Gute HSG Konstanz schnuppert lange an Überraschung gegen Schweizer Nationalmannschaft
Gute HSG Konstanz schnuppert lange an Überraschung gegen Schweizer Nationalmannschaft
Mit einer der besten Leistungen in dieser Spielzeit, eingerechnet die Vorbereitungsspiele, hat die HSG Konstanz der Schweizer A-Nationalmannschaft hervorragend Paroli geboten und war sechs Minuten vor Schluss durch den Treffer von Fabian Wiederstein zum 25:26-Anschluss dicht an der Überraschung. Doch einige neue Varianten und großes Risiko gingen, so Cheftrainer Daniel Eblen „richtig in die Hose“, sodass die Eigenossen noch auf 30:26 erhöhen konnten.
Doch viel wichtiger waren Eblen viele kleine, aber wichtige Erkenntnisse. „Das war sehr positiv“, bilanzierte er. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr konstant gespielt und der Ball ist viel besser gelaufen.“ Besser als zuletzt etwa gegen Balingen, als die HSG Konstanz noch deutlicher verkrampfter aufgetreten war. „Nun war das so, wie wir uns das vorstellen und in der Vorbereitung oft gesehen haben“, lobte er sein junges Team. „Ziel ist es, dies mit in die Punktspiele zu nehmen.“
Denn gerade im Hinblick auf das schwere Auswärtsspiel beim heimstarken TVS Baden-Baden hatte der A-Lizenzinhaber noch einiges ausprobiert, neue Varianten und Aufstellungen getestet. Die wichtigste Erkenntnis war aber jene, dass „wenn die Jungs mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen und sich nicht in jede Richtung einen Kopf machen“, so der HSG-Coach, „dass das gut klappen kann.“ So wie in einer temporeichen, abwechslungsreichen Anfangsphase, in der die HSG direkt mit 2:0 in Führung ging und bis zum Stand von 9:7 meist mit zwei Treffern vorlegte. In überragender Form zeigte sich dabei Mittelmann Tom Wolf, der genauso wie Tim Jud nach der Pause viel Torgefahr ausstrahlte und das Spiel exzellent leitete. „Eblen: „Da war viel Druck da. Es ist wichtig, dass die beiden Torgefahr ausstrahlen.“ Es dauerte, bis die Schweiz mit robustem Körpereinsatz und einigen Schreckmomenten für die HSG-Anhänger nach zu Boden gegangenen HSG-Akteuren das erste Mal in Führung gehen konnte (12:11), doch die Gastgeber glichen jeweils wieder aus. Erst ein Treffer mit der Pausensirene bescherte der Landesauswahl wieder eine hauchdünne 17:16-Führung, die viel Spannung für Durchgang zwei versprach.
Doch ein Vier-Tore-Lauf direkt nach dem Seitenwechsel brachte Konstanz das erste Mal deutlich ins Hintertreffen. War in der ersten Halbzeit nach ein paar Anlaufschwierigkeiten in Zusammenarbeit mit der Deckung auf Torwart Simon Tölke Verlass, so setzte Maximilian Wolf in den zweiten 30 Minuten noch eins drauf und wurde zeitweise zum unüberwindbaren Hexer, der reihenweise freie Chancen vereitelte. Ohne die verletzten Samuel Löffler und Felix Krüger – bei beiden ist ein Einsatz am Wochenende ungewiss – mussten die Hausherren die Schweiz auf fünf Tore ziehen lassen. Doch dann kam Maximilian Wolf und mit ihm die Konstanzer Auferstehung, die Fabian Wiederstein vom Kreis zum 25:26-Anschlusstreffer nach 54 Minuten krönte. Drei Treffer in das leere HSG-Tor besiegelten die zu hohe 26:30-Niederlage der guten Konstanzer.
Ernst wird es für die HSG Konstanz nun wieder am Sonntag um 16.30 Uhr beim TVS Baden-Baden, der in seinem ersten Heimspiel mit dem klaren 30:22-Sieg gegen den TV Willstätt ein dickes Ausrufezeichen gesetzt hat.
HSG Konstanz: Maximilian Wolf, Simon Tölke (Tor); Michel Stotz (1), Fabian Schlaich (2), Tom Wolf (5), Fabian Wiederstein (3), Paul Kaletsch (6/5), Fabian Maier-Hasselmann, Joschua Braun (2), Tim Jud (4), Tim Keupp (2), Samuel Wendel.
Zuschauer: 300 in der Schänzle-Sporthalle Konstanz.
Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier.