Altlandsberg verspielt Sieg-Chance beim Berliner TSC
Altlandsberg verspielt Sieg-Chance beim Berliner TSC
Die 21:23 (10:10)-Niederlage in der Werner-Seelenbinder-Halle des Berliner Velodroms war aus Altlandsberger Sicht kein Handball-GAU. Der hatte eher beim 19:28-Hinspiel gegen den Berliner TSC im vergangenen Oktober stattgefunden.
Diesmal kämpften die MTV-Drittliga Frauen sehr anständig und spielten auch phasenweise ordentlich. „Als wir eine Viertelstunde vor Schluss mit vier Toren führten, dachte ich, wir werden einen Sieg nach Hause bringen“, sagte Wolfram Eschenbach, Team-Manager der grün-weißen Damen. Und wie ihm ging es wohl vielen im MTV-Lager, zu denen anfangs auch noch die ersten Männer des Vereins zählten. Sie hatten vor ihrem eigenen Punktspiel gegen Warnemünde noch einen Kurz-Trip nach Berlin gemacht, um den Drittliga-Frauen den Rücken zu stärken. Den angesprochenen Vorsprung haben sich die MTV-Ladies zwischen der 39. und der 46. Minute erarbeitet. Da machten die Altlandsbergerinnen aus einem 13:14-Rückstand eine 19:15-Führung. Da lief der Ball so, wie es im Training geübt wird. Da erarbeitete man sich auf der Grundlage einer funktionierenden Abwehr klare Chancen. Und da kamen ein paar funktionierende Würfe.
Doch leider hielt der MTV dieses Niveau nicht durch. Machte zu viele Fehler und ermöglichte so dem cleveren Gegner immer wieder erfolgreiche Gegenstöße. Ohne hier im handballerischen Fachchinesisch zu analysieren: Bei den am Ende um zwei Tore besseren Gastgeberinnen fielen drei Dinge auf, die schließlich stark mitentscheidend für das Endergebnis waren. Erstens: Der TSC erzielte viel Wirkung mit seiner 5:1-Abwerhr. Zweitens: Ausgezahlt hat sich auch der Torwartwechsel. Für Juliane Meyer, die gut begann, später aber kaum noch einen Ball kriegte, kam eine Viertelstunde vor Schluss Maria Fischer. Und die zog mit guten Paraden den MTV-Frauen mehrfach den Nerv.
Am Wichtigsten aber war: Die Berlinerinnen hatten mit der ehemaligen Bundesliga-Spielerin Anja Scheidemann eine Frau in ihren Reihen, die letztendlich den Unterschied machte. Die Ex-Frankfurterin sorgte nicht nur für neun Treffer. Sie behielt auch in brenzligen Situationen den Kopf oben, führte klug Regie. Respekt. Da muss man Beifall klatschen. So geht Handball.
Auf der anderen Seite hatte Viktória Várkonyi (7) eine ähnliche Performance. Zumindest beim Vollstrecken. Die Ungarin steigerte sich im Spielverlauf, ohne das Match für ihr Team so prägen zu können, dass es für einen Sieg ausreichte. Dafür hätten die Anspiele besser kommen müssen. Dafür hätte die rechte Seite besser funktionieren müssen. Und vielleicht hätte es dafür – wie sonst so oft – auch eines Vorsprungs auf der Torwart-Position bedurft.
So wurde es nichts mit zwei Punkten auf dem Geburtstagstisch von Sylvia Kalina. Die zuverlässige Kreisläuferin wurde am Sonnabend 31 Jahre jung und steuerte an diesem drei Tore sowie ganz viel Abwehr-Können bei. Woran lag es aus ihrer Sicht, dass es nicht mit dem erhofften Erfolg klappte? „Wir haben ja lange gut gespielt. Aber in der entscheidenden Phase fehlten uns wohl die Typen“, meinte „Kalli“. Und nun? Der MTV hat das Duell Elfter gegen Zwölfter verloren. Man sollte sich deswegen aber nicht verrückt machen. Die MTV-Damen haben noch fünf Spiele zu bestreiten. Nächsten Sonnabend zu Hause gegen Harrislee, dann gegen Henstedt-Ulzburg, Schwerin, Oldenburg II und Vechta. Da sind noch lösbare Aufgaben dabei.
TSC Berlin: Meyer, Fischer; Schwarz 2, Großmann, Iwanow, Meyer 2/2, Maasen, Scheidemann 9, Roscher, Willing 5, Hoth 2, Kämpf 1, Mrozinski, Chmurski 2.
MTV Altlandsberg: Wiehle, Haß; Berger 1, Lütke 3/1, Várkonyi 7, Weise 1, Kalina 3, Fleck 3/2; Mandelkow, Schönfelder 2, Wiechert 1.