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„40 Super-Jungs für die Zukunft“

31.07.2019

Fast 40 Spieler der Jahrgänge 2002 und 2003 kamen zum Einsatz, beim erfolgreichen Doppeltest gegen Frankreich und beim European Youth Olympic Festival in Baku (Aserbaidschan) standen zwei komplett verschiedene Mannschaften auf dem Feld - und was alle eint, ist der Erfolg. Drei Siege in drei Spielen bei den Ruhr Games über Ungarn, Portugal und die Niederlande, zwei überzeugende Erfolge gegen Frankreich in Minden und Hille und schließlich drei Siege (inklusive einem erneuten Halbfinalerfolg über Frankreich) sowie die Silbermedaille in Baku sprechen eine deutliche Sprache für die männliche U17 des Deutschen Handballbunds.

Doch die Verantwortlichen treten auf die Euphoriebremse, obwohl sie wissen, dass es vor allem in der Breite ein starker Jahrgang ist: „Wir haben ein breites Fundament für die Zukunft, sprich die U18-EM im nächsten Jahr“, sagt Axel Kromer. Der Sportvorstand des DHB betont aber zugleich: „Mit der Nominierung für eine Nachwuchs-Nationalmannschaft hat man sein Ziel nicht erreicht, denn die nächsten und wichtigen Ziele kommen erst noch. Jetzt gilt es für alle hart zu arbeiten, sich stetig zu entwickeln und mit der Mannschaft auf den EYOF-Erfolg aufzubauen.“

Das sieht Jochen Beppler, der Chef-Bundestrainer Nachwuchs des DHB, ähnlich - er hatte die U17 in den vergangenen Wochen gemeinsam mit DHB-Talentcoach Carsten Klavehn betreut: „Dieser erfolgreiche Sommer war erst der Anfang, die Herausforderungen werden erst noch kommen. Wir wollen möglichst alle Spieler weiterentwickeln.“

Vor allem wegen der hohen Belastungen - viele Spieler standen bis 15. Juni noch in den Finals um die Deutsche Meisterschaft oder hatten parallel A- und B-Jugend gespielt - war der breite Kader aus den Sichtungen beibehalten worden. „Wir haben bewusst die Belastung verteilt, und konnten so vielen Spielern die Chance auf Länderspieleinsätze oder sogar das EYOF geben, aber bei der U18-Nationalmannschaft wird dieser Kreis natürlich etwas kleiner. Gerade die jüngeren Spieler, die beim Deutsch-Französischen Jugendwerk dabei waren, werden nun versuchen, für Konkurrenz zu sorgen“, sagt Beppler.

Der Wetzlarer lobt vor allem, wie die Mannschaft mit den drei verletzungsbedingten Ausfällen vor dem EYOF-Finale gegen Kroatien (28:29) umgegangen ist. „Alle, auch die drei Verletzten, die mit der Mannschaft aufgelaufen sind, haben diese Mentalität verkörpert, die wir sehen wollen. Sie haben gemeinsam eine tolle Reaktion gezeigt. Zudem hat sie natürlich die Präsenz der gesamten DOSB-Mannschaft beim Finale gepusht, für das sich die Mannschaft beim deutschen Team auch bedankt hat. “ Und vielleicht, so Beppler, habe die Finalniederlage auch ihr Gutes: „Das sollte Ansporn und Motivation für die zukünftige Entwicklung dieser Mannschaft sein.“

Im Herbst steht der nächste Lehrgang an, dann schon unter der Leitung des Duos Erik Wudtke/Alexander Koke. Zwischen den Jahren folgt als nächster Höhepunkt das internationale Turnier in Merzig. „Wir haben 40 gute Jungs für die Zukunft“, blickt Beppler optimistisch voraus. Gemeinsam mit Klavehn hat er für jeden Spieler und deren Vereinstrainer ein individuelles Video-Feedback erstellt. Durch die Funktion als Talentcoach werde durch Klavehn zeitgleich sichergestellt, dass die Sichtungskriterien und die Kooperationen mit Vereinen und Landesverbänden immer auf dem neusten Stand seien.

„Durch unseren Talentcoach ist eine Breite in den ersten Jahrgängen gewährleistet, nun wird es spannend werden, wenn aus 40 Spielern nur noch ein Kreis von rund 20 bis 24 übrig bleibt, aber auch die anderen wollen wir in ihrer Entwicklung natürlich mitnehmen“, betont Kromer. Und der DHB-Sportvorstand nimmt aus dem U17-Sommer eine zusätzliche Erkenntnis für die Zukunft mit: „Wir haben Frankreich dreimal in dieser Altersklasse geschlagen und sind mindestens auf Augenhöhe mit den Franzosen. Daher hoffe ich, dass die Entwicklung so verläuft, dass wir sie auch in vier Jahren bei der U21-WM bezwingen können. Denn die Erfahrung eines solchen Turniers wie dem EYOF nimmt diesen Spielern niemand mehr.“

Autor: BP