Bundestrainer Alfred Gislason:
Ich freue mich, dass endlich das Debüt über die Bühne ist und ich mein erstes Spiel gemacht habe. Natürlich bin ich nicht besonders zufrieden vor allem mit erster Halbzeit. Bosnien hat seine Angriffe extrem lange gespielt und gut gedeckt. Wir haben zu viele Tore kassiert, zum Beispiel nach Abprallern und Blocks. Dann haben wir hastig nach vorne gespielt und zu früh abgeschlossen und uns zu viele technische Fehlwürfe geleistet. Wir haben nur zwei Tore in 15 Minuten erzielt, und verdient zur Pause mit vier Toren hinten gelegen- Aber es gibt für die Spieler viel Lob für die zweite Halbzeit, die Abwehr war viel besser, sehr geduldig. Es gibt aber über keine Vorwürfe an die Spieler, wir hatten nur zwei Trainingseinheiten. Vielleicht lag es an meinem langen Training gestern, und einiges, was ich neu machen sollte, lief nicht so gut.
Wir haben Bosnien nicht unterschätzt, haben das Spiel in der Pause diskutiert und ein paar Sachen angesprochen. Es war toll, wie die Mannschaft zurückkam, mit tollem Charakter, wir hätten noch mehr Tore machen können.
Uwe Gensheimer:
Bosnien hat seine Angriffe sehr lange ausgespielt, wir haben hinten geackert, dann nach fünf Minuten zu hektisch vorne abgeschossen. Mit der ersten Hälfte waren wir definitiv nicht zufrieden. Wir haben uns Gedanken gemacht, warum es nicht läuft und haben zudem auf dem Feld überdreht. In der zweiten Hälfte waren wir es viel besser gemacht, und diese Halbzeit auch mit acht Toren gewonnen- Von Einstellung und Mentalität war das etwas ganz anderes, vor allem in der Abwehr haben wir sehr konzentriert gespielt.
Finn Lemke:
Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, haben es aber gewonnen. Es gab viele Faktoren, warum es erst nicht lief: Wir mussten uns drangewöhnen, wieder ein Länderspiel zu haben, dann waren keine Zuschauer da – da haben wir uns viele einfache Fehler geleitet und viele Bälle verworfen. Aber je länger es dauerte, desto besser wurden wir. Am Schluss haben wir verdient gewonnen, Bosnien hat es uns nicht leicht gemacht. Wir wussten, dass es ein Kampfspiel wird, wir mussten dagegenhalten. Aber ein Sieg ist immer gut.
Kai Häfner:
Das haben wir uns gerade in der ersten Hälfte anders vorgestellt. Bosnien hat das clever gespielt, aber wir haben uns viele technische Fehler oder Fehlwürfe geleistet. Dann kommt so ein Rückstand zustande, aber wir haben es dann ja noch besser gemacht. Wir waren viel zu hektisch, aber nach der Pause waren wir deutlich besser. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht mit Hektik und Fehlwürfen, aber die zweite Halbzeit war deutlich besser.
Timo Kastening:
Wir sind froh, dass wir überhaupt noch gewonnen haben. Ich behalte die Halle in Düsseldorf in nicht so guter Erinnerung – nach der Niederlage in meinem Debüt gegen die Schweiz hier. Heute war das wieder nichts. Aber immerhin haben wir das Spiel in der zweiten Halbzeit vor dieser trostlosen Kulisse noch gedreht. Es ging um zwei Punkte, die haben wir, jetzt wollen wir in Estland gewinnen. Respekt vor den Bosniern, die haben für ihre Verhältnisse ein Superspiel gemacht und haben uns eingelullt. Wir haben so viele Lulli-Tore kassiert, das war definitiv das komischste Spiel, das ich in den letzten Jahren erleben durfte. Alfred Gislason war dennoch sehr gefasst. Das war so eine Art Lähmung in der Mannschaft – und daher sind wir froh, dass wir die zwei Punkte geholt haben.
Bilal Suman (Trainer Bosnien-Herzegowina):
Das war richtig schwer für uns heute hier zu spielen, wir haben viele Probleme in unserer Mannschaft. 17,18 Spieler konnten wegen Corona nicht nach Deutschland anreisen. Wir hatten nur elf Spieler, und haben fast zu siebt durchgespielt, weil wir kaum Wechselmöglichkeiten hatten. Daher bin ich richtig stolz auf diese Mannschaft, wie wir uns gegen den Favoriten Deutschland verkauft haben und wie unsere Spieler heute gekämpft haben.
Benjamin Buric, Torwart Bosnien-Herzegowina:
Wir sind richtig zufrieden, vor allem mit der ersten Halbzeit. Da haben wir eine überragende Abwehr gezeigt, nach der Pause hatten wir Probleme m it unserer Kraft. Und dann war natürlich die schwere Verletzung von Ivan Karacic entscheidend, vor allem in der Abwehr hat er uns gefehlt. Dennoch haben wir ein geiles Spiel gemacht, wenn man bedenkt, dass wir sieben Amateure auf dem Feld hatten. Viele haben zum ersten Mal im Nationalteam gespielt.