Schulze/Tönnies leiten EM-Finale
Zum ersten Mal seit zwölf Jahren leiten deutsche Schiedsrichter wieder ein Finale eines großen Turniers: Wie die EHF am Donnerstag bekanntgab, wurden Robert Schulze und Tobias Tönnies für das Endspiel der EHF EURO in Budapest nominiert. „Wir freuen uns tierisch, dass wir die deutschen Fahnen am Sonntag vertreten dürfen, das ist einfach geil, mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, freute sich Schulze am Donnerstagabend.
Für die beiden Magdeburger ist es nach 2020 erst die zweite Männer-Europameisterschaft, 2019 und 2021 hatten sie den DHB bei den Männer-Weltmeisterschaften in Deutschland/Dänemark und Ägypten vertreten, 2021 hatten sie zudem ihr Olympiadebüt in Tokio. Bei der Weltmeisterschaft in Ägypten leiteten sie unter anderem das Eröffnungsspiel sowie ein Halbfinale, bei ihren ersten Olympischen Spielen im Sommer in Tokio wurden sie für das Spiel um Platz drei angesetzt. Bei der EM 2022 hatten Schulze/Tönnies je zwei Vorrunden- und Hauptrundenspiele geleitet.
„Diese Nominierung ist eine große Auszeichnung für die tollen Leistungen, die die beiden bei der EM gebracht haben. Das freut mich unglaublich für beide, es ist aber auch eine Wertschätzung für das gesamte Schiedsrichterwesen in Deutschland. Robert und Tobi dürfen richtig stolz darauf sein“, sagt DHB-Schiedsrichterchefin Jutta Ehrmann-Wolf, die für das Halbfinale Frankreich gegen Schweden am Freitag und das Spiel um Platz drei am Sonntag als EHF-Delegierte nominiert wurde.
Die ersten Glückwünsche zur Finalnominierung der beiden DHB-Eliteschiedsrichter kommen von DHB-Präsident Andreas Michelmann: „Ich freue mich für Robert Schulze und Tobias Tönnies, dass sie am Sonntag das Finale leiten dürfen. Das zeigt einmal mehr die Qualität der Schiedsrichter-Schule des Deutschen Handballbundes. Über die Jahre hinweg ist bei den beiden eine Entwicklung zu beobachten, die sie zurecht in dieses Endspiel geführt hat. Auch die Erfahrung aus den zahlreichen Top-Spielen der Handball-Bundesliga kommt Schulze/Tönnies zugute.“
Die Daumen für ein erfolgreiches Finale drückt auch Lars Geipel, der mit seinem Gespannpartner Marcus Helbig bei Welt- und Europameisterschaften und Olympischen Spielen zahlreiche Halbfinals geleitet hatte: „Das ist eine riesige Ehre und beweist die tolle Qualität des deutschen Schiedsrichterwesen. Ich freue mich riesig für die beiden. Das zeigt, dass der DHB insgesamt den richtigen Weg eingeschlagen hat. Beide habe es absolut verdient durch ihre herausragenden Leistungen national wie international.“
Das letzte Endspiel mit deutschen Schiedsrichtern bei einem Großturnier gab es bei der EM 2010, als die 2011 bei einem tragischen Autounfall verstorbenen Bernd und Rainer Methe das Finale Frankreich gegen Kroatien in Wien leiteten. Bernd Ullrich und Frank Lemme waren die Schiedsrichter des Männer-Olympiafinales 2008 in Peking zwischen Frankreich und Island.
(BP)