Gislason: „Die Einstellung meiner Spieler hat mir sehr imponiert."
Im vierten Hauptrundenspiel konnte sich die deutsche Mannschaft für ihren unermüdlichen Einsatz, während des gesamten Turniers, mit einem 30:29 Sieg belohnen. Die Stimmen zum Spiel gegen Russland:
Bundestrainer Alfred Gislason
Zum Spiel: Wir haben insgesamt sehr gut unter diesen Umständen gespielt, natürlich ist es bei einigen auch eine Kraftfrage, die das Turnier sehr ausgelaugt hat. Wir haben auch sehr schnell Vorsprünge hergegeben, wie direkt nach der Pause, liegen auch mal zurück und kämpfen uns dann wieder in das Spiel.
Zum Turnierverlauf: Für uns war es wichtig das Turnier mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Hätten wir weniger Spieler gehabt, hätten wir wohl kaum noch ein Spiel spielen können. Man hat gesehen, dass einige von ihrer Kraft her am Ende waren, die jetzt sieben Spiele in den Knochen haben, teilweise mit wenig Pausen. Auf lange Sicht war das ein sehr gutes Turnier für uns und für mich. Ich habe viele Spieler gesehen, die unter Normalbedingungen wahrscheinlich nicht so viele Spielanteile bekommen hätten, sich aber unter diesen Bedingungen viel zeigen konnten, das wird uns in der Breite sicherlich helfen.
Zu Philipp Weber: Philipp hatte im Turnier seine Höhen und Tiefen. Heute hat er aber in der schwierigen und entscheidenden Phase richtige Entscheidungen getroffen und gute Akzente gesetzt. Er hatte einen wichtigen Anteil an unserem heutigen Sieg.
Zu den nachnomminerten Spielern: Es gab vor einiger Zeit die Debatte, dass der Wert der Nationalmannschaft abgenommen haben soll und die Spieler nicht mehr gerne zu den internationalen Turnieren fahren. Das hat diese Europameisterschaft eindrucksvoll widerlegt. Die Einstellung eines jeden Spielers, es immer wieder allen zeigen zu wollen, war bemerkenswert und hat mir sehr imponiert.
Kapitän Johannes Golla
Es ist ein gutes Gefühl für uns, uns so zu verabschieden. Wir haben heute phasenweise wieder wirklich guten Handball gespielt. Auch der letzte Angriff zeigt, was wir machen wollen: mutig Handball spielen und die Zuschauer begeistern, und heute hat es endlich mal funktioniert.
Natürlich hätten wir auch gerne noch zwei Spiele mehr gemacht, aber es war auch körperlich und für den Kopf extrem anstrengend. Es gab so viele Rückschläge, so viele Unsicherheiten. Wir hoffen jetzt, dass wir gesund nach Hause kommen und dann einen Haken an das Turnier machen können.
David Schmidt:
Wir sind einfach froh, dass wir dieses Spiel und das gesamte Turnier mit einem Sieg beenden konnten. Wenn man die Umstände betrachtet, unter denen wir gespielt haben, ist der Sieg für uns noch bedeutender. In der ersten Halbzeit haben wir super gespielt. Leider hatten wir dann in der zweiten Hälfte Schwierigkeiten in der Defensive. Wir haben uns aber durch diese Phase gekämpft und sind nun umso glücklicher, dass wir uns belohnen konnten.