Neustart geglückt: 27:25 gegen den Weltmeister

Am Ende wurde es noch einmal eng, aber als Julia Maidhof eine Minute vor Schluss das 27:25 erzielte, durfte die Frauen-Nationalmannschaft am Donnerstagabend jubeln. In der EmslandArena von Lingen ist der Neustart nach über neunmonatiger Länderspielpause geglückt, die Mannschaft von Henk Groener feierte zwei Tage nach dem 60. Geburtstag des Bundestrainers einen verdienten Erfolg über die Niederlande. Der Weltmeister steckte nie auf, kam in der Schlussphase immer näher heran, konnte die Partie gegen die phasenweise sehr stark aufspielende deutsche Mannschaft nicht mehr drehen. 

Das Geisterspiel vor leeren Tribünen in Lingen war für alle Spielerinnen sehr besonders, aber für ein Trio war es eine noch speziellere Partie: Mareike Thomaier feierte ihr Länderspieldebüt, in ihrem 50. Länderspiel war Torfrau Dinah Eckerle vor der Pause ein ganz starker Rückhalt und nach über einjähriger Verletzungspause feierte Xenia Smits als beste Werferin mit fünf Treffern ein tolles Comeback.  

Gleich zu Beginn legte die DHB-Auswahl sehr stark los, wäre nicht die niederländische Torfrau Tess Wester gewesen, der Vorsprung wäre noch deutlicher als 4:1 ausgefallen. Nach dem 6:5 folgte dann die beste deutsche Phase: Dinah Eckerle und die Abwehr standen bärenstark, im Angriff gelangen viele Gegenstoßtreffer zum Beispiel durch Amelie Berger – und als Deutschland 12:6 nach 18 Minuten führte, musste der niederländische Trainer Emmanuel Mayonnade bereits seine zweite Auszeit nehmen. Danach wurde der Weltmeister stärker, verkürzte bis zur Pause auf 15:16. 

Doch auch zum Start der zweiten Hälfte war die DHB-Auswahl wieder perfekt eingestellt, setzte sich auf 23:18 (43.) ab. Dann aber ging der Spielfluss etwas verloren, die Niederlande kämpften sich Tor um Tor auf 24:25 und 25:26 heran. Dass die Partie nicht kippte, lag auch an den Paraden von Torfrau Lea Rühter – und dem finalen Treffer von Julia Maidhof. Wie schon bei der WM in Japan (25:23) gelang der deutschen Mannschaft wieder ein Zwei-Tore-Sieg gegen die Niederlande. 

Bereits am Samstag (16.45 Uhr, live auf Sport 1) steht der zweite Vergleich gegen den Weltmeister, erneut in Lingen, an. Dann werden auch die Spielerinnen aus dem 22er-Kader auflaufen, die am Donnerstag nicht gespielt haben. 

Deutschland – Niederlande in Lingen 27:25 (16:15) 

Deutschland: D. Eckerle, L. Rühter; M. Zapf (1), A. Berger (3), A. Grijseels (3), M. Schmelzer (1), M. Thomaier, X. Smits (5), K. Naidzinavicius (2), M. Zschocke, I. Großmann M. Weigel (2), J. Maidhof (3/1), A. Lauenroth (1), E. Minevskaja (3/1), L. Schulze (3) 

Niederlande: R. Dujndam, T. Wester, Y. ten Holte; D. Housheer (2), J. Kramer (1), L. van der Heijden (1), D. Bont (1), L. Abbingh (3/2), L. Nüsser (2), D. Snelder (2), B. va de Wetering (4), T. Haggerty , K. Dulfer (3), M. Frereks (1), I. Smits (3), A. Malestein (2/1), M. Smeets 

Schiedsrichter: Hannes/Hannes – Zeitstrafen: Deutschland 16 Minuten (Maidhof/2, Zapf, Schmelzer, Smits, Naidzinavicius, Großmann, Schulze) – Niederlande: 10 Minuten (Malestein/4, Kramer, Smits, Housheer), Siebenmeter: Deutschland 3/2 – Niederlande 4/3 

(BP)