Positiver Start in die heiße Phase: Wenige Wochen vor der Europameisterschaft im bulgarischen Varna haben sich die Nationalteams der Frauen und Männer beim Turnier auf Gran Canaria in guter Form präsentiert. Während sich die Männer in den Platzierungsduellen den vierten Platz sicherten, schafften die Frauen um Bundestrainer Alexander Novakovic im Finale den Sieg über Gastgeber Spanien.
Männer
Deutschland – USA 2:1 nach Shootout – Der Start in die Platzierungsspiele lief nicht wie erhofft. Bereits im ersten Duell mit den Vereinigten Staaten offenbarte die deutsche Auswahl Luft nach oben, gewann aber dennoch mit 2:0. Im erneuten Vergleich ging der erste Satz sogar an die USA. Umso stärker meldete sich die Mannschaft von Bundestrainer Konrad Bansa im zweiten Satz zurück und erzwang das Shootout, dass die DHB-Auswahl letztlich auch für sich entschied.
Polen – Deutschland 2:1 nach Shootout – Was im ersten Platzierungsspiel noch gut laufen sollte, misslang im zweiten erneut. Obwohl die deutsche Abwehr sich auf bestem Niveau präsentierte, gelang Polen das Golden Goal im ersten Satz. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt“, bilanzierte Bansa hinterher. Besser lief es im zweiten Satz, den seine Schützlinge ohne große Probleme für sich entschieden. Im Shootout hatte diesmal aber Polen das bessere Ende – und damit Rang drei – für sich. Somit schließt Deutschland das Turnier auf Platz vier ab. „Nach dem Auftakt am Freitag haben wir uns schon ein wenig mehr erhofft, aber die Platzierung ist in der Vorbereitung zweitrangig“, erklärte Bansa. „Das Turnier hat viele Erkenntnisse geliefert und wir haben noch fast vier Wochen, um die notwendigen Verbesserungen vorzunehmen.“
Frauen
Deutschland – Polen 2:1 nach Shootout – Im Halbfinale wurde es am Sonntagmittag noch einmal ernst für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft von Trainer Alexander Novakovic. Das Vorrundenduell hatte seine Mannschaft noch verloren – diesmal sollte es besser laufen. „Wir haben bereits im ersten Satz besser aufgespielt, aber ein wenig gebraucht“, resümierte Novakovic. Und erneut: Der Satz ging mit fünf Treffern an Polen. Dafür dominierte Deutschland im zweiten Satz klar, „weil wir am Ende konzentriert und konsequent agiert haben“, wie der Coach bilanzierte. Im Shootout wurde schließlich der Mut belohnt, mit offensiver Torhüterin aufzutreten. So sicherte sich die DHB-Auswahl den Finaleinzug gegen Gastgeber Spanien.
Spanien – Deutschland 1:2 nach Shootout – Was für ein Abschluss eines kuriosen Turniers: Erst das abschließende Vorrundenspiel konnte die deutsche Auswahl gegen Portugal gewinnen, sich so Rang drei fürs Halbfinale sichern – um dort Polen auszuschalten und anschließend Gastgeber Spanien im Finale zu bezwingen! „Das ist natürlich ein sehr positiver Abschluss, wobei man klar sagen muss, dass wir den Turnierpokal gewonnen haben – darüber hinaus aber nichts“, sagte Coach Alexander Novakovic und spielte damit auf die anstehende EM an. „Wir haben noch viele Baustellen und Arbeit in den Details, um in drei Wochen voll auf Leistungshöhe zu sein. Wir tun gut daran auf dem Boden zu bleiben, auch wenn wir den Turniersieg heute natürlich genießen.“
Den Grundstein zum Erfolg – im Vergleich zum 0:2-Auftakt gegen Spanien – legte die bärenstarke zweite Halbzeit der DHB-Auswahl, die mit dieser Leistung auch den ersten Satz bereits für sich hätte entscheiden können. So ging es mit einem 1:1 ins Shootout, in dem Torfrau Isabell Kattner mit zwei gehaltenen Bällen zur Matchwinnerin avancierte. „Dieses Turnier hat uns nicht nur spielerisch, sondern auch im Teamgefüge vorangebracht“, ergänzte Novakovic. Das Fazit fällt, abgesehen vom Sieg, also durchweg positiv aus. Und Anfang Juli geht es mit dem nächsten Lehrgang in Ismaning plus Vergleich mit Frankreich bereits weiter, ehe der Flieger Richtung Bulgarien abhebt. Bis dahin vergehen aber noch einige Tage, in denen die Frauen-Nationalmannschaft den Erfolg auf Gran Canaria durchaus genießen darf.
(ENI)