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Keine Mittel gegen Kovacs und Czörgo gefunden

04.08.2022

Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes ist mit einer 32:35 (14:13)-Niederlage in die Europameisterschaft in Montenegro gestartet. Gegen die abgezockter auftretenden Ungarn konnte Deutschland kaum einmal das von Trainer Erik Wudtke geforderte Tempospiel aufziehen. Nach langer Führung im ersten Durchgang war sein Team in der letzten Viertelstunde nicht mehr in der Lage, entscheidend Paroli zu bieten.

Die große internationale Bühne ist ein Terrain, auf dem einer jungen Mannschaft eine Eingewöhnungsphase zugestanden werden muss. Und diese benötigte die deutsche Mannschaft bei ihrem Turnierauftakt gegen Ungarn. Im Angriff tat sich die DHB-Auswahl gegen die gegnerische Deckung inklusive Torhüter Laszlo Lovistyek zehn Minuten lang richtig schwer. Allerdings stand Julian Buchele seinem Gegenüber zwischen den Pfosten in nichts nach und sorgte mit seinen Paraden dafür, dass seine Mannschaft trotz der anfänglichen Abschlussprobleme dran blieb.

Als Trainer Erik Wudtke die Abwehr ein paar Schritte weiter heraus beorderte und man die Magyaren somit weiter weg vom eigenen Tor hielt, erlangte das DHB-Team mehr Sicherheit. Diese machte sich im Angriffsspiel bemerkbar. Hatte in den ersten zehn Minuten lediglich Henri Pabst getroffen, so legten David Móré und Nils Greilich nach, als der Angriff allmählich Fahrt aufgenommen hatte. Die erste deutsche Überzahlsituation nutzte Max Günther von Rechtsaußen zur erstmaligen Führung (5:4, 15.). Deutschland war in der Partie angekommen, erhöhte durch Michl Reichardt auf 8:5 (19.), aber die Ungarn zeigten, dass sie der erwartet starke Gegner waren. Sie ließen sich nicht abschütteln und blieben permanent auf Tuchfühlung. „Nach einem sehr nervösen Beginn haben eine gute restliche erste Halbzeit gespielt", fasste Wudtke zusammen.

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs ähnelten der Anfangsphase der Begegnung. Ungarn legte besser los und holte sich beim Stand von 14:15 die Führung zurück. Es entwickelte sich danach ein offener Schlagabtausch zwischen zwei Teams auf Augenhöhe, wobei Ungarn Oberwasser bekam und das Momentum auf seine Seite zog.

Eine kurze Phase nach einer Dreiviertelstunde verschaffte den Rothemden einen Vorteil. Mit einem 4:0-Lauf setzten sie sich trotz Unterzahl auf 25:22 ab. Nach der deutschen Auszeit fand der Angriff seine Treffsicherheit zurück, doch die Ungarn ließen das Wudtke-Team mit großer Souveränität und Routine nicht mehr aufkommen. Auch ein Torwartwechsel zehn Minuten vor Schluss von Julian Buchele, der nach zuvor starker Leistung gegen die ungarischen Rückraumwürfe kein Land mehr sah, hin zu Frederik Höler konnte nicht mehr das erhoffte Signal setzen. Beim 26:31-Zwischenstand (55.) war die Begegnung vorentschieden. Weil die Abwehr keine richtige Stabilität mehr fand, hatten auch die vier späten Treffer von Nils Greilich keine Auswirkung mehr auf das Ergebnis.

Gegen zwei ungarische Schützen fand man überhaupt kein Mittel: Kirstof Czörgo (12) und Tamas Kovacs (15) erzielten sage und schreibe 27 der 35 Tore. „Wir haben in der zweiten Halbzeit in der Abwehr leider zu viele Zweikämpfe verloren und bekamen keinen Zugriff auf die beiden Rückraumspieler - egal mit welcher Besetzung und welchem System", schilderte der U18-Bundestrainer.

Bereits am Freitag besteht die Möglichkeit es besser zu machen. Ab 14 Uhr trifft Deutschland in seinem zweiten Vorrundenspiel auf Polen. „Wir müssen die Köpfe hochnehmen und gegen Polen neu ins Turnier starten", so Wudtkes Blick auf den nächsten Einsatz. Alle Partien der U18-Europameisterschaft werden im Livestream via ehftv.com zu sehen sein.

Deutschland: Buchele, Höler – Günther (1), Faust, Mart, Haake, Battermann (4), Greilich (5), Löwen (2), Móré (8/3), Grupe (1), Billepp, Pabst (5), Hertzfeld, Reichardt (1), Schley (5).
Ungarn: Lovistyek, Radvanszki – Terjek (5), Gzaso, Csörgo (12), Kathi (1), Fekete, Nagy, Szücs (2), Boti, Balogh, Bali, Viski, Kovacs (15), Toth, Molnar.
Schiedsrichter: Igor Covaliuc/Alexei Covaliuc (Moldawien).

(RW)