Mark Schober auf dem Handballfeld.
Foto: Sascha Klahn

Mark Schober: „Auch von solchen Events können wir lernen“

30.07.2024

Die Olympischen Spiele in Paris nutzt der Deutsche Handballbund auch zum Lernen – und vor allem mit Blick auf das laufende Jahrzehnt des Handballs als Studienreise. Inspirieren ließ sich Mark Schober dabei nicht nur von der Präsentation der Handballturniere in der South Paris Arena 6. Auch die Umsetzung von Zukunftsthemen wie der Digitalisierung eines Sportevents begeisterten den Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Handballbundes. 

Welche Eindrücke haben Sie bisher von den olympischen Handballturnieren in Paris? 

Schober: Organisatorisch ist das richtig gut. Ich bin begeistert von der Atmosphäre und von der Stimmung. Ich bin hier viel zu Fuß und in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, bewege mich wie unsere Fans und habe mit Tickets die Partien besucht. Das ist hier für alle Fans ein richtig gutes Event. 

Das gilt über den Handball hinaus, oder? 

Schober: Absolut. Die Stimmung in der Stadt ist großartig mit Menschen aus allen Nationen – genauso, wie man sich das vorstellt und wie wir es 2021 während der Corona-Spiele vermisst haben. Alles ist zugänglich, obwohl natürlich viele Polizisten und Sicherheitskräfte das Bild bestimmen, aber die sind allesamt sehr freundlich und sehr hilfsbereit. 

Als Ausrichter mehrerer Europa- und Weltmeisterschaften im Jahrzehnt des Handballs haben Sie sich sicher vielfältig inspirieren lassen können. 

Schober: Wir haben in Paris ein tolles Deutsches Haus mit einer genialen Fanzone. Dort kommen Fans, Sponsoren und Partner zusammen – in Summe jeden Tag mindestens 3000 Menschen. Auch hierfür geht ein großes Lob an den Deutschen Olympischen Sportbund und dessen Vermarktungstochter DSM. 

Und in der Handball-Arena? 

Schober: Da war die Stimmung super, aber auch anders als bei einer Welt- oder Europameisterschaft. Das liegt sicher auch an den vielen französischen Fans. Als zum Beispiel die Rugby-Mannschaft die Goldmedaille geholt hat und während unseres Spiels gegen Schweden die französische Nationalhymne gesungen wurde, war das schon ein besonderes olympisches Erlebnis. 

Was lässt sich für Länderspiele und Turniere in Deutschland übernehmen? 

Schober: Ich fand die Animation im Umfeld der Spiele mit sehr viel Musik richtig gut. Die Fans singen hier viel mit, auch weil Texte auf der Video-Wall zu sehen sind. Das funktioniert sehr gut und ist eine spannende Geschichte, die man ausprobieren könnte. Die nötige Infrastruktur haben wir auch in den deutschen Arenen. Ich finde sonst auch organisatorisch weitere Aspekte spannend. 

Und zwar? 

Schober: Zum Beispiel die Digitalisierung eines solchen Events. Das digitale Ticketing funktioniert aus meiner Perspektive ebenfalls reibungslos, und auch weitere Angebote wie Event-Apps verbessern das Fan-Erlebnis. Einiges können wir auch bei unseren Events umsetzen, obwohl wir Olympische Spiele natürlich nicht mit unseren Handball-Großveranstaltungen vergleichen können. Das ist schon eine andere Nummer – aber lernen können wir auch von solchen Events. 

Foto: Sascha Klahn