DHB-Auswahl zeigt starke Moral
Wie schon am Mittwochabend schenkten sich die weiblichen U17-Nationalmannschaften Ungarns und Deutschlands auch im zweiten und letzten Vorbereitungsspiel auf das European Youth Olympic Festival (EYOF) nichts. In Budapest bestätigten die DHB-Spielerinnen, dass sie sich mit dem starken Gegner derzeit auf Augenhöhe messen können. Wieder bot die Mannschaft von DHB-Talentcoach Carsten Klavehn den Magyaren einen großen Kampf, wieder warf sie alles in die Waagschale, aber am Ende blieb ihr das Sahnehäubchen in Form eines Sieges verwehrt. Nach 60 Minuten führte Ungarn mit 32:31. Schon im ersten Vergleich hatte ein Tor den Unterschied ausgemacht (23:24 aus deutscher Sicht). „Wir haben in diesen beiden Spielen einiges gelernt. Für uns Trainer gab es einige wichtige Erkenntnisse, die Spielerinnen nehmen wichtige Erfahrungen mit, von denen sie beim EYOF mit Sicherheit profitieren werden", resümierte Klavehn.
Mit Ausnahme einer Phase gegen Mitte der ersten Hälfte, als sich Deutschland mit einem 7:0-Lauf, der aus einer guten Abwehrleistung resultierte, einen 10:6-Vorsprung erspielte, hatten die Gastgeber die Nase vorne. Aber ans Aufgeben dachten die Klavehn-Schützlinge zu keiner Sekunde. Auch nicht, als der Rückstand im Laufe des zweiten Abschnitts deutlicher wurde und beim 25:19 (43.) erstmals sechs Treffer betrug. Bis in die Endphase hinein hatte dieser Unterschied Bestand (30:24).
Deutschland zeigte Moral und Entschlossenheit. Die elffache Torschützin Lara Däuble von der SG Schozach-Bottwartal, die Metzingerin Ida Petzold und Emma Niemann vom TV Hannover-Badenstedt brachten ihr Team rechtzeitig zum dramatischen Endspurt wieder auf 30:31 heran (58.). Ungarn erhöhte postwendend, sodass Däubles neuerlicher Anschlusstreffer nur noch Ergebniskorrektur bedeutete. „Vom Ergebnis her war es ein welliger Spielverlauf", fand Carsten Klavehn. Sein Team zeigte eine gute Vielseitigkeit beim Abschluss, war über den Kreis genauso erfolgreich wie aus dem Rückraum und im Vergleich zum Mittwoch auch häufiger über das Tempospiel. Was die Deckung angeht, überzeugte das Zentrum. Auf den Außen gewährte man den Ungarn hingegen etwas zu große Freiräume. „Ein so starker Gegner nutzt das natürlich konsequent", sah der DHB-Talentcoach.
Nach den beiden verheißungsvollen Testspielen in Budapest kann die deutsche Mannschaft guten Mutes in die Slowakei aufbrechen, wo sie am Montag zum EYOF-Auftakt auf Montenegro trifft. Weitere Vorrundengegner werden Slowenien und Norwegen sein. An den letzten Tagen vor dem Turnier in Banska Bystrica geht es nun auch an die Aufarbeitung der beiden Ungarn-Partien, um gut gerüstet sein für die wartenden Aufgaben.
Deutschland: Nora Kothen, Kristina Fodjo (2), Alissa Werle (1), Lea Liebetreu, Lara Däuble (11/6), Julika Birnkammer (2), Mia Bomnüter, Marleen Kern (3), Evi Valsama (1), Mia König (2), Sidney Batz (1), Emily Harms, Ida Petzold (2), Emma Niemann (5).