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Klasse-Abschluss der Lehrgangswoche

08.01.2022

Auch das zweite Test-Länderspiel der deutschen U16-Nationalmannschaft gegen Polen im Rahmen des Lehrgangs in Kienbaum endete mit Beifall und zufriedenen Gesichtern auf der DHB-Bank. Die ausnahmslos aus Spielern des 2005er-Jahrgangs bestehende Mannschaft setzte sich deutlich mit 37:29 (20:16) durch und kann mit einem guten Gefühl an die nächsten Aufgaben des Jahres herangehen.

Nachdem das erste Aufeinandertreffen noch von den beiden Abwehrreihen geprägt war, gaben diesmal die Offensiven den Takt vor. Sowohl Deutschland als auch Polen versuchten mit hohem Tempo in den Angriff zu kommen. Dieses taktische Mittel kam freilich nicht überraschend. Die Gäste hatten am Donnerstag gemerkt, dass die DHB-Deckung im Positionsspiel nur schwer zu knacken war. Auf der Gegenseite hatten Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler und DHB-Talentcoach Carsten Klavehn diesen Ansatzpunkt im Vorfeld des „Rückspiels" gezielt angesprochen, damit ihr Team zu mehr einfachen Torerfolgen kommt. „Unser komplettes Team hat diese Aufgabe gut gelöst und die in den vergangenen Tagen eingeübten Dinge innerhalb kurzer Zeit prima umgesetzt. Wir haben auf der Platte sehr viel gesehen, was wir vorgegeben hatten", lobte Klavehn die starke Leistung.

In der Brandenburghalle entwickelte sich ein offener Schlagabtausch ohne großes Federlesen. Durch einen lupenreinen Hattrick brachte Linus Kutz die Gastgeber mit 5:3 in Führung. Sie verpassten es in den Minuten danach durch zwei, drei verworfene Großchancen die Abstand zu vergrößern. In der Auszeit gegen Mitte des ersten Abschnitts stellten Beppler und Klavehn die Deckung um und nahm zwei Veränderungen im Rückraum vor. Valentin Abt von Frischauf Göppingen störte auf der vorgezogenen Abwehrposition erfolgreich den polnischen Spielaufbau und initiierte somit den einen oder anderen Gegenstoß. Auch Felix Göttler zu seiner Linken erreichte auf Anhieb Betriebstemperatur. Der Rhein-Neckar Löwe spielte genauso wie der schon zur Pause sechsmal erfolgreiche Krischa Leis auf Halbrechts seine Stärke im Eins-gegen-eins aus und trug mit dazu bei, dass sich Deutschland bis zur Pause von 11:11 (19.) auf 20:16 absetzte. „Man hat gerade am Anfang gemerkt, dass die Polen nach der Niederlage eine Reaktion zeigen wollten und mit viel Schwung gekommen sind. Unsere Jungs haben das gut abgefangen und in positive Energie umgewandelt", so der DHB-Talentcoach.

Diese gute Leistung gab dem DHB-Team viel Sicherheit für den zweiten Durchgang, in dem man es verstand die Angriffe mit einer guten Portion Selbstverständlichkeit zu Ende zu führen. Deutschland eröffnete den Abschnitt mit einem 3:0-Lauf. Ohne Schwächephase behielt die Beppler/Klavehn-Sieben die Konzentration, überstand nach 40 Minuten eine kurze Zwei-Mann-Unterzahl schadlos und schüttelte Polen spätestens nach einer Dreiviertelstunde ab. Sinnbidlich für die Torgefahr, die von allen Positionen ausging: Bereits nach 37 Minuten überflügelte man die 24 Treffer vom 24:23-Erfolg zwei Tage zuvor. Deutschland brach mit vorbildlicher Konsequenz und Souveränität den Widerstand des mit fast durchweg ein Jahr älteren Spielern aufgelaufenen östlichen Nachbarn. Linus Kutz besorgte in Überzahl den erstmaligen Zehn-Tore-Vorsprung (32:22, 50.). In der Endphase kam Polen, auch über ihre starke und schwer zu verteidigende zweite Welle, zwar noch etwas auf, aber das änderte nichts am guten Eindruck den Deutschland hinterlassen hatte.

Deutschland: Schuhmann (1), Grundmann - Gömmel (3), Hammer (1), Maurer (1), Abt (3), Funke (4), Kutz (6/1), Seidel (5/1), Willner, Ohl, Riecke, Leis (7), Göttler (4), Weiß (1), Schmidt (1).