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Blick nach vorne und über den Tellerrand

22.11.2021

Nach zweijähriger Präsenzpause fand im Europa-Park im badischen Rust wieder die traditionelle Tagung aller Bundestrainer des Deutschen Handballbunds statt. Insgesamt kamen inklusive der DHB-Mitarbeiter aus dem Bereich Leistungssport sowie DHB-Sportvorstand Axel Kromer 16 Experten zusammen, um zu evaluieren und zugleich die Zukunft der Nationalmannschaft zu gestalten.

Dass beide Bundestrainer der A-Mannschaften  in jüngster Vergangenheit intensiv auf die Jugend gesetzt hatte, freute vor allem Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler: „Diese Nominierungen und das Vertrauen freut natürlich alle im Nachwuchs handelnden Personen.“ Denn ein Kernpunkt der Tagung war, wie man aus den starken DHB-Nachwuchsmannschaften viele Talente möglichst frühzeitig, aber auch nachhaltig einbinden kann. „DAs Ende eines olympischen Zyklusses stellt immer eine gewisse Zäsur und einen neuen Start in den nächsten Zyklus bis Paris 2024 oder LA 2028 dar. Von daher haben wir uns natürlich intensiv mit der Zukunft beschäftigt.“, betonte Beppler die Marschrichtung.

Drei Tage lang ging es im Europa-Park in Rust aber auch um die Aufarbeitung der Turniere im Sommer sowie einen Blick über den Tellerrand. Wie trainieren Speerwerfer ihre Wurfkraft und ihre Bewegungsabläufe? Das war das Thema der Zusammenkunft mit Boris Obergföll, Ex-Speerwurf-Weltstar und heute erfolgreicher Bundestrainer. „Da gab es zahlreiche Anknüpfungspunkte, was wir voneinander lernen können“, betonte Beppler.

Weiterer externer Referent war Per Morten Södal aus Norwegen, der gerade beim IHF-Kongress zum neuen Vorsitzenden der Regel- und Schiedsrichterkommission des Weltverbands gewählt worden war. „Für die Trainer ist ein so tiefer Einblick in die Entwicklungen der Regelfragen auch eminent wichtig. Wir hatten einen hervorragenden Austausch und wissen um die Zusammenhänge aus Regel- und Spielentwicklung.“, sagte Beppler.

Erstmals waren in dieser Runde auch die Bundestrainer Bildung Patrick Luig und Athletik David Gröger vertreten. Der Bereich Athletiktraining nahm vor allem vor dem Hintergrund der zukünftig zur Verfügung stehenden Kinexon Technologie einen breiten Raum ein. „Wir haben mittlerweile ein stetig wachsendes Expertenwissen, von dem der Handballsport in Gänze profitiert. Das zeigt die Professionalisierung in allen Bereichen des deutschen Handballs und die Entwicklung unserer Sportart“, lobt Beppler.

Ein wichtiges Ergebnis der Tagung waren künftige Anpassungen der DHB-Sichtungen an internationale Tendenzen und der Fokus auf das Tempospiel der Nationalteams. Bestätigt wurden auch die zusätzlichen - größtenteils internationalen - Lehrgangs- und Testspielmaßnahmen für die Corona-Jahrgänge, zum Beispiel mit der Teilnahme der weiblichen Jugend am EYOF und zusätzlichen Länderspielen der männlichen Jugend. „Die Tagung war ein wichtiger Schritt und ein toller Impuls für die künftige Ausrichtung unserer Nationalmannschaften“, sagte Beppler.

Das sah DHB-Sportvorstand Axel Kromer ähnlich: „Es ist jedes Mal sehr befruchtend und erfrischend sich mit den Kolleginnen und Kollegen auch mal längere Zeit in Präsenz austauschen zu können. Jedes Gespräch, jeder Vortag bietet die Chance dadurch etwas zu lernen.“

(BP)