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DHB-Team setzt EHF EURO 2022 fort

19.01.2022

Der Deutsche Handballbund hat intensiv diskutiert mit allen Spielern, dem Trainerteam und weiteren Delegationsmitgliedern der deutschen Handball-Nationalmannschaft sowie den Ligavertretern und dem europäischen Verband EHF. Alle Beteiligten haben gemeinsam entschieden, den Verbleib im Turnier für uns alle verantworten zu können. Der Deutsche Handballbund, die Handball-Bundesliga und deren Vereine unterstützen das Team bei der EHF EURO 2022 in Bratislava weiter nach Kräften. Der DHB hat allergrößten Respekt vor dem Einsatz jedes Delegationsmitglieds und hätte auch jede andere Entscheidung akzeptiert.

Die Entscheidung ist komplex und unter anderem aus gesundheitlicher, sportlicher, rechtlicher und wirtschaftlicher Sicht zu bewerten gewesen.

Der Deutsche Handballbund trägt Verantwortung für die gesamte Delegation vor Ort und auch den gesamten Handball. Mit Verantwortung zu handeln, bedeutet für den DHB, möglichst viele Blickwinkel aufzunehmen und diese gemeinsam abzuwägen, dabei die Beteiligten zu involvieren und einen gemeinsamen Weg zu gehen. Die Situation hat eine enorme Dynamik und muss somit immer wieder neu bewertet werden.

Der Deutsche Handballbund lässt die Bedingungen für einen Rückzug aus dem Turnier beim europäischen Verband EHF und auch eine Verlegung des Spiels gegen Spanien prüfen.

Das Team wird vor Ort mit Lukas Stutzke und David Schmidt vom Bergischen HC sowie Tobias Reichmann von der MT Melsungen verstärkt. Die Gespräche mit den Spielern und deren Vereinen haben erneut die große Bereitschaft widergespiegelt, unsere Nationalmannschaft und den deutschen Handball zu unterstützen.

Die EHF erhöht zur Hauptrunde insbesondere für Teams mit positiven Befunden die Testfrequenz auf einen täglichen Takt. Die deutsche Delegation wird die Hygienemaßnahmen noch weiter verschärfen. So werden sämtliche Videobesprechungen, die bereits mit Abstand und Maske durchgeführt worden waren, bis auf weiteres voll digitalisiert.

Der DHB hofft, dass in den kommenden Tagen Spieler zurückkehren können. Für eine internistisch abgesicherte Rückkehr haben wir uns mit weiterem medizinischen Fachpersonal verstärkt und nutzen auch die Ressourcen der Uniklinik Wien. Jeder potenzielle Rückkehrer wird untersucht – nur so ist ein Wiedereinstieg zu verantworten.

Kapitän Johannes Golla erklärt: „Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen, wie wir das Turnier fortsetzen und zu Ende bringen können. Das ist unser klares Ziel, alles andere war nicht unser Thema. Auch wenn wir alle auf Abstand unterwegs sind - so einen Zusammenhalt wie in den vergangenen Tagen habe ich selten erlebt. Jeder erkundigt sich nach dem anderen. Es wird alles von jedem in der gesamten Delegation in Bewegung gesetzt, um einander in dieser Lage zu helfen. Es ist etwas ganz Besonderes, das mitzuerleben. So seltsam es klingen mag: Ich habe die große Hoffnung, dass wir von diesem Zusammenhalt als Team in den nächsten Jahren profitieren können.“