U16-Auswahl gewinnt ihre Premiere
Genau so wünscht man sich seine Länderspielpremiere: Die weibliche U16-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes hat ihren ersten Einsatz mit dem Bundesadler auf dem Trikot gegen Polen mit 26:25 (11:12) gewonnen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass eine neuformierte Mannschaft, die gerade ihre erste gemeinsame Nationalmannschafts-Maßnahme absolviert hat, noch nicht über 60 Minuten hinweg ein konstant hohes Niveau abliefern kann. Dafür stecken die Abläufe, an denen DHB-Talentcoach Carsten Klavehn und Co-Trainerin Zuzana Porvaznikova in Hoyerwerda gearbeitet hatten, noch in den Kinderschuhen. Allerdings zeigte die deutsche Mannschaft bei ihrer Premiere schon vielversprechend viele gute Ansätze und vor allem einen intakten Teamgeist. 25 Minuten lang lag Deutschland zwischenzeitlich im Hintertreffen, ehe sich die Mannschaft wieder aufraffte und mit großer Entschlossenheit, den Länderspiel-Einstand mit einem Sieg zu veredeln die Partie zu ihren Gunsten entschied. „Trotz der großen Nervosität, die natürlich normal ist, sind wir gut ins Spiel gekommen und haben über Auslösehandlungen gute Sachen herausgespielt. Nach nur sieben gemeinsamen Trainingseinheiten hat die Mannschaft bereits einiges umgesetzt", sagte Klavehn.
Das Klavehn/Porvaznikova-Team verstand es in den ersten 20 Minuten gut, sich klare Chancen herauszuspielen und stand auch in der Deckung sicher. Das Resultat: Deutschland führte verdient mit 8:6, wobei Polen bis dahin lediglich drei Treffer aus dem Feld gelungen waren. Die DHB-Auswahl versäumte es lediglich, die Führung deutlicher zu gestalten. Zu häufig scheiterte man an der polnischen Torhüterin.
In der Endphase der ersten Hälfte kippte die Begegnung. Das deutsche Spiel erlitt einen Bruch, die Schützinnen kamen nur noch ganz selten in die Nahwurfzone. Polen steigerte sich parallel dazu und kam nun deutlich einfacher als zu Beginn zum Abschluss und Torerfolgen. Daraus resultierte die 12:11-Pausenführung.
Durchgang Nummer zwei begann mit dem Ausgleich, aber dann brachten zahlreiche Angriffe keinen Ertrag ein. Polen erhöhte seine Führung auf 16:13 (40.). Carsten Klavehn zückte in der 41. Minute die Grüne Karte. Die Auszeit war die Initialzündung für eine starke Endphase der Deutschen. Mit viel Entschlossenheit und Mut kehrten sie auf die Platte zurück. Die Abwehr verzeichnete nun mehrere Ballgewinne und leitete somit einfache Treffer im Tempogegenstoß ein. Beim 17:17 war der Ausgleich erreicht, mit dem 19:20 (48.) lag Deutschland erstmals seit 25 Minuten wieder in Front. Vorentscheidend waren die zweite Welle und ein Tempogegenstoß, die die Lücke in der 54. Minute auf 24:21 vergrößerten. Der Gastgeber setzte nach seiner Auszeit in der 56. Minute mit einer Manndeckung alles auf eine Karte, kam auf, aber das DHB-Polster reichte zum Sieg. „Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Mädels sich mutig weiter ihre Würfe nehmen, auch wenn es zwischendrin einmal nicht so klappt. Das haben sie umgesetzt. Insgesamt hat das Team in seinem ersten Länderspiel die komplette Bandbreite des internationalen Handballs kennengelernt - mit Führung, Rückstand und einem guten Comeback. Wir sind einverstanden mit dieser Mannschaftsleistung", resümierte Carsten Klavehn. Die vierfache Torschützin Annemarie Möller erhielt nach dem Abpfiff die Auszeichnung für die beste deutsche Spielerin. (RW)
Bereits am Samstag ab 17 Uhr stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Auch diesen Vergleich gibt’s im Livestream zu sehen unter www.dhb.de/livestreams
Deutschland: Lilly Janßen, Lara Däuble (4), Alissa Werle (1), Lina Schrembs (1), Marie Stumpf (2), Frida Heimann (1), Annemarie Möller (4), Moana Thelemann (1), Aida Mittag (4), Lena Berens (1), Pauline Schuck (4), Fabienne Fournier (1), Marleen Kern (2), Kiana Zidorn, Lotta Christiansen.