Auftaktsieg dank starker Defensive
Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes ist mit einem 31:26 gegen Norwegen in den Nationen Cup bei den Handball Days 2022 in Lübeck gestartet. Dabei steigerte sich das Team von Jugend-Bundestrainer Erik Wudtke nach Anfangsproblemen in den ersten zehn Minuten.
Es ging fulminant los in der Hansehalle. Der erste norwegische Wurf fand den Pfosten des deutschen Tores, im Gegenzug verliert das Wudtke-Team den Ball, bleibt jedoch wach und erobert ihn zurück, um in Person von Marvin Siemer (Füchse Berlin) das 1:0 zu erzielen. Trotz dieses Pfostentreffers und zwei weiteren Aluminiumtreffern in den ersten fünf Minuten kamen die Norweger besser in die Partie. Nach acht Minuten stand ein 3:6 aus deutscher Sicht auf der Anzeigetafel. Ein Weckruf für das deutsche Team.
„Wir haben uns viel vorgenommen für die Abwehr, das aber in den ersten zehn Minuten nur im Kopf gehabt und nicht auf die Platte gebracht. Nach den ersten zehn Minuten sind wir viel mehr in den Kontakt gekommen und konnten den Norwegern mehr Druck und Stress bereiten“, blickt Wudtke auf die anfänglichen Schwierigkeiten in der Abwehr zurück.
Früh tat sich Henri Pabst (THW Kiel) mit drei Toren in den ersten zehn Minuten hervor. Zwar verpasst die Mannschaft in den folgenden Minuten den Ausgleich, eine verbesserte und aggressivere Abwehr stellt die norwegische Offensive jedoch immer mehr vor Probleme (5:6, 15. Minute).
„Die Abwehr war ein Schwerpunkt im Training heute Vormittag. Es war natürlich sehr umfangreich, was wir uns da vorgenommen haben und einiges konnten wir auch schon umsetzen. Die Jungs hatten eine tolle Laufbereitschaft und viele Ballgewinne“, erläutert Erik Wudtke nach der Partie.
Georg Löwen (SC Magdeburg) beendete mit seinem Treffer zum 6:6-Ausgleich eine Phase von sieben deutschen Minuten ohne eigenen Treffer. Zwar antworteten die Gäste mit einem 2:0-Lauf, dieser wurde wiederum von einem 3:0-Lauf der Wudtke-Sieben gekontert. Erneut Marvin Siemer sorgt für die erste Führung seit dem 1:0 (9:8, 22. Minute).
Mit Blick auf die Chancenverwertung sieht Wudtke trotz der 31 geworfenen Tore noch Luft nach oben: „Wir hatten den ein oder anderen Ball, den wir unterwegs haben liegen lassen. Das kann man immer verbessern. Ich war nicht ganz so zufrieden mit der Chancenverwertung von außen, da brauchen wir eine bessere Quote.“
In den Minuten vor der Pause entwickelte sich ein temporeicher Schlagabtausch, der das bessere Ende für das DHB-Team hatte. Mit seinem Treffer aus dem erweiterten Gegenstoß sorgt Magnus Grupe (Rhein-Neckar Löwen) beim 12:10 nach 26 Minuten für die erste Zwei-Tore-Führung. Das Spiel war gedreht. 14:12 hieß es nach 30 Minuten.
Nach sechs Minuten im zweiten Abschnitt stand es 2:1 in Sachen Zeitstrafen für die deutsche Auswahl. Nichtsdestotrotz wuchs der Vorsprung zunächst auf drei und nach 41 Minuten auf vier Tore an. Bereits in dieser Phase des Spiels zeigte Torwart Julian Buchele (FRISCH AUF! Göppingen) einige Paraden und ließ die norwegischen Schützen verzweifeln.
Ein schönes Anspiel von Michl Reichardt (Füchse Berlin) auf Nicholas Schley (Füchse Berlin) am Kreis läutete die Schlussviertelstunde ein. Zwei Minuten später sorgten Fritz Haake (SC Magdeburg) mit einem kraftvollen Wurf aus dem Rückraum und David Móré (Rhein-Neckar Löwen) per Tempogegenstoß für die erste Sechs-Tore-Führung.
Aufgrund einer deutschen Unterzahl hätte Norwegen noch einmal auf vier Tore Abstand stellen können. Hätte, denn in den letzten zehn Minuten vernagelte Julian Buchele regelrecht seinen Kasten und lieferte eine Parade nach der anderen. Allein in den letzten fünf Minuten stehen 3 Paraden auf der Habenseite des Torhüters. Magnus Grupe setzt mit dem 31:26 den Schlusspunkt im Auftaktspiel bei den Handball Days.
Deutschland: Buchele, Höler – Günther, Siggelkow, Mart (2/1), Haake (3), Battermann (2), Menges (2), Schley (1), Móré (5/1), Löwen (2), Siemer (5), Reichardt (2), Pabst (4), Grupe (3), Hertzfeld