Krimi mit Happy-End: DHB-Team schlägt Spanien
24 Stunden nach dem Krimi gegen Portugal folgte beim Vier-Nationen-Turnier in Hamm-Heessen für die deutsche U20-Nationalmannschaft weiblich gegen Spanien direkt der nächste - diesmal mit einem Happy-End. Das Team von Trainer André Fuhr setzte sich mit 28:27 (15:14) durch. „Dieses Erfolgserlebnis war unheimlich wichtig für uns", freute sich Fuhr über das gute Gefühl, das seine Sieben mitnimmt. „Wir haben Herz gezeigt und viele Dinge umgesetzt, die wir uns spontan gegen die spanische Deckung vorgenommen hatten. Wir können sehr zufrieden sein." Dass der Gegner zu dieser Variante greift, kam eher überraschend. Spaniens Trainerin Verónica Cuedrado Dehesa wollte somit die fehlende Eingespieltheit der Deutschen nutzen und Fehler provozieren. Die DHB-Auswahl stieß jedoch gut in die entstehenden Lücken, sodass sich eine offene, umkämpfte Partie entwickelte.
Die Erfolgserlebnisse im Angriff gaben Sicherheit und Selbstvertrauen, und so brachte auch der 9:11-Rückstand die Gastgeber nicht aus der Ruhe. Nina Engel suchte erfolgreich den Weg in die Tiefe, und als der Tempogegenstoß ins Rollen kam, drehte sich das Ergebnis. Nachdem Deutschland im Anschluss an das 1:0 zunächst immer nachgezogen war, ging man in der 27. Minute in Überzahl durch Lotta Gerstweiler wieder in Führung (13:12). Diesen Schwung transportierte der U19-EM-Achte des vergangenen Jahres in den zweiten Durchgang, sodass das Polster auf 18:15 anwuchs. Die sechsmal erfolgreiche Lara Seidel verschaffte ihren Farben mit einem verwandelten Siebenmeter diesen Vorteil.
Die gute Stimmung in der Halle und das lautstarke Pushen von der Bank (Fuhr: „Alle haben sich stark eingebracht und hatten ihren Anteil an dem Sieg") beflügelten. Durch die eine oder andere vergebene Großchance und insgesamt vier verworfene Siebenmeter geriet die Partie wieder auf des Messers Schneide. Spanien kippte das Ergebnis zum 23:22, 24:23 sowie 25:26 aus seiner Sicht, und auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Leni Ruwe in der Endphase brachte die Fuhr-Sieben nicht von ihrem Fokus ab - viel mehr kehrte eine Jetzt-erst-recht-Mentalität ein.
Mit drei Toren in Folge durch Anika Hampel, Jonna Schaube und Lara Seidel ging das DHB-Team wieder mit 28:26 in Führung und verteidigte den Vorteil bis zum Ende. Der Sieg hing in den Schlusssekunden noch am seidenen Faden. Spanien verkürzte per Tempogegenstoß zum 27:28 und hatte die Chance zum Ausgleich, aber Alexandra Humpert parierte den letzten Wurf, sodass ihre Vorderleute die letzten Sekunde in Ballbesitz herunterspielten und sich nach dem Ertönen der Schlusssirene jubelnd in die Arme fielen.
Am Sonntag geht das Vier-Nationen-Turnier in Hamm-Heessen mit den Partien zwischen Portugal und Spanien (10.30 Uhr) sowie Deutschland und Frankreich (13 Uhr) zu Ende. Da aktuell alle vier Mannschaften bei einem Sieg und einer Niederlage stehen (im ersten Spiel des Samstags setzte sich Frankreich mit 31:24 gegen Portugal durch), ist im Kampf um den Turniersieg noch alles möglich. (RW)
Deutschland: Humpert, Krüger, Pfleiderer (1), Jörgens, Seidel (6/3), Hertha, Heider, Tietjen (4/1), Engel (6), E. Ruwe, L. Ruwe (3), A. Hampel (5), Schaube (1), Gerstweiler (2)
Schiedsrichter: Maximilian Engeln/Felix Schmitz.