Die ehemalige Nationalspielerin Inge Lirka-Walther ist tot
Inge Lirka-Walther ist tot. Die ehemalige Spielführerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft starb bereits am 23. August im Alter von 95 Jahren. Dies teilte der Freundeskreis des Deutschen Handballs mit.
Inge Lirka-Walther spielte von 1952 bis 1957 20-mal für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. 1956 führte sie ihre Teamkolleginnen in die Weltmeisterschaft im eigenen Land auf das Großfeld, ein Jahr später im damaligen Jugoslawien in die erste WM auf dem Kleinfeld überhaupt.
Das Turnier in Jugoslawien trugen die Mannschaften nach Hallenhandball-Regeln auf dem Kleinfeld unter freiem Himmel aus.
Bei der WM 1956 unterlag Deutschland im Finale in Frankfurt am Main Rumänien vor 20.000 Zuschauern mit 5:6. Von der Weltmeisterschaft 1957 kehrte das deutsche Team als WM-Vierter nach Deutschland zurück.
„Inge Lirka-Walther war eine große Zeitzeugin der deutschen Handball-Geschichte. Sie hat den Handballsport beinahe 100 Jahre begleitet”, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes.
Die 95-Jährige lebte zuletzt in Berlin-Neukölln. Dem Handballsport hatte sie sich bereits im Alter von 14 Jahren verschrieben; zunächst beim VfV Spandau. Durch ihren Mann, Helmut Lirka, zog die Spielmacherin nach Neukölln und wurde beim Berliner SV 92 aktiv.
Kontakte zu ihren ehemaligen Wegbegleiterinnen pflegte sie bis an ihr Lebensende. Bis zuletzt war sie auch Mitglied im Freundeskreis des Deutschen Handballs.
2017, anlässlich der Frauen-WM in Deutschland, hatte Inge Lirka noch einmal verschiedenen Handball-Informationsdiensten über ihr Wirken auf dem Handballfeld Rede und Antwort gestanden. „Die ersten 20 Länderspiele für Deutschland nach dem Krieg habe ich alle mitgemacht“, erklärte sie noch im April vergangenen Jahres gegenüber der Redaktion von dhb.de. „Das war ein besonderes Gefühl mit einer neuen Zeit.“
In zehn Spielen in der Halle hatte sie sieben Tore, in zehn Spielen auf dem Großfeld 19 Tore geworfen. In ihrer gesamten Laufbahn sei sie nie verwarnt oder vom Platz gestellt worden. Fairplay habe für die ehemalige Nationalspielerin immer an oberster Stelle gestanden.