Die TSG Ober-Eschbach holt die 22-jährige Lilla Orban aus Ungarn
Die TSG Ober-Eschbach, die die vergangene Saison in der 3. Liga West der Frauen auf dem elften Platz beendet hat, wird in Zukunft auf die Dienste von Inga Feuchtmann Pérez verzichten. Allerdings mit ein bisschen Ärger, weil die Deutsch-Chilenin „trotz bestehender Vereinbarung für die kommende Saison“, teilt der Klub mit, „unbedingt dem Lockruf des Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 folgen wollte“. Ersatz ist aber schon gefunden: Die Ungarin Lilla Orban wechselt nach Bad Homburg.
Sicherlich war der Zeitpunkt nicht günstig, doch dank ihrer guten Kontakte hat die TSG Ober-Eschbach die 22-jährige Rückraum-Mitte-Spielerin vom ungarischen Zweitligisten Kispest NKK nicht nur schnell gefunden, sondern ist sich mit ihr auch schnell einig geworden. „Wir konnten im Probetraining Lillas Fähigkeiten erkennen und sind davon überzeugt, dass sie perfekt zu uns passt“, sagt TSG-Manager Gerhard Döll. „Ob unsere Erwartungen dann tatsächlich eintreffen, wird sich zeigen. Es gibt aber genügend Gründe, optimistisch zu sein. Sie versteht und spricht schon etwas Deutsch. Ökonomische Beweggründe gibt es keine, und so konnten wir uns bei diesem Thema sofort verständigen.“
Lilla Orban, die mit ihrer Mutter in Bad Homburg zu Besuch und sofort begeistert war, besitzt bereits eine Trainerlizenz und trainiert Kinder. „Das heißt“, erklärt Gerhard Döll, „dass sie sich mit ihrem Hobby perspektivisch auseinandersetzt. Ihr Integrationswille scheint sehr ausgeprägt, und sie spielt die Positionen, auf denen wir Bedarf haben.“ Nicht nur auf der zentralen Rückraum-, sondern auch auf der Kreisläufer-Position ist Lilla Orban zu Hause.
Bei dieser Begeisterung scheint es auf Gegenseitigkeit zu beruhen. „Ich war jetzt das erste Mal für drei Tage in Deutschland. Bad Homburg und die Personen, die ich kennengelernt habe, haben mir sehr gut gefallen“, sagt Lilla Orban, die sowohl mit rechts als auch mit links werfen kann und in Ungarn bei Dunaferr NKK auch schon Erstliga-Luft geschnuppert hat. „Ich möchte schnell meine deutschen Sprachkenntnisse durch Kurse, Arbeit und Handball weiterentwickeln. Mein Wille, zur TSG Ober-Eschbach zu kommen, war sehr groß. Ich freue mich, dass ich eine Chance bekomme und werde versuchen, meine beste Leistung zu bringen.“
Und der Ärger über den Abgang von Inga Feuchtmann Pérez hält sich bei der TSG dann auch schon wieder sehr in Grenzen. „Wer wie Inga nach einem Jahr in Deutschland trotz Kurs und weiterer unterstützender Maßnahmen nicht bereit ist, unsere Sprache zu sprechen, lässt Integrationsbereitschaft vermissen“, sagt Ober-Eschbachs Manager Gerhard Döll. „Eine solche Spielerin muss nicht mit Gewalt hiergehalten werden.“