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11.07.2019

Die Niederländerinnen starteten mit einer offensiven und aggressiven 3:2:1-Deckung in das Spiel. Das DHB-Team wirkte sichtlich verunsichert und kam selten zu einem geduldigen Aufbau. Den holprigen Start der Deutschen nutzten die Niederländerinnen, um schnelle, einfache Tore zu erzielen. Beim Stand von 5:9 aus deutscher Sicht sah sich Trainerin Marielle Bohm gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen und die Abwehr umzustellen. Zwar gehörte nach der Auszeit Deutschlands Dana Bleckmann der erste Treffer (6:9), doch die Niederländerinnen konterten und spielten ihre Angriffe mit viel Tempo und Ballsicherheit aus. Vor allem über ihre zielsichere Linkaußenspielerin Zoe Sprengers, Torschützenkönigin der U17-EM, kamen sie immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen. Nach einer knappen Viertelstunde stand die DHB-Deckung zwar besser und auch Laura Waldenmeier parierte einige Bälle, jedoch fehlte es im Angriff immer wieder an Durchsetzungsfähigkeit. Eine doppelte Unterzahl nach Zeitstrafen gegen Maxi Mühlner und Dana Bleckmann leitete dann den 4:0-Lauf der Niederländerinnen ein. In der 25. Minute zückte Bohm beim Zwischenstand von 9:15 aus deutscher Sicht zum zweiten Mal die grüne Karte.

Doch auch nach der Auszeit taten sich die Deutschen schwer: Eine umstrittene Zeitstrafe an Hannah Kriese und die damit verbundene Unterzahl zwangen Bohm dazu, die Torhüterin rauszunehmen. Die Niederländerinnen witterten ihre Chance und eroberten in der aggressiven Deckung den nächsten Ball und trafen anschließend ins leere Tor zum 10:17. Doch die DHB-Juniorinnen bewiesen eine gute Moral und kämpften sich heran: Ein 3:0-Lauf brachte den 13:17-Halbzeitstand in Györ.

In der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff lief das DHB-Team dem Vier-Tore-Rückstand hinterher. Erst in der 45. Minute verkürzten sie den Rückstand auf drei Tore zum 22:25. Die bis dahin souverän und ohne jegliches Anzeichen von Nervosität aufspielenden Niederländerinnen zeigten dann ihre erste Schwächephase. Laetitia Quist bescherte mit einem Doppelpack den 27:28-Anschluss, woraufhin Monique Tijsterman die erste gegnerische Auszeit nahm.

Es folgte anschließend die dritte Zeitstrafe und somit die rote Karte für Maxi Mühlner – die Chance für das Team in orange, das prompt wieder mit drei Toren in Front lag (27:30). Doch wieder war es ein 3:0-Lauf Deutschlands, der 40 Sekunden vor Abpfiff den 30:30-Ausgleich bescherte. Die Niederlande zeigte sich jedoch unbeeindruckt und netzte 15 Sekunden vor Schluss zum 30:31 ein. Der letzte Freiwurf und damit die letzte Chance auf den Ausgleich für Deutschland landete im Block – 30:31-Endstand für die Niederlande. Beste Schützin und zugleich beste Spielerin des Spiels wurde Zoe Sprengers mit einer tadellosen Quote und 13 Treffern.

„Natürlich haben wir uns zum Auftakt ein besseres Ergebnis gewünscht“, sagt Bohm enttäuscht nach dem Abpfiff. „Uns ist es vor allem in der ersten Hälfte nicht gelungen, das niederländische Tempospiel zu unterbinden. Wir bekommen alleine in der ersten Halbzeit zehn Gegenstoßtreffer, das ist einfach zu viel.“ Bohm lobt jedoch den Willen und die starke Moral ihres Teams: „Trotzdem habe ich eine Mannschaft gesehen, die Gas gegeben hat und die immer wieder versucht hat, zurück zu kommen. Wir haben in der zweiten Hälfte gezeigt, dass wir in der Lage sind, das Spiel zu bestimmen. Wir werden jetzt die positiven Dinge aus dem Spiel heute mitnehmen, um morgen gegen Kroatien die wichtigen zwei Punkte zu holen und damit die Chance aufrecht zu erhalten, uns aus eigener Kraft für die Hauptrunde zu qualifizieren.“

Am morgigen Freitag, 12. Juli, geht es um 14.30 Uhr weiter im zweiten Vorrundenspiel gegen Kroatien. Den Vorrundenabschluss bildet die Partie gegen die starken Däninnen am Sonntag, 14. Juli, ebenfalls um 14.30 Uhr. Die Spiele sind unter dhb.de/livestreams zu sehen. Die Gruppensieger und Zweitplatzierten der vier Vorrundengruppen ziehen in die Hauptrunde ein, die übrigen acht Teams spielen die Plätze 9 bis 16 aus.

 

Deutschland – Niederlande 30:31 (13:17)

Deutschland: Lena Schmid (TuS Metzingen), Laura Waldenmaier (SG H2KU Herrenberg), Ndidi Agwunedu (HSG Blomberg-Lippe/3), Lena Hausherr (BVB 09 Dortmund/1), Paulina Golla (Buxtehuder SV/4), Mariel Wulf (BVB 09 Dortmund/2), Hannah Kriese (BVB 09 Dortmund/1), Dana Bleckmann (BVB 09 Dortmund/6), Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lilli Holste (TSV Bayer 04 Leverkusen), Leonie Kockel (BVB 09 Dortmund/3), Laetitia Quist (TuS Metzingen/2), Lisa Antl (Buxtehuder SV/1), Maxi Mühlner (HSG Bad Wildungen Vipers/1), Luisa Scherer (Buxtehuder SV), Pauline Uhlmann (HC Leipzig/6)

(ala)