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Beppler: Bereiten Athleten auf die Zukunft des Handballs vor

28.06.2022
39:29, 34:27, 35:26 – das sind die nackten Zahlen der drei Vergleiche zwischen der deutschen und der französischen U16-Nationalmannschaft im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Die DHB-Debütanten der Jahrgänge 2006 und 2007 überzeugten bei ihren ersten Länderspielen. Aber Handball ist mehr als das Ergebnis. Vor allem, wenn die Spieler jung sind und ihre weitere Entwicklung die größte Bedeutung genießt. „Nach diesen ersten Eindrücken befinden wir uns auf dem Weg, einen guten Doppeljahrgang 2006/07 zu bekommen", zog Chefbundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler nach dem Lehrgang und den drei Partien zufrieden Bilanz.

„Es geht darum, die Ergebnisse zu interpretieren und die aktuelle Leistung zu deuten", geht Beppler ins Detail, bei dem die Ziffern, die am Ende auf der Anzeigetafel stehen, nur eine untergeordnete Rolle spielen. Diese vielschichtige Detailarbeit beginnt schon deutlich vor dem Anpfiff der ersten Länderspiele. Bei der Sichtung des Jahrgangs 2006 wurde erstmals eine Sequenz rund ums Tempospiel eingebaut. Die zurückliegenden internationalen Turniere hatten aufgezeigt, dass diesem Bereich viel Aufmerksamkeit gebührt. Die Anpassung der Sichtung war nicht nur aus dieser Perspektive, sondern auch vor dem Hintergrund der Regeländerungen bei Anwurf und Zeitspiel ein folgerichtiger Schritt. Darauf hatten auch einige Landesverbände ihre Mädchen und Jungen bereits in diesem Jahr gut vorbereitet. „Die Aufgabe besteht darin, Trends zu erkennen und die Athletinnen und Athleten auf den Handball der Zukunft vorzubereiten", macht Beppler deutlich.

Das Gleiche gilt für das Verhalten und Durchsetzungsvermögen in den Eins-gegen-eins-Situationen. „Hier haben wir viele gute Aktionen gesehen. Wir nehmen aus dieser Maßnahme mit den ersten Vergleichen eine erste positive Standortbestimmung mit. Über allem steht jedoch die Entwicklung der Spieler. Sie brauchen die Motivation, immer weiter hart an sich zu arbeiten und sich Schritt für Schritt verbessern zu wollen", nennt Beppler den zentralen Punkt im Hinblick auf die Zukunft. Zumal der Weg vom Jugend- hin zum Seniorenhandballer auf Top-Niveau mit ständigen Anpassungen verbunden ist, wenn das Wachstum noch eine Rolle spielt und sich im Laufe der Zeit die athletischen Voraussetzungen verändern. Zur Entwicklung zählt neben dem Festigen und Ausbauen der Stärken zwangsläufig auch das Arbeiten an noch verbesserungswürdigen Bereichen. „Im Passspiel können wir noch bessere Entscheidungen treffen. Das fiel vor allem im ersten Spiel auf", analysierte Beppler.

Die nächste Möglichkeit sich zu zeigen, haben die DHB-Talente der Jahrgänge 2006 und 2007 im Herbst bei der nächsten Maßnahme. Sechs, sieben neue Gesichter sollen dann eine Einladung zur Nationalmannschaft erhalten. „Schon jetzt waren einige dicht an der Nominierung dran. Es ist wichtig für uns, die Breite des Kaders zu erhalten. Die Sichtung ist noch lange nicht abgeschlossen", zeigt Beppler all denjenigen Perspektiven auf, die in Frankreich noch nicht das Deutschland-Trikot trugen. Die DHB-Trainer werden die anstehenden Maßnahmen der Landesverbände, den Start in die neue Saison und darüberhinaus den Deutschland-Cup Ende des Jahres ganz genau beobachten, um mögliche weitere Kandidaten zu erkennen und natürlich das im Blick zu behalten, was gerade in jungen Jahren so wichtig ist: die Weiterentwicklung.  (RW)