Sieg gegen Russland zum EM-Abschied
Deutschlands Handballer hüpften erst ausgelassen im Kreis und genossen dann völlig ausgepumpt den Beifall der mitgereisten Fans. Alfred Gislason geriet nach dem kleinen Coup zum Abschluss einer verrückten EM kurzzeitig gar ins Schwärmen. "Das sagt alles über den Charakter der Mannschaft", bekräftigte der Bundestrainer nach dem 30:29 (16:12) gegen Russland, einem versöhnlichen Abschluss eines denkwürdigen Turniers.
Das 13-köpfige Rumpfteam des Deutschen Handballbundes (DHB) zeigte bei seinem letzten Auftritt in Bratislava großen Willen, große Leidenschaft - und auch große Qualität. Die Partie entschied ein Doppel-Kempa zwölf Sekunden vor dem Ende, Linksaußen Patrick Zieker verwandelte eiskalt. "Es ist ein gutes Gefühl, uns so zu verabschieden. Wir haben phasenweise wirklich guten Handball gespielt. Wir wollen mutig spielen und die Zuschauer begeistern, das haben wir im letzten Angriff angedeutet", sagte Kapitän Johannes Golla. Der Kreisläufer war mit sechs Toren vor 1443 Zuschauern zusammen mit Rechtsaußen Tobias Reichmann und Zieker (beide 5) der erfolgreichste deutsche Werfer.