Europatreffen der Schiedsrichterchefs in Wien
Spannende Diskussionen, intensiver Gedanken- und Wissensaustausch – und Input vom Deutschen Handballbund: Zum ersten Mal seit 2005 hatte der europäische Verband EHF ein Treffen aller Schiedsrichterchefs ihrer Nationalverbände organisiert – und 38 Mitgliedsverbände waren am vergangenen Wochenende in Wien vor Ort. Der DHB war gleich doppelt vertreten: mit Schiedsrichterchefin Jutta Ehrmann-Wolf, die gleichzeitig auch Mitglied der EHF-Schiedsrichterkommission ist, sowie Leiter Schiedsrichterwesen Lehre Kay Holm.
Ehrmann-Wolf stellte in ihrer Präsentation das Schiedsrichterwesen in Deutschland vor, mit dem speziellen Fokus auf die Ausbildung von Schiedsrichter*innen – unter dem Motto: „In Zukunft soll nicht mehr zwischen männlichen oder weiblichen Schiedsrichtern unterschieden werden, sondern nur zwischen guten und schlechten.“ Insgesamt war die Veranstaltung für Ehrmann-Wolf absolut gelungen: „Dieser Austausch mit vielen Schiedsrichterchefs aus unterschiedlichen Ländern ist eminent wichtig, da man für sein eigenes Aufgabenfeld viel mitnehmen kann. Es ist elementar, dass solche Veranstaltungen regelmäßig stattfinden.“
„Das Treffen war wirklich produktiv für uns alle“, sagte auch George Bebetsos, Koordinator des EHF-Schiedsrichterprogramms: „Ein wichtiges Ergebnis war, dass wir wissen wollten, wie wir Schiedsrichterchefs in ganz Europa helfen können. Die Situation in den Ländern ist unterschiedlich, aber wir haben viele Antworten auf unsere Frage erhalten: Was wollen Sie von uns?‘“
Ein großes Thema auf der prall gefüllten Tagesordnung war die Präsentation der neuen IHF-Regeln durch Per Morten Södal, dem neuen Vorsitzenden der IHF-Regel- und Schiedsrichterkommission. „Da haben wir sehr viel praktischen Input erhalten, wie wir diese Regeln nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite lehren können. Nächstes Wochenende gibt es eine Videokonferenz mit den Schiedsrichterchefs und den Lehrwarten der Landesverbände, die ihre Schiedsrichter*innen vor Ort schulen müssen. Daher war diese Veranstaltung sehr hilfreich“, sagte Kay Holm, Leiter Schiedsrichterwesen Lehre, für den das Treffen in Wien zudem wichtig war, „um die Verantwortlichen aus vielen Ländern und deren Arbeitsweise einmal persönlich kennenzulernen“.
In Wien wurde entschieden, dass EHF und IHF bei ihren Turnieren künftig die gleichen Technologien verwenden, um Schiedsrichter*innen und Delegierte zu unterstützen – wie zum Beispiel den Videobeweis. Alle nationalen Verbände, die den Videobeweis in Zukunft nutzen wollen, sind zudem verpflichtet, diese neuen Regeln zu befolgen, wie und wann er einzusetzen ist.
Weitere Themen waren die Vorbereitung der Schiedsrichter*innen für die Frauen-EM im November, die sportliche Vorbereitung, Spielmanipulationen und neue Technologien.
(BP)