WM-Abenteuer beginnt am Mittwoch
Die Vorbereitung ist abgeschlossen, das Kribbeln steigt, das WM-Abenteuer steht direkt vor der Tür: Die weibliche U20-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes ist bereit für die Weltmeisterschaft, die am Mittwoch in Slowenien beginnt. Für viele Spielerinnen wird es das erste große internationale Turnier sein, weshalb Trainer André Fuhr betont: „Es braucht Zeit, bis sich alles eingespielt hat. Aber wir haben gute Schritte gemacht und befinden uns auf dem richtigen Weg.“ Das sind die Erkenntnisse nach der kurzen, dafür aber sehr intensiven Vorbereitungszeit.
Fielen zu Beginn des Jahres noch vier Länderspiele aus, so konnte das junge Team beim Vier-Nationen-Turnier in Hamm-Heessen endlich von der Leine gelassen werden und Erfahrungen auf internationalem Terrain sammeln. An die Partien gegen Portugal, Spanien und Frankreich schloss sich nach ein paar freien Tagen ein Lehrgang in Ismaning an. „Wir haben daran gearbeitet, eine stabile Deckung zu stellen, aus der wir mit gutem Umschaltspiel zu einfachen Toren kommen wollen“, verrät Fuhr, worauf er beim WM-Countdown besonderen Wert legte. Auch die starke Einstellung der Mannschaft konnte noch einmal gefestigt werden. In Hamm zeigte die DHB-Auswahl in allen drei Spielen die kämpferischen Qualitäten ihrer geschlossenen Einheit, die sich auch von Rückständen nicht aus der Bahn werfen ließ. „Die Mannschaft ist immer wieder zurückgekommen“, blickt der Trainer zurück. Davon zeigt sich auch DHB-Chefbundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler beeindruckt: „Das Team hat sich Respekt dafür verdient, wir es die Schwierigkeiten in der Vorbereitung weggesteckt hat. Es wurde nicht lange lamentiert, sondern sich immer wieder schnell auf die wartenden Aufgaben eingestellt. André Fuhr dabei mit seiner großen Erfahrung.“
Auf diese Fähigkeiten kommt es nun auch in Celje an. Fuhr: „Wir wollen unsere Stärken in den Vordergrund stellen.“ Das hat besonders für die Auftaktspiele gegen Chile (Mittwoch, 22. Juni) und Mexiko (Freitag, 24. Juni, 16.30 Uhr) Bedeutung – zwei Gegner, gegen die Deutschland nichts liegen lassen möchte, um auf den anvisierten Einzug in die Hauptrunde hinzusteuern. Zum Vorrundenabschluss heißt der Gegner Slowenien (Samstag, 25. Juni, 18.30 Uhr). Für die Erst- und Zweitplatzierten acht Hauptrundengruppen geht das Turnier in der Hauptrunde weiter, in die die gegen die ebenfalls qualifizierte Mannschaft erzielten Punkte mitgenommen werden. Im Idealfall wären es also derer zwei.
Fuhr vertraut in Slowenien vielen Neulingen im DHB-Dress. Auf sie wartet ein besonderer Höhepunkt in ihrer noch jungen sportlichen Laufbahn. „Die Welt- und Europameisterschaften sind für den Nachwuchs ein enormer Entwicklungsfaktor. Wolfgang Sommerfeld hat einmal gesagt, dass die Turniere die Spielerinnen anderthalb bis zwei Jahre älter machen, was die Erfahrung angeht“, betont Jochen Beppler. André Fuhr ist gespannt darauf, wie seine Spielerinnen den Sprung aus dem Verein auf das internationale Level schaffen: „Viele von ihnen nehmen bei uns Führungsrollen ein, die sie aus der Liga nicht kennen. Das Team wird bei der WM eine ganze Saison im Zeitraffer erleben und ein gutes Lernfeld erleben, auf dem sie in der Spitze sogar auf Spielerinnen mit Champions League-Erfahrung treffen.“ (RW)