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"Phasenweise gut gespielt"

07.01.2022

Mit dem 30:26-Sieg über die Schweiz ist die deutsche Männer-Nationalmannschaft in die heiße Phase der EM-Vorbereitung gestartet. Vieles lief in Mannheim schon gut, am Sonntag geht es in Wetzlar gegen Olympiasieger Frankreich weiter (Anwurf 19.05 Uhr, live auf Sport 1). Hier die Stimmen zum Sieg gegen die Schweiz.  

Bundestrainer Alfred Gislason:  

Zu seinen Erkenntnissen: Wir sind erst einmal dankbar, dass wir gegen die Schweiz spielen konnten, solche Spiele – auch das am Sonntag gegen Frankreich – sind extrem wichtig. Viele Mannschaften mussten ihre Tests absagen, da sind wir glücklich, dass wir testen konnten. Wir haben phasenweise gut gespielt, aber eben nicht durchgehend.
Gerade in der Abwehr hatten wir anfangs Probleme, da uns die Schweizer mit ihrem 7-gegen-6 auch gefordert haben. Andy Wolff stand in der ersten Hälfte sehr gut im Tor, hat 36 Prozent gehalten, davon viele freie Bälle. Aber wir hatten nicht immer den richtigen Zugriff, waren nicht aggressiv und beweglich genug. Nach der Pause haben wir besser gespielt, Julius Kühn und Philipp Weber haben sich gut eingefügt, und auch unsere 3-21-Abwehr hat gut gestanden. Im Angriff fehlte manchmal noch die Bewegung und der Druck, da waren wir nicht beweglich genug. Wir hatten bis Mittwoch sehr hart trainiert, das hat man schon gemerkt, am Samstag dosieren wird das, daher glaube ich, dass wir am Sonntag frischer auflaufen werden. Heute haben alle gespielt, am Sonntag wird es auch so sein. 

Zu Julian Köster: Er ist ein sehr talentierter Spieler, der in der Abwehr sehr stark ist. Er kann gut im Innenblock der 6:0 decken, aber auch als Vorgezogener in der 3-2-1-Deckung.  

Zu Andy Wolff: Er kommt sehr gut in der Mannschaft an, er hatte in Kielce eine schwierige Phase hinter sich, aber aus der hat er sich selbst rausgeholt und hatte die letzten acht Wochen sehr gute Leistungen. Andy muss nicht von Anfang an spielen, in Kiel war er sogar besser, wenn er von der Bank kam.  

Zum rechten Rückraum: Wir haben drei unterschiedliche Spieler. Djibril M’Bengue hat sich sehr gut entwickelt, Kai Häfner hat die meiste Erfahrung und Christoph Steinert kann wie Kai auch auf Außen spielen. M’Bnegue und Steinert sind in der Abwehr stärker.  

Zu Jannik Kohlbacher: Er wird in einer Woche noch einmal einen Leistungstestet machen, und dann in die Slowakei nachreisen. Wir fahren also erstmal mit 18 Spielern zur EM. Hendrik Wagner wird parallel getestet, auch andere wären schnell verfügbar.

 

Marcel Schiller

Wir sind erleichtert, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, zumal uns die Schweiz vor knapp drei Jahren das letzte Heimspiel vermasselt haben. Wir sind von Beginn an gut aufgetreten, auch wenn wir in der Abwehr nicht immer punktgenau in die Aktionen gekommen sind und vorne auch mal einen Wurf liegengelassen haben. Das haben wir in der zweiten Halbzeit dafür super gemacht. Wir haben auch schon vieles von der trainierten Taktik auf die Platte bekommen, wie etwa die 3:2:1- und 6:0-Formation. Aber da brauchen wir auch noch etwas Zeit.

 

Patrick Wiencek

Die Schweizer haben keine schlechte Mannschaft, sie haben mit Andy Schmid einen der besten Rückraum-Mitte weltweit. Die haben es auch gut gemacht, unsere Fehler in der Abwehr gut gesehen. Sie hatten viele einfache Tore, haben und uns ausgespielt. Aber Frankreich hat auf der Position 2,3 Leute mit dem gleichen Niveau auf einer Position. Da wird man natürlich sehen, wie sie das ausnutzen. Wir werden frischer sein, wir werden aggressiver sein, uns noch mehr Bälle holen – es wird ein anderes Spiel.
Es ist auch eine neue Mannschaft - die Hälfte der Mannschaft kannte ich vorher auch nicht. Man hat jetzt viele neue Gesprächsthemen, weil man die Personen natürlich erstmal kennenlernen möchte. Ich habe den Eindruck, dass wir eine richtig gute, homogene Mannschaft sind. Jeder versteht sich mit dem anderen und uns wird nicht langweilig, weil wir so viel zu besprechen haben.

 

Christoph Steinert

Über weite Strecken haben wir es gut gemacht, auch wenn wir in ein paar Situationen noch besser hätten abschließen oder Würfe vermeiden können. Wir hatten im Vorfeld noch eine Videoeinheit, um uns auf den Gegnerwechsel vorzubereiten, aber einen Großteil der Schweizer kennen wir ja auch aus der Bundesliga. Wenn wir gut sind, gelingt uns gegen Frankreich am Sonntag der nächste Schritt und manche Sachen klappen noch ein bisschen besser, damit wir mit einem guten Gefühl in die EM gehen können.

 

Sebastian Heymann

Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. Ein guter Auftakt stand für uns an erster Stelle. Einige Sachen der Schweizer haben wir so erwartet und gute Lösungen gefunden, doch der Gegner hat auch die eine oder andere gute Antwort parat gehabt. Mit diesen Siegen gewinnen wir Selbstvertrauen, schließlich sind es nicht mehr viele Tage bis zum Start in die Europameisterschaft.

 

Djibril M’Bengue

Der Trainer will sowohl vorne als auch hinten Dinge perfektionieren. Die 3:2:1-Abwehr muss beispielsweise zu 100 Prozent funktionieren, aber auch im Angriff müssen die Dinge genau stimmen. Zu diesem Zeitpunkt ist es schwer zu sagen, wo wir stehen, denn wir haben viel trainiert, müssen aber auch noch viele Automatismen reinbekommen. Ich denke, dass wir da nach der Partie am Sonntag ein klareres Bild haben – doch auch danach bleiben uns noch einige Einheiten für mehr Routine.

 

Till Klimpke

Wir fühlen uns mit dem Sieg sehr gut. Man hat gesehen, dass es noch ein paar Unstimmigkeiten gab, aber das ist gut für ein Turnier, dann können wir noch an uns arbeiten und uns verbessern. Wir haben eine relativ stabile, gute Abwehr gespielt und im Angriff vorne hat es eigentlich auch ganz gut gepasst. Ein paar Kleinigkeiten und Abstimmungen fehlen noch, darauf müssen wir uns im Training noch einspielen. Das wird besser gehen, und das nehmen wir auch mit ins Spiel gegen Frankreich.
Die Stimmung in der Mannschaft könnte nicht besser sein. Das Training und die Abende, die wir verbringen sind gut für eine Truppe, die sich ganz neu zusammenfinden muss. Man merkt, dass es einfach geil ist. Man will mit der Mannschaft spielen, man will mit der Mannschaft gewinnen und das führt unsere Mannschaft glaube ich auch zum Siegen.