Wissenswertes zu den EM-Vorrundengegnern
Polen, Montenegro und Spanien sind im montenegrinischen Podgorica die Vorrundengegner der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der EHF EURO 2022. Gegen alle drei Teams konnte Deutschland das jeweils letzte offizielle Spiel nicht gewinnen, ab 5. November soll sich das ändern.
Hier die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten zu den drei Vorrundengegnern.
Polen
EM-Vorrundenspiel am Samstag, 5. November
Die Qualifikation zur EM 2022 war die beste der polnischen Verbandsgeschichte: Mit sechs Siegen aus sechs Spielen – inklusive der von der EHF gewerteten Partien gegen die ausgeschlossenen Russinnen – wurde Polen Gruppensieger vor der Schweiz. Der Norweger Arne Senstad hat in den vergangenen Jahren einen Umbruch vollzogen und eine sehr junge, neue Mannschaft aufgebaut – die einzigen Routiniers sind Kapitänin Kinga Achruk und die aus der Bundesliga bekannte Monika Kobylinska. Großes Ziel bei der EM 2022 ist, die schwarze Serie zu beenden – denn bei den vergangenen drei Europameisterschaften von 2016 bis 2020 verpasste Polen jeweils den Einzug in die Hauptrunde – vor zwei Jahren unter anderem wegen des 21:21 gegen Deutschland im finalen Vorrundenspiel im dänischen Kolding. Zuletzt traf die DHB-Auswahl 2021 beim WM-Vorbereitungsturnier in Madrid aufeinander, Deutschland gewann 31:27. Für die WM 2021 qualifizierte sich Polen dank einer IHF-Wildcard, belegte am Ende den 15. Platz. Die besten Resultate waren die beiden WM-Halbfinalteilnahmen 2013 und 2015, bestes EM-Ergebnis war Rang fünf im Jahr 1998.
Deutsche Bilanz:
61 Spiele - 37 Siege - 6 Remis - 18 Niederlagen -Tordifferenz 1451:1306
Letzte drei Spiele:
26. November 2021: Testspiel in Madrid/Spanien: 31:27
7. Dezember 2020: EM-Vorrunde in Kolding/Dänemark: 21:21
25. November 2018: Testspiel in Alicante/Spanien: 28:27
Größte Erfolge: WM-Vierter 2013, WM-Vierter 2015, EM-Fünfter 1998
EM-Teilnahmen inklusive 2022: 8
Qualifiziert für die EM 2022 als: Gruppensieger in der Qualifikation
Trainer: Arne Senstad
Montenegro
EM-Vorrundenspiel am Montag, 7. November
Gegen den EM-Gastgeber hat die deutsche Mannschaft noch nie gewonnen – alle Partien (WM 2011, EM 2014 und Testspiel 2019) wurden verloren. Montenegro hatte 2012 sein überragendes Jahr, wurde in Belgrad Europameister und war zuvor in London Olympia-Zweiter geworden. Danach war das Team, das von der sechsfachen Champions-League-Siegerin Bojana Popovic trainiert wird, immer nahe dran an Medaillen. 2014 wurde man EM-Vierter, 2017 WM-Sechster und 2021 WM-Fünfter. Zuletzt allerdings hakte es etwas: Bei der WM 2021 stand nur der 22. Platz zu Buche, bei den Olympischen Spielen von Tokio sprang immerhin noch Platz sechs heraus.
Stars in der Mannschaft sind Kapitänin Jovanka Radicevic sowie die Rückraumspielerinnen Djurdjina Jaukovic, Itana Grbic und Milena Raicevic. Früher spielte fast die komplette Mannschaft beim zweifachen Champions-League-Sieger Buducnost Podgorica, dessen Heimarena die EM-Halle Moraca ist. Mittlerweile ist das Team aber auf ganz Europa verstreut. Im parallel zur EM-Qualifikation ausgetragenen EHF-EURO-CUP wurde Montenegro Zweiter hinter Europameister Norwegen.
Die deutsche Bilanz:
3 Spiele – 0 Siege – 0 Remis – 3 Niederlagen – Tordifferenz 73:85
Die letzten drei Spiele:
21. November 2019: Testspiel in Stuttgart 29:33
14. Dezember 2014: EM-Hauptrunde in Zagreb/Kroatien 20:27
4. Dezember 2011: WM-Vorrunde in Santos/Brasilien: 24:25
Größte Erfolge: Europameister 2012, Olympia-Zweiter 2012, EM-Vierter 2014, WM-Fünfter 2021
EM-Teilnahmen inklusive 2022: 7 (seit 2010 immer qualifiziert)
Qualifiziert für die EM 2022: Gastgeber
Trainerin: Bojana Popovic
Spanien
EM-Vorrundenspiel am Mittwoch, 9. November
Am 14. Dezember 2021 beendeten die Spanierinnen den deutschen Medaillentraum bei der vergangenen Weltmeisterschaft. Nachdem die DHB-Auswahl einen überragenden Start hingelegt hatte, verlor sie am Ende das WM-Viertelfinale gegen den Gastgeber 21:26 – am Ende verpasste aber auch Spanien Edelmetall nach den Niederlagen gegen Norwegen (Halbfinale) und Dänemark (Spiel um Platz drei).
Spätestens seit EM-Silber 2008 in Mazedonien – als man im Halbfinale von Skopje die deutsche Mannschaft besiegt hatte – gehören die Spanierinnen zur Weltspitze, auch wenn man noch nie einen Titel gewann. 2014 gab es erneut EM-Silber, 2019 WM-Silber, daneben Bronze bei der WM 2011 und den Olympischen Spielen von London. Trotz dieser vielen internationalen Erfolge der vergangenen Jahre ist die Gesamtbilanz gegen Deutschland negativ bei acht Siegen und 23 Niederlagen gegen die DHB-Auswahl.
Seit Oktober 2021 wird das Team um Kapitänin Carmen Martin (vierfache Allstar-Rechtsaußen, zuletzt bei der WM 2021) und die Rückraumstars Nerea Pena und Alexandrina Barbosa von Jose Ignacio „Nacho“ Prades trainiert. In der Qualifikation für die EM 2022 gewann Spanien fünf von sechs Spielen – verpasste den Gruppensieg um genau ein Tor: denn dem 30:28 in Ungarn folgte eine 27:30-Heimniederlage.
Deutsche Bilanz: 33 Spiele - 23 Siege - 2 Remis - 8 Niederlagen - Tordifferenz: 781:645
Letzte drei Spiele:
14. Dezember 2021: WM-Viertelfinale in Granollers/Spanien 21:26
28. November 2021, Testspiel in Madrid/Spanien: 22:23
7. Dezember 2018, EM-Vorrunde in Nancy/Frankreich: 29:23
Größte Erfolge: WM-Silber 2019, EM-Silber 2008, 2014, WM-Bronze 2011, Olympia-Bronze 2012
EM-Teilnahmen inklusive 2022: 12 (seit 2000 immer qualifiziert)
Qualifiziert für die EM 2022 als: Gruppenzweiter der Qualifikation
Trainer: Jose Ignacio Prades
(BP)