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Nachwuchs-WM: K.o.-Spiele als Knackpunkt

20.06.2022

Mit einem siebten und einen achten Platz sind die deutschen Beachhandball-Nationalmannschaften von den U18-Weltmeisterschaften aus Kreta zurückgekommen. Obwohl man sich mehr erhofft hatte, sind die DHB-Trainer Marten Franke und Frowin Fasold nicht gänzlich unzufrieden, zeigen sich allerdings auch selbstkritisch. 

„Wir sind mit der Spielfähigkeit in Abwehr und Angriff extrem zufrieden, aber wir sind unzufrieden mit der Platzierung, die am Ende rausgesprungen ist“, hatte Fasold bereits unmittelbar nach dem letzten WM-Spiel gegen Brasilien festgehalten. Die Spielfähigkeit, ergänzte er später“, „sei definitiv höher einzuordnen als die Platzierung, aber darum geht es im Beachhandball eben nicht.“

Stattdessen müsse man „im richtigen Moment seine Leistung zeigen“, führte der DHB-Trainer aus und gestand selbstkritisch ein: „Das ist uns nicht gelungen und das müssen wir kritisieren. Es muss uns zukünftig gelingen, unsere Spielerinnen zu entwickelnd, dass sie im entscheidenden Augenblick ihre Leistung bringen.“

Nach einer sehr souveränen Leistung in der Vor- und Hauptrunde zog seine Mannschaft als Gruppensieger in das Viertelfinale ein. Gerade gegen die Niederlande, den späteren Vize-Weltmeister, überzeugte seine Mannschaft auf ganzer Linie. „In der Hauptrunde einer WM ein Spiel so zu dominieren, ist ganz, ganz stark“, hob Fasold hervor. „Das war eine außergewöhnliche Performance.“ Der WM-Titel ging an Spanien, Bronze sicherte sich der deutsche Viertelfinal-Gegner Polen.

Mit der Weltmeisterschaft endete für die Spielerinnen von Fasold zugleich die Zeit in der Jugend-Nationalmannschaft. „Die ein oder andere hat es bereits geschafft, sich in den Fokus der A-Nationalmannschaft zu spielen und ich glaube, sie werden den Spielerinnen dort auch mächtig Druck machen können“, zeigt sich Fasold überzeugt.

In Carolin Hübner (17) von den ‚Brüdern Ismaning’ steht eins seiner Toptalente bereits im Reservekader für die morgen startenden Frauen-Weltmeisterschaft (21. bis 26. Juni). Die Topscorerin der deutschen Auswahl, welche die WM mit 118 Punkten auf dem dritten Rang der Torschützenliste abschloss, durfte sich über die Auszeichnung als „beste Linienspielerin’ freuen.

Neben Hübner wurden auch zwei Spieler der männlichen U18-Nationalmannschaft ausgezeichnet: Lennart Liebeck von Beach & Da Gang wurde mit 143 erzielten Punkten Torschützenkönig, sein Münsterer Mannschaftskollege Lars Zelser wurde als ‚Most Valuable Player‘ (MVP) ausgezeichnet.

„Es gibt also trotz des achten Platzes positive Punkte, die wir herausheben können“, freute sich der stolze Marten Franke. Der DHB-Trainer hob zudem die Effektivität der Specialists Sören Kilp und Paul Bonnet hervor - und zeigte sich auch mit der generellen Entwicklung  nicht unzufrieden. „Wir haben eine riesige Entwicklung in allen Bereichen gesehen.“

Am Ende seien es „Kleinigkeiten, die den Weg zu einer Top-Platzierung verhindert haben“, wie er resümierte. Ähnlich wie Fasold sah er die Bruchlinie bei den K.O.-Spielen. „Wir müssen es schaffen, dort ein kleines Quäntchen besser zu werden, um den Schritt ins Halbfinale gehen zu können.“ Die Goldmedaille sicherte sich Kroatien vor Brasilien und dem Iran.

Für die Beachhandballer*innen des Deutschen Handballbundes war die U18-Weltmeisterschaft erst der Anfang. Die Frauen reisen nach der Weltmeisterschaft zu den World Games (11. bis 15. Juli). Zudem kämpfen die Männer um die EM-Qualifikation für 2023 (07. bis 10. Juli); in Lauro Pichiri wird ein U18-Nationalspieler dabei sein. Die neu gegründeten U16-Nationalmannschaften spielen parallel ihre erste Europameisterschaft.

(jun)