mit einer sehr harten und dominanten Abwehr. Auch ihre Mentalität ist besonders und mit ihren Heimfans im Rücken wird es da in Podgorica heiß hergehen. Ich erwarte eine volle Halle und freue mich darauf.
Gegen Spanien ist unser letztes Spiel bei der WM im Viertelfinale sehr unglücklich gelaufen. Wir haben stark angefangen, dann das Spiel aber auch ein bisschen selbst aus der Hand gegeben. Wir werden mit breiter Brust in die Revanche gehen. Ich bin hochmotiviert, wir werden weiter an uns arbeiten und bei der EHF EURO in jedem Spiel alles geben.“
Die EHF EURO-Vorrundengruppen im Überblick:
Gruppe A (in Ljubljana): Norwegen, Ungarn, Kroatien, Schweiz
Gruppe B (in Celje): Dänemark, Schweden, Slowenien, Serbien
Gruppe C (in Skopje): Frankreich, Niederlande, Nordmazedonien, Rumänien
Gruppe D (in Podgorica): Polen, Montenegro, Deutschland, Spanien