„Es wird dauern, bis wir das abgehakt haben“
Wie fällt Ihre Bilanz von der Weltmeisterschaft aus?
Sören Kilp: Bis zum Viertelfinale war es ein geiles Turnier von uns als Mannschaft. Wie wir dann ausgeschieden sind - auch mit dieser letzten Entscheidung im Shoot Out - war extrem bitter. Das hat uns heruntergezogen, wir waren mental gebrochen und das hat man in der Platzierungsrunde gemerkt. Der achte Platz sieht am Ende nicht gut aus, aber im Nachhinein können wir dennoch stolz sein, was wir drei Viertel des Turniers geleistet haben
Wie bewerten Sie rückblickend die spielerische Leistung?
Sören Kilp: Der Spielfluss in den ersten Turniertagen - wie der Ball gelaufen ist und wie sicher wir waren - war perfekt. Unsere Abwehr hat sich im Vergleich zum letzten Jahr ebenfalls enorm gesteigert; insgesamt war ein deutlicher Fortschritt seit der Europameisterschaft zu sehen. Daher wäre viel mehr drin gewesen.
Umso ärgerlicher ist nun der unbefriedigende achte Platz …
Sören Kilp: Das denken wir uns seit dem Ausscheiden im Viertelfinale ebenfalls die ganze Zeit. Es wird auch noch ein bisschen dauern, bis wir das abgehakt haben, aber auch das ist der Beachhandball. Er kann bitter sein, aber wir können es nicht mehr ändern.
Wie haben Sie das Erlebnis „Weltmeisterschaft“ abseits des sportlichen Abschneidens erlebt?
Sören Kilp: Es war eine geile Location direkt am Strand und ein geiler Center Court. Es war nur ist ein bisschen traurig, dass selbst in den Halbfinals so wenig Zuschauer da waren.
Das war bei den Spielen der beiden deutschen Teams allerdings anders …
Sören Kilp: Das stimmt. Der Support von unseren Eltern, unseren Familien und Freunden war atemberaubend. Das hätte sich niemand von uns vorstellen können. Es war einfach ein einmaliges Erlebnis - wie bei dem Spiel gegen Argentinien, als die deutschen und die argentinischen Fans auf dem Center Court Stimmung gemacht haben. Das war geil - dafür spielt man Beachhandball.
Und was bedeutet es Ihnen emotional, diese Weltmeisterschaft gespielt zu haben?
Sören Kilp: Wir durften Deutschland vertreten und für unser Land auflaufen, das macht uns sehr stolz. Wir haben mit 17 Jahren eine Europameisterschaft und eine Weltmeisterschaft gespielt; das kann nicht jeder von sich behaupten.
Die Weltmeisterschaft war für Sie und Ihre Mitspieler das Ende der Jugendzeit. Wie geht es jetzt weiter?
Sören Kilp: Jeder von uns macht sich natürlich die Hoffnung, eine Einladung zu den Männern zu bekommen. Dafür werden wir mit unseren Vereinsmannschaften die Turnier der German Beach Open spielen, um uns dadurch zu empfehlen.
(Julia Nikoleit)