DHB-Team verpasst knapp den Turniersieg
Die weibliche U20-Nationalmannschaft hat beim Vier-Nationen-Turnier in Hamm-Heessen den möglichen Turniersieg knapp verpasst. In der abschließenden Partie gegen Frankreich unterlag Deutschland mit 27:29 (15:17), bestätigte dabei allerdings seine gute kämpferische Einstellung aus dem Samstag-Spiel gegen Spanien (28:27).
„Wir können vor dem schwierigen personellen Hintergrund zufrieden sein, wie wir uns präsentiert haben. Die Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde gekämpft gegen eine gute französische Mannschaft“, sagte Trainer André Fuhr nach der spannenden Begegnung vor rund 500 Zuschauern. An der Moral und dem Kampfgeist mangelt es der DHB-Auswahl nicht. Sie blieb nach dem frühen 3:8-Rückstand (11.) konzentriert und glaubte an ihre Chance, mit viel Leidenschaft das Blatt wenden zu können. Lucy Jörgens setzte nach ihrer Einwechslung im linken Rückraum mit ihrer Dynamik Akzente und trug dazu bei, dass der Gastgeber in der Endphase des ersten Abschnitts den Rückstand reduzierte und aus dem 9:14 ein 13:15 machte. Der Zwei-Tore-Unterschied hatte auch zur Pause Bestand (15:17).
Immer wieder kämpften sich die Fuhr-Schützlinge zurück. Aber der letzte Tick, sprich der Ausgleich, wollte nicht gelingen. In den entscheidenden Phasen schlichen sich verworfene Abschlüsse oder technische Fehler ein. Zum starken Rückhalt entwickelte sich Annabell Krüger. Die Torhüterin aus Leipzig hatte in den ersten beiden Partien nicht viel Einsatzzeit erhalten, gegen Frankreich lief sie aber gerade in der zweiten Halbzeit zu großer Form auf. Unter anderem hielt sie ihr Team mit einem parierten Siebenmeter, einem entschärften Tempogegenstoß und weiteren abgewehrten freien Würfen im Spiel. Mit zwei bis drei Treffern Abstand verfolgte Deutschland die Equipe tricolore permanent. Als Kreisläuferin Jonna Schaube in der 54. Minute zum 25:26 traf und den Anschluss markierte, lebte die Hoffnung auf den Turniersieg wieder auf. In den heißen Situationen fehlt der jungen Mannschaft aber noch etwas die Abgezocktheit. Ein Kreisübertritt und ein Stürmerfoul beim Stand von 25:27 kamen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Nina Engel brachte ihr Team zwar noch zweimal ran, aber der eingangs entstandene Rückstand war in diesem umkämpften Vergleich nicht zu kompensieren.
Gute Nachricht: Leni Ruwe, die gegen Spanien, verletzungsbedingt nach einem schweren Sturz auf die Hüfte vom Feld getragen werden musste, weilte zum Turnierabschluss bereits wieder in der Halle. Zum Einsatz kam sie nach dem Zwischenfall vom Samstag aber natürlich nicht.
Der Turniersieg ging an Spanien, Deutschland folgte hinter Frankreich und Portugal auf Rang vier. „Das Spiel überhaupt keine Rolle“, kommentierte Fuhr. In dem ausgeglichenen Teilnehmerfeld hätten drei Tore mehr gegen Frankreich zum ersten Platz gereicht. (RW)
Deutschland: Humpert, Krüger - Pfleiderer (2), Jörgens (4), Seidel (1), Hertha (5), Heider (1), Tietjen, Engel (5/1), E. Ruwe (2/2), Hampel (4), Schaube (2), Gerstweiler (1).
Schiedsrichter: Christian Hannes/David Hannes.