Rekordsieg zur Premiere, EM-Ticket locker gelöst: Deutschlands Handball-Frauen haben sich zum Einstand von Markus Gaugisch für die Europameisterschaft qualifiziert. Beim Debüt des neuen Bundestrainers gewann das DHB-Team gegen Außenseiter Griechenland klar mit 40:11 (19:5) und sicherte sich mit dem höchsten Erfolg einer deutschen Frauenmannschaft in der EM-Qualifikation die Teilnahme an der Endrunde im Herbst in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien.
"Das hat Spaß gemacht. Es freut mich, dass die Spielfreude über 60 Minuten da war", sagte Gaugisch nach seinem gelungenen Einstand: "Es war schon ein besonderer Moment, auch mit der Hymne das Ganze auf eine andere Ebene zu stellen." Auch Kapitänin Alina Grijseels war zufrieden: "Wir lernen uns gerade kennen. Wichtig war für uns heute, das Ticket zu lösen." Beste deutsche Werferin war Johanna Stockschläder mit sechs Treffern. Die Partie vor nur 100 Zuschauern im niederländischen Almere war ein einseitiges erstes Spiel von Trainer Gaugisch, der das Amt in der vergangenen Woche von Henk Groener übernommen hatte. Am Samstag (16 Uhr) steht noch ein Testspiel gegen die Niederlande auf dem Programm. "Dann kommen tolle Spielerinnen auf uns zu. Das ist Weltklasse", sagte Gaugisch.
Durch den ungefährdeten Erfolg beendete die deutsche Mannschaft ihre Qualifikationsgruppe mit 7:5 Punkten auf dem zweiten Platz hinter den Niederlanden (10:0). Die Griechinnen (4:6 Zähler) haben vor ihrem letzten Spiel gegen die Niederlande am Sonntag keine Chance mehr, einen der beiden ersten Plätze zu erreichen. Beim Deutschen Handballbundes (DHB) können die Planungen für das EM-Turnier (4. bis 20. November) unterdessen beginnen, für die DHB-Auswahl ist es die 15. Teilnahme an einer Europameisterschaft. Deutschland war bei sämtlichen Endrunden mit dabei. Die Auslosung der Gruppenphase findet am kommenden Donnerstag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana statt.
Gaugisch musste in seinem ersten DHB-Spiel, am Tag nach seinem 48. Geburtstag, gleich auf drei Spielerinnen verzichten. Neben Kapitänin Emily Bölk (Ferencvaros Budapest), die wegen eines grippalen Infekts nicht dabei war, fielen auch die verletzten Rückraumspielerinnen Alica Stolle (Ferencvaros) und Lena Degenhardt (TuS Metzingen) aus. Dennoch ließ Deutschland von Beginn an nichts anbrennen. Wie schon beim 36:10-Hinspielerfolg, dem zuvor deutlichsten Sieg einer deutschen Frauenmannschaft in der EM-Qualifikation, beherrschten Kapitänin Grijseels und Co. den Gegner nach Belieben.
Zwar gingen die Griechinnen mit 1:0 in Führung, doch wenig später hieß es schon 5:1 und dann gar 17:4. Zur Pause stand es schließlich 19:5, das Spiel war da bereits entschieden. Die Erwartungen an Gaugisch, der parallel bis 2023 noch in Doppelfunktion den Bundesliga-Tabellenführer SG BBM Bietigheim betreut, sind nach 15 medaillenlosen Jahren groß. Das Olympia-Ticket für 2024 in Paris und mindestens das Halbfinale bei der Heim-WM 2025 hat der Verband bei dessen Inthronisierung kurz vor dem Osterfest als Ziele ausgerufen.
Griechenland - Deutschland 11:40 (5:19). - Tore: Chatziparisidou (3), Kepesidou (3), Kyriklidou (2), Zygoura (2), Sevdili (1) für Griechenland - Stockschläder (6), Grijseels (5), Smits (4), Maidhof (4), Petersen (3), Weigel (3), Lauenroth (3), Behrend (3), Antl (2), Zschocke (2), Schirmer (2), Schulze (1), Quist (1), Michalczik (1) für Deutschland. - Zuschauer: 100 in Almere/Niederlande
(SID)